Auf solche komische Gedanken kommt man, wenn man am Telefon Fragen beantworten muß, die man eigentlich gar nicht beantworten will. Ich hätte den Anruf auch ignorieren können, aber dann hätte die Kollegin es noch weiter versucht. Ich weiß nicht warum, aber im Augenblick bin ich von klingelnden Telefonen etwas genervt. Und nicht nur davon, denn der ein oder andere Kollege geht mir ebenfalls mächtig auf die Nerven. Die letzten drei Tage waren wir zu zweit im Büro, was für mich schon fast zu viel war. Heute ist meine Kollegin zwar wieder da, aber das heißt noch lange nicht, daß die Arbeit weniger wird. Immer, wenn ich einen dicken Stapel zur Hand nehmen will, kommt etwas anderes dazwischen. Da ist es fast unmöglich, an einen frühen Feierabend auch nur zu denken. Mit anderen Worten hänge ich bei dem schönen Wetter länger im Büro, als mir lieb ist und versuche, ein paar Leute zu befriedigen. Was allerdings nicht ganz einfach ist, denn mancher Kollege fühlt sich dann doch auf den Schlips getreten. So wie bei der Sache mit England. Daß ein separater Fahrer die Sachen nach England bringt, ist ja das eine, aber daß mein Kollege vor einem Herzinfarkt steht und fast in Tränen ausbricht, will mir nicht in den Sinn. Erst weiß der Kollege nicht, wann der Fahrer kommt, drei Minuten später bekomme ich die Info, daß der Fahrer in zwei Stunden in der Firma ist. Jetzt stehe ich da und frage mich, was ich nun zuerst machen soll: die Papiere für England oder die Papiere für die USA. Am Ende mache ich dann beides gleichzeitig und kann mir dann selbst in dne Hintern treten, wenn irgendwas falsch gelaufen ist. Es ist nicht so, daß ich meinen Job nicht mag, aber seit Anfang der Woche geht hier alles drunter und drüber und damit komme ich so gar nicht klar. Ich weiß noch nicht mal, ob ich heute zum Sport gehen soll. Wenn mir im Büro schon zu warm ist, dann ist es beim Sport nicht wirklich besser. Es muß nicht sein, daß ich mich heute quäle und man mich am Ende noch vom Boden kratzen muß. Am Samstag kann ich auch noch zum Sport gehen. Somit ist der Keks für mich gegessen.