Was sich so leicht anhört, kann man nicht so einfach in die Tat umsetzen. Ich kann es zumindestens nicht, auch wenn ich es noch so oft versuche. Es fängt schon damit an, daß ich nicht ans Telefon gehe, wenn A. anruft. Ich kann ihre Frage nicht mehr hören, wann ich Feierabend mache. Dabei habe ich unlängst verlauten lassen, daß ich länger mache, wenn die Züge wieder regelmäßig fahren. Und da das seit gestern der Fall ist, ist es meine Sache, wann ich Feierabend mache. Ich habe keine Lust darauf, mich jeden Tag von ihr abhängig zu machen. Es ist zwar nett, wenn man gemeinsam in den Feierabend startet und ich bin nicht der Typ, der sich dagegen sträubt, aber wenn man sich zwischendurch unterhält, ist man froh, wenn man mal seine Ruhe hat. Das sollte auch A. einsehen. Das hat sie aber irgendwie verpaßt. Bin ich jetzt spießig, nur weil ich für mich sein will? Bestimmt nicht. Ich kann mich aber auch täuschen. Vielleicht hat sich das Gefühl nach den Feiertagen verabschiedet und ich treffe mich jeden Tag mit A. Im Moment hat sie schlechte Karten. Ich werde nicht alles stehen und liegen lassen, nur damit sie mir ein Klavier ans Ohr texten kann. Ich kann es nun mal nicht ändern, daß ich momentan so drauf bin. Es gibt nun mal solche Tage, an denen man sich selbst nicht leiden kann. Es ist allerdings komisch, wenn diese Tage so gar kein Ende nehmen wollen. Was das angeht, bin ich froh, daß die nächste Woche nur aus vier Arbeitstagen besteht. Ich werde die vier freien Tage so genießen, das sich die Balken biegen. Und sollte das Wetter schön sein, werde ich es genießen, auf dem Balkon Sonne zu tanken. Es gibt nichts schöneres, als sich die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen und zu schlafen. Da ist es nicht weiter schlimm, wenn man am Abend einen leichten Sonnenbrand hat. Wer schön sein will, muß leiden. Von mir aus kann jetzt es einen Knall geben und die Feiertage sollen vor der Tür stehen. Aber das ist auch unpraktisch, denn je schneller das freie Wochenende da ist, desto schneller ist es wieder vorbei. Es kann so bleiben, wie es ist. Wer weiß, wozu das gut ist.