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Tagebuch Sommer
2016-09-21 15:05
Ich bin ein Star...

...holt mich hier raus. Besser kann ich die Stimmung nicht beschreiben. Gestern hat es mal wieder so richtig geknallt. Daß man zwischendurch seine dollen fünf Minuten bekommt, ist völlig normal und es spricht auch nichts dagegen. So was hat man schon mal. Es muß aber möglich sein, daß man nach fünf Minuten wieder Schluß ist. Es gibt auch Leute, die nach fünf Minuten so richtig los legen und dann wächst kein Gras mehr. So wie gestern. Da meint mein Vater, er muß meine Mutter ärgern. So weit, so gut. Irgendwann hat sie gesagt, daß er aufhören soll. Da mein Vater wie ein mumifiziertes Brathähnchen hört, hat er weiter gemacht. Meine Mutter hat nichts weiter gemacht, als meinen Vater in die Nase zu kneifen. Was ich persönlich nicht weiter schlimm fand, aber mein Vater hat deswegen gleich ein Faß aufgemacht. Ist er jetzt davon gestorben? Nein. Hat er deswegen ein blaues Auge? Nein. Sind ihm die Zähne ausgefallen? Nein. Was will er also? Keine Ahnung. Was hat er meine Mutter angemosert, das war nicht mehr feierlich. Dreimal ist das gut gegangen, beim vierten Mal muß sie so austicken. Er wird sie nicht mehr anfassen, wenn er ihre Faust in seinem Gesicht hat. Es ist doch wohl ein ganz gewaltiger Unterschied, ob ich jemanden in die Nase kneife, oder die Faust im Gesicht meines Gegenübers platziere. Wer glaubt, daß das alles war, der irrt gewaltig. Meine Mutter sei nicht ganz richtig im Kopf und je älter sie wird, desto schlimmer wird sie. Mein Vater kommt gar nicht auf die Idee, sich den Schuh selbst anzuziehen. Warum auch, wenn man das viel einfacher haben kann. Er vergißt, daß er nicht mehr der Jüngste ist und demnach selbst schlimmer wird. Was das angeht, muß er meine Mutter nicht so dumm anmachen. So doof kann mein Vater gar nicht sein, daß er nicht weiß, wie meine Mutter auf solche Sachen reagiert. Ich will mich aus solchen Sachen eigentlich raus halten, weil mich das nicht betraf, aber in dem Fall konnte ich einfach nicht anders und habe gesagt, daß es doch jetzt gut ist. Nein, es ist gar nichts gut. Und damit ist das Thema für ihn vom Tisch. Es sieht ganz danach aus. Er findet das wohl geil, was er meiner Mutter an den Kopf geworfen hat. Das mag er so sehen, ich für meinen Teil finde das einfach nur asozial. Sorry, aber so was geht nicht. Wenn das stimmt, daß man im Alter schlimmer wird, möchte ich mit 60 tot umfallen. Den Zustand möchte ich meinen Mitmenschen nicht zumuten. Mir tut das auch weh, wenn er meine Mutter so runter macht. Würde ihm das gefallen, wenn man ihm sagt, daß bei ihm was austickt? Es wäre ein Versuch wert, aber ich kann es mir nicht vorstellen.

Ich kann noch nicht mal behaupten, daß mein Tag angenehm war. Ich wäre am liebsten liegen geblieben, doch im Anbetracht der Tatsache, daß mich die dicke Luft bis in den Abend verfolgt hat, war es nicht so verkehrt, im Büro gewesen zu sein. Da bearbeite ich die Dinge, auf die ich keine Lust habe. Und bevor mein Chef mir die Dinge auf den Tisch legt, nehme ich mir die Sachen selbst. Zwischendurch habe ich meiner Kollegin geholfen, weil sie sonst untergegangen wäre. Auch sie hat das Recht auf meine Hilfe. Und dann taucht die Frage auf, ob ich nichts zu tun hatte. Ich hatte was zu tun, aber ich will ja auch morgen noch was arbeiten. Verständlich, oder? In dieser Woche war ich faul, was den Sport angeht. Eigentlich hätte ich vorgestern und heute beim Sport sein müssen, aber mir fehlt die nötige Motivation. Daß das in der nächsten Woche anders werden muß, weiß ich selbst. Aber was soll ich denn machen, wenn ich so gar keine Lust habe? Es muß ja auch Spaß machen und wenn ich mit einem langen Gesicht zum Sport gehe, zieht sich die Zeit wie Gummi in die Länge. Was mich an der Stelle wundert, ist die Tatsache, daß mein Vater noch nichts gesagt hat. Er kann sich mal geschlossen halten und sich seinen Teil denken, dann paßt das schon. Ich weiß selbst, daß ich was tun muß. Ich mache auch gerne Sport, aber ich muß mich nicht unnötig quälen, wenn mir die Knochen weh tun. In dieser Woche mache ich Pause und dann geht es wieder los. In meiner zweiten Urlauswoche kann ich am Vormittag zum Sport gehen und wenn es mir in den Kram paßt, kann man immer noch mit dem Rad fahren. Dann sind alle glücklich und zufrieden. Wenn ich überhaupt dazu komme, zum Sport zu gehen oder mit dem Rad zu fahren, denn wenn ich bei der Cousine bin, sind wir jeden Tag unterwegs. Aus Erfahrung weiß ich, wie hart das ist. Einen Rückzieher machen kann ich jetztnicht mehr. Im Moment ist mir eh alles lieber, als zu Hause zu sein. Mir spukt die ganze Sache immer noch im Kopf rum und so wie ich mich kenne, dauert das noch etwas, bis ich das vergessen habe. Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß ich von meinem Rechner trenne, mich in den Pyjama schmeiße und ein wenig fernsehen werde. Man muß es ja nicht übertreiben. Man gönnt sich ja sonst nichts.

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