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Tagebuch Sommer
2015-08-27 20:20
Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Zu der Erkenntnis bin ich heute gekommen, denn es gab mal wieder ein paar Sachen, über die man sich aufregen konnte. Ein Kollege sollte am Dienstag ein paar Geräte ins Trockene stellen, weil die Teile erst morgen das Haus verlassen. Gemacht hat er es nicht, weil er kein Platz hat. Und der, der Platz hätte, ist so doof, daß der Kollege nicht mit ihm redet. Sind wir im Kindergarten? Es sieht ganz danach aus. Mir ist das egal, ob die Dinger nun naß werden oder nicht, man will es ja nicht anders. Ich muß mich nur um die Papiere kümmern und der Rest interessiert mich nicht. Ich will nichts mehr sagen, auch wenn mir das noch so schwer fällt. Daß das aber nicht so einfach ist, wird mir jeden Tag immer wieder bewußt. Es wird sich eh nichts ändern, ob man nun was sagt oder den Mund hält. Man versucht es im ruhigen Ton, man wird schon mal lauter, das ist alles zwecklos. Man tritt den Jungs gedanklich in den Schritt, es bleibt alles so, wie es ist. Es bringt auch nichts, wenn man mit dem Vorgesetzten darüber redet, weil man für gewisse Dinge ja Verständnis haben muß. Und dann bekommt man einen Kommentar, der mich einfach nur kalt läßt: ob es eigentlich keine Menschen gibt, für die ich keine Verachtung empfinde? Wenn ich den Jungs sage, daß sie was falsch verpackt haben, hat das in meinen Augen nichts mit Verachtung zu tun. Daß ich unglaublich frustriert und genervt klinge und ich anscheinend nichts dagegen mache, um das zu ändern. Was soll ich in dieser Situation ändern? Das funktioniert bei mir schon lange nicht mehr, auch wenn ich mir noch so viel Mühe gebe. Ich kann das aber auch mal alles so laufen lassen und habe am Ende noch mehr Streß an der Backe. Wenn es das ist, was man von mir erwartet, dann muß ich die Leute leider enttäuschen. Der Typ bin ich dann auch nicht. Sagt das nicht alles?

Wenn ich ehrlich bin, dann war der Tag nicht unbedingt der Hit. Wäre es nach mir gegangen, wäree ich nach der Mittagspause nach Hause gegangen. Aber da ja nicht alles nach mir geht, bin ich bis zum Schluß geblieben. Mir geht unser Zollbeauftragter mit den Aufträgen für USA auf den Geist. Warum bucht er den Kram nicht selbst ab, wenn das so wichtig ist? Das kann er als Vertretung von unserem Vorgesetzten doch auch machen. Ich komme noch nicht mal dazu, die Rechnungen zu kontrollieren, die seit ein paar Tagen eintrudeln. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, könnte ich einfach nur schlafen. Daß ich fertig bin, wenn ich nach Hause komme, ist in meinen Augen normal. Aber daß es so schlimm ist, daß ich nur noch schlafen könnte, ist echt nicht mehr feierlich. Auch jetzt habe ich Schwierigkeiten, mich auf den Eintrag zu konzentrieren und ärgere mich schon darüber, daß ich mich doch noch an meinen Rechner gesetzt habe. So kann ich ja nicht zur Ruhe kommen. Und das schlimme daran ist, daß ich noch fünf Wochen arbeiten muß, um zwei Wochen Urlaub zu haben. Wie ich das schaffen soll, ist mir selbst ein Rätsel. Irgendwann ist der letzte Arbeitstag dann da und ich frage mich, wo die Zeit geblieben ist. Im Moment finde ich so ziemlich alles ätzend. Wie gerne möchte ich den Leuten mal vor die Füße brechen oder ihnen mal den Stinkefinger zeigen. Doch wie das nun mal so ist, halte ich mich geschlossen und denke mir meinen Teil. Eine andere Wahl habe ich eh nicht und wenn doch, dann will ich mir darüber keine Gedanken machen. Ich lasse alles so weiter laufen und somit ist das Thema für mich vom Tisch.

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2015-08-27 20:20