Besser läßt sich das nicht beschreiben, wenn man der Tatsache ins Auge blickt, daß ich morgen wieder arbeiten gehe. Auch wenn ich es am Anfang nicht zugeben wollte, komme ich jetzt zu der Erkenntnis, daß mir die paar Tage zu Hause wirklich sehr gut getan haben. Vielleicht wäre es wirklich besser gewesen, wenn ich die kommende Woche noch zu Hause geblieben wäre, aber dadurch erholen sich die Nerven in meinem Gesicht auch nicht viel besser oder schneller. Ich habe keine Ahnung, wie lange es dauert, bis alles wieder normal ist und in der Situation kann ich es mir einfach nicht leisten, noch vier Wochen krank zu machen. Ich muß nicht körperlich arbeiten und wenn mir die Arbeit am Rechner zu viel wird, weil mein Auge tränt, lege ich eben eine schöpferische Pause ein. Und wenn ich nicht will, muß ich auch nicht unbedingt reden. Zur Not kann ich eine Mail schreiben. Ich sollte vielleicht meine Kräfte sammeln, wenn ich mit meiner Kollegin nach Hause fahre. Dabei fällt mir ein, daß ich morgen pünktlich gehe, weil ich ja zum Arzt will. Ich will mir nicht wieder anhören, daß sich meine Kollegin den Mund fusselig redet, nur weil ich im Moment nicht in der Lage bin, etwas zu sagen. Wenn sie der Meinung ist, mir von ihren Problemen erzählen zu müssen, dann soll sie doch quatschen. Es muß doch auch reichen, wenn ich einfach nur zuhöre. So schwer kann das doch nicht sein. Dumm nur, daß ich alleine so denke. Daß die Sache nicht einfach für meine Kollegin ist, kann ich schon irgendwie verstehen. Ich wäre auch froh, wenn ich mit jemanden darüber reden könnte, wenn ich in dieser Lage wäre. Warum kann sie nicht verstehen, daß ich meine Ruhe haben will, wenn ich neben mir stehe? Und selbst wenn es mir gut geht, muß das nicht heißen, daß ich ständig gute Laune haben muß. So was geht gar nicht. Oder sehe ich das falsch? Ganz sicher nicht. Was mache ich mir darüber Gedanken? Es hat ja doch keinen Sinn.