Ich kann mir nicht helfen, aber der Spruch ist wie für mich gemacht. Und das alles nur, weil ich am Freitag einer ehemaligen Kollegin geschrieben habe, daß meine Mutter wieder ins Krankenhaus muß. Daß sie sich sofort meldet, habe ich gar nicht erwartet, aber das, was gestern von ihr kam, hat mich doch etwas geschockt: sie hat ihre eigenen Probleme. Ich kann mich melden, wenn meine Mutter im Krankenhaus liegt. Na toll. Natürlich weiß ich, daß ihr Vater krank ist und es ihn schlimmer erwischt hat wie meine Mutter. Ich weiß, daß sie selbst Familie hat, arbeiten geht und sich dann noch um ihre Eltern kümmert. Wir haben alle unsere Probleme, der eine mehr, der andere weniger. Ich mache mir auch Sorgen um meine Mutter und wenn es ginge, würde ich die Zeit zurück drehen, nur damit wir den ganzen Mist nicht erleben müssen. Was noch hinzu kommt, ist die Tatsache, daß mein eigenes Wohlbefinden darunter zu leiden hat. Warum hatte ich im letzten Monat Lagerungsschwindel? Warum spielen die Nerven in meiner linken Gesichtshälfte verrückt? Warum fühle ich mich jeden Morgen wie erschossen? Warum stopfe ich alles in mich hinein? Weil ich das alles so geil finde? Sicher nicht. Ich habe das Gefühl, daß sich alle bei mir ausheulen und wenn ich jemandem zu reden brauche, ist niemand da. Es kommt vor, da frage ich mich, warum ich mir die Mühe überhaupt mache und alle meine Gedanken aufschreibe. Besser geht es mir danach nicht. Zumindestens nicht immer. Ich möchte kein Mitleid, um Gottes Willen. Mir ist klar, daß alles nicht mehr so wird wie vor fünf Jahren. Ich weiß, daß alles mal ein Ende hat, aber ich kann nicht mehr so weiter machen. Aber wem sage ich das? Ich bin so was von fertig.