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Tagebuch Sommer
2014-06-01 19:56
Entschleunigen mal anders

Mit dieser Erkenntnis melde ich mich aus meinem langen Wochenende zurück. Die vier Tage bei der Verwandtschaft waren toll und ich habe es geschafft, komplett abzuschalten und an nichts zu denken. Genau das habe ich gebraucht, denn die nächsten Tage werden garantiert nicht sehr angenehm. Daß Ekel Alfred in der kommenden Woche noch nicht da ist, war klar. Daß die Azubine nur noch bis Dienstag bei uns ist, damit haben wir allerdings nicht gerechnet. Im Grunde ist das auch egal. Unser Vorgesetzter soll bloß nicht auf die Idee kommen, uns eine Aushilfe ins Büro zu schicken. Bis wir der was gezeigt haben, ist Ekel Alfred wieder da. Wenn ich an die nächsten Tage denke, dann wird mir schon fast schlecht. Ich mag gar nicht daran denken, was passiert wäre, wenn ich ab morgen Urlaub gehabt hätte. So wie ich meinen Chef kenne, hätte er mich gefragt, ob ich meinen Urlaub nicht verschieben kann, denn er hat eine Fähre gebucht. Wann er die gebucht hat, weiß ich nicht, aber das muß mich nicht interessieren. Er hatte keine Skrupel, das unserem Vorgesetzten zu erzählen. Wie gesagt, mir ist das egal und den Rest kriege ich auch noch auf die Reihe. Es ist nicht so tragisch, wenn ich irgendwann ohnmächtig unter dem Tisch liege. Ich kann mir nicht vorstellen, daß mein Chef lobend erwähnt, was ich in seiner Abwesenheit alles geleistet habe.

Die vier Tage waren echt gut. Die Fahrt am Donnerstag war nicht der Hit, es hat die ganze Zeit geregnet. Am Nachmittag wurde es besser, wir konnten sogar einen Spaziergang machen. Das Grillen war gut und der Rest vom Abend war auch ganz okay. Der Lebensgefährte von der Cousine ist mir am Donnerstag auf die Nerven gegangen. Er ist so ein Typ, der den Leuten immer ins Wort fällt und einen nie ausreden läßt. Man kommt nur dagegen an, wenn man ihm ins Wort fällt. Er ist sonst ein lieber Kerl, aber die Marotte kann man ihm nicht ausreden. So ist das. Am Freitag sind wir zum Cousin gefahren und haben es uns dort auch gut gehen lassen. Gestern wurde wieder gegrillt und wir haben den Abend in aller Ruhe ausklingen lassen. Da war es allerdings etwas heftiger, denn ich habe mir ein paar Likörchen genehmigt. Die habe ich aber auch gemerkt, denn als ich ins Bett ging, hatte ich ein wenig Kopfschmerzen. Aber da mußte ich durch. Aber sonst hatte ich keinen Grund zum klagen und wenn ich ehrlich bin, dann bin ich so richtig zur Ruhe gekommen. Ich habe allerdings keine Ahnung, ob mir die Ruhe in den nächsten Tagen was bringt. Wahrscheinlich geht alles drunter und drüber. Ich lasse mich überraschen, was auf mich zukommt. Es hat eh keinen Zweck, sich jetzt schon darüber Gedanken zu machen. Am Ende kriege ich noch ein Magengeschwür.

Am Dienstag wird die Freundin meiner Mutter beerdigt. Wenn ich frei gehabt hätte, wäre ich mit gegangen, aber unter den Umständen geht das nicht. Obwohl ich Beerdigungen hasse wie die Pest, hätte ich mich auch gern von ihr verabschiedet. Gern ist das falsche Wort, denn wer geht schon gern auf eine Beerdigung? Kein Mensch. In dem Fall ist das was anderes, denn ich kannte die Freundin meiner Mutter schon als Kind. Ich sollte an der Stelle ehrlich sein und sagen, daß ich froh bin, nicht mit zu müssen. Wenn man so was vermeiden kann, dann sollte man dem auch fern bleiben. Ich kam in den letzten Tagen eh nicht mit der Nachricht klar, von daher kann ich mich besser um meine Arbeit kümmern. Wenn mir danach ist, kann ich an sie denken und das sollte wohl reichen. Vielleicht fahren wir irgendwann mal zum Grab, wenn meiner Mutter danach ist. Es war immerhin ihre Freundin. Schluß jetzt, denn sonst finde ich gar keine Ruhe mehr. Für den Anfang reicht das auch, denn sonst regt sich meine Mutter wieder auf. Ich werde noch ein wenig Fußball angucken und wenn mir danach ist, gehe ich früher schlafen. Morgen früh ist die Nacht rum. Ein kleiner Trost bleibt: in der nächsten Woche habe ich wieder ein langes Wochenende. Sogar die Tage bis zum Urlaub sind gezählt.

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