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Tagebuch Sommer
2014-05-28 19:50
Game over

Für diese Woche, für diesen Monat, für die Freundin meiner Mutter. Sie ist letzte Nacht gestorben. Gegen 22.30 Uhr gestern Abend haben die Ärzte bei ihrer Familie angerufen und man war sich einig, daß man die Maschinen abstellt. Als die Familie das entschieden hat, war sie noch bei Bewußtsein. Obwohl es die Freundin meiner Mutter war, macht mich die Nachricht einfach nur traurig. Auf der Arbeit sind mir ein paar Tränen gekommen, was ich eigentlich nicht wollte. Genau das wollte ich nicht, aber es überkam mich einfach und man sollte so was nicht unterdrücken. Und als hätte ich nichts besseres zu tun, sollte ich von unterwegs eine Beileidskarte mit bringen. Eigentlich ist mir das egal, doch wenn ich das Teil auch noch schreiben muß, dann breche ich ins Essen. Daß jemand stirbt, ist völlig normal, aber man hofft immer, daß alles wieder gut wird und man noch ein paar Jahre zusammen hat. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Im Moment kann ich mich noch nicht daran gewöhnen, daß sie nicht mehr da ist. Ich werde mir die Frage verkneifen müssen, wie das Telefonat zwischen den beiden war, das sie jede Woche Mittwoch geführt haben. Ich fasse es einfach nicht. Doch irgendwann läßt der Schmerz nach, man erinnert sich gerne an die Person und alles ist wieder gut.

Ich weiß nicht, wie meine Mutter damit umgegangen ist. Sie hat mir gestern schon erzählt, daß ihre Freundin tot ist, was zu dem Zeitpunkt aber nicht stimmte. Sie wird garantiert ein paar Tränen vergossen haben. Was ganz normal ist, denn die beiden kannten sich das ganze Leben. Da fällt so ein endgültiger Abschied schon ganz schön schwer. Unsere Bekannte war übrigens die erste, die das wußte. Sie hat ganz früh bei uns angerufen und hat meinen Eltern Bescheid gesagt. Was hat mein Vater gesagt? Sie war froh, daß sie die erste war. Man war immer für sie da und man hat ihr ständig geholfen, wenn es nötig war. Hätte sie das auch gesagt, wenn meiner Mutter was passiert wäre? Ich glaube nicht. Passend dazu fällt mir eine Situation ein, die der Bekannten eigentlich hätte egal sein müssen. Als sie hörte, daß sich der älteste Sohn von Mutters Freundin scheiden läßt, war sie so enttäuscht. Na und? Was sagt uns das jetzt? Eigentlich nichts. Auch das kommt in den besten Familien vor. Das muß doch jeder selbst wissen. Wenn es nicht mehr geht, dann ist das eben so. Da ändert keiner was dran. Es gibt eben Leute, die eine komische Ansicht haben. Die Bekannte wird sich bestimmt Gedanken darüber machen, wie der Mann nun alleine klar kommt. Wie das nun mal so ist, wenn der Partner stirbt. Man gewöhnt sich daran, weil man das muß. Die Bekannte mußte sich auch daran gewöhnen, als ihr Mann tot war. Von daher ist alles gut. Was andere Leute denken, ist mir egal.

Bevor sich dieser Gedanke noch weiter in mein Kopf einbrennt, mache ich mit Dingen weiter, die mir ebenfalls sehr am Herzen liegen. Diese Woche war zwar kurz, aber auch stressig. Ekel Alfred ist noch bis zum 06.06. krank geschrieben, was mich daran erinnern läßt, daß in der kommenden Woche einiges auf mich zukommen wird. Aber da ja alles kein Hexenwerk ist und mein Chef mir einiges aufgeschrieben hat, ist alles kein Problem. Und wenn ich gar nicht klar komme, dann lasse ich den Kram eben liegen und fertig ist die Laube. Was spricht dagegen, wenn ich nur das mache, was mir leicht von der Hand geht? Garantiert ein Kollege, der unbedingt die Sachen verschickt haben will. Ich bin echt begeistert. das kann sich keiner vorstellen. Auch wenn mein Chef damit geprahlt hat, daß er ein gutes Wort für mich einlegt. Ich lasse mich mal überraschen, ob sich das auch positiv für mich auswirkt. Der Punkt wird garantiert angesprochen. Wenn ich gut drauf bin, kann ich meinen Senf dazu geben. Ob das was bringt, weiß ich zwar nicht, aber man kann ja nie wissen. Ich mache mir erst darüber Gedanken, wenn es so weit ist. Jetzt sind andere Dinge wichtiger. Ich muß erst mal zur Ruhe kommen und dann sehen wir weiter. Ich bin echt total am Ende und wenn das so weiter geht, dann kann man mich irgendwann in die Klinik bringen. Das ist es nicht wert. Augen zu und durch.

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2014-05-28 19:50