Wäre ich von der Arbeit aus nach Berlin gefahren, hätte ich mich ganz bestimmt nicht geärgert. Daß der Zug pünktlich kam, hat mich ein wenig gewundert, im Internet stand was von 6 Minuten Verspätung. 6 Minuten sind nicht weiter tragisch, so lange ich den Bus noch kriege. Der Zug war halt pünktlich und ich war auch rechtzeitig an der Bushaltestelle. Also alles kein Problem, sollte man meinen. Was aber nicht kam, war der Bus. Über 30 Minuten habe ich an der Haltestelle gestanden, doch vom Bus war nichts zu sehen. Auch wenn die Temperaturen angenehm sind, will man aber doch irgendwann mal nach Hause, weil es mir persönlich dann doch mal zu warm war. Ich bin dann mit dem Zug gefahren und das war auch nicht viel besser. Eine Ölsardine hat in der Büchse mehr Platz. Ich bin zwar nicht gestorben, aber ich war einfach nur genervt. Was man auch irgendwie verstehen kann, wie ich finde. Mir ist alles egal, denn ich kann mich vier Tage ausruhen. Ich werde die Zeit so genießen und einfach an nichts denken. Es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte Ekel Alfred fast vors Knie getreten. Ein Kollege wollte ganz dringend eine Sendung nach Japan raus haben. Wäre er früher gekommen, hätte ich mir der Sache angenommen, aber es war ein wenig kompliziert. Ekel Alfred war der Meinung, daß ich die Frage auch hätte beantworten können. Ich weiß eh nicht, warum er sich jetzt so bescheuert anstellt. Wer hat sich in den letzten drei Wochen um alles gekümmert? Wer hat dafür gesorgt, daß die Sachen das Haus verlassen? War das nicht so, daß er sich um die komplizierten Fälle kümmert? Der Typ soll froh sein, daß ich mir in den letzten Wochen den Hintern aufgerissen habe. Ich quäle mich seit drei Wochen mit schmerzenden Füßen zur Arbeit und gehe fast auf dem Zahnfleisch. Er muß mir nicht um den Hals fallen, aber etwas mehr Rücksicht wäre echt angebracht. Den Auftrag für die Türkei brauche ich nicht machen, aber den blöden Japaner soll ich mal eben so aus dem Ärmel schütteln. Ich gehe davon aus, daß ich das nächste Woche aufs Brot geschmiert kriege.