...sind nicht schwierg, sondern anspruchsvoll. Dieser Spruch steht auf der Karte, die ich als Lesezeichen verwende und ich finde, der Spruch paßt zu mir wie die Faust aufs Auge. Man hat eben so seine Vorstellung. Doch wenn man was passendes gefunden hat, kann man sich das gleich wieder aus dem Kopf schlagen, weil die Sache einen Haken hat: entweder ist der Typ verheiratet, lebt im Kloster oder ist vom andern Ufer. So ist das irgendwie immer. Aber träumen wird man wohl noch dürfen. Gerade für mich ist das wichtig, denn sonst würde ich ausflippen. Nach dem Tag passen die Gedanken gerade recht ins Bild. Es hätte nicht mehr viel gefehlt und ich hätte meinen Chef um die Ecke gebracht. Daß eine Sendung heute dringend nach England muß, hat er mir zwar gesagt, aber anstatt mir ein Klavier ans Ohr zu erzählen, hätte er sich auch drum kümmern können. Er hat zu tun und ich soll die Sendung doch fertig machen. Außerdem war die Sendung am Morgen angekündigt. Ich habe mich drum gekümmert, wie immer. Ich habe echt auf den Moment gewartet, daß mir der Rauch aus den Nasenlöchern kommt. Doch so sehr ich darauf gewartet habe, es kam einfach nichts. Ja, ich weiß. Ich kann mich auch anstellen. Mein Chef ist nicht anders. Er kümmert sich seit letzter Woche um einen Auftrag für Amerika und hat damit schon genug. Mit einem Auftrag. Wo ist da der Witz? Ich habe ihn nicht gefunden. Hat sich im Juni jemand dafür interessiert, als ich Unmengen an Aufträgen auf meinem Tisch hatte und ich nicht wußte, wo ich anfangen sollte? Es hat sich keiner dafür interessiert. Im Gegenteil, man bekam vom Vorgesetzten noch einen Tritt in den Hintern. So was kommt immer gut. Und dann mault mein Chef rum, wenn er mehr machen soll wie nur einen Auftrag. Wenn ich mal ganz viel Zeit habe, dann kriegt er eine Runde Mitleid. Das kann aber noch etwas dauern, so viel kann ich schon mal sagen. Schlimmer geht immer.