Ich habe mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen, denn für mich ist es noch immer schwer zu begreifen, was passiert ist. Fünf Wochen ist es her, daß meine Mutter nicht mehr da ist. Es vergeht nicht ein Tag, an dem ich sie nicht vermisse. Es kommt sogar vor, da bin ich einfach nur sauer auf sie, daß sie sich einfach so vom Hof gemacht hat. Schon allein aus dem Grund könnte ich sie fragen, was sie sich dabei gedacht hat. Sie macht es sich einfach, indem sie sich einfach so vom Hof macht. Mein Vater und ich bleiben zurück und müssen zusehen, wie wir damit fertig werden. Vielleicht denkt meine Mutter, daß wir das hin kriegen. Bis jetzt haben wir uns auch gut gehalten und zwischendurch machen wir so unsere Witze. Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß die ganze Situation für die Rundablage ist. Wenn ich arbeiten bin, komme ich auf andere Gedanken. Sobald ich Feierabend habe und auf dem Heimweg bin, kommt alles wieder hoch. Dieser Zustand wird auch noch eine ganze Weile dauern. Jeder geht mit der Trauer auch anders um, da kann mir einer sagen, was er will. Doch auch das geht irgendwann vorbei und alles ist gut. Aber auch nur fast. Im Moment glaube ich das nämlich nicht. Vielleicht ist ja doch was Wahres dran, wenn man sagt, daß die Zeit alle Wunden heilt. Ich bin gespannt.