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Tagebuch Sommer
2015-08-13 19:55
Einfach mal abtauchen

Wenn ich auf den heutigen Tag zurück blicke, möchte ich sofort die Kurve kratzen und ganz lange weg bleiben. Ich habe nichts weiter gemacht, als mich um Amerika zu kümmern. Man sieht schon doppelt, wenn man mal eben 32 Aufträge abbucht. Wie ich das auf die Reihe bekommen habe, weiß ich zwar nicht, aber das ist egal. Die Kollegin, mit der ich ab und zu nach Hause fahre, mußte auch heute ohne mich zur Bahn gehen. Selbst wenn ich zeitig Feierabend gemacht und um 15.45 Uhr an der Zentrale gestanden hätte, hätte sie mich wieder schmoren lassen. Warum hätte es heute anders sein sollen? Und wenn ich ehrlich sein soll, dann möchte ich Feierabend machen, wann ich das für nötig halte. Ich kann nämlich nicht immer alles stehen und liegen lassen, nur damit sie jemanden hat, dem sie ein Klavier ans Ohr texten kann. Ich habe nun mal keine Lust dazu, länger im Büro zu bleiben als eigentlich nötig. In diesem Monat muß ich eh aufpassen, daß ich nicht zu lange im Büro bleibe, denn sonst schneidet mir die Perso meine Stunden ab. Das wäre die Gelegenheit, zwei Gleittage zu nehmen, aber darauf werde ich wohl verzichten. Es kann ja nicht sein, daß Ekel Alfred mit meiner Kollegin im Büro sitzen muß, während Chef Urlaub hat und ich einfach so zwei freie Tage genieße. Ich finde schon andere Mittel und Wege. Allzu auffällig kann ich auch nicht vorgehen, denn sonst kriege ich noch einen Einlauf, wenn ich zu oft die Kernzeit verlasse. Man muß es ja nicht übertreiben und irgendwann habe ich die Gelegenheit, zwei Tage frei zu machen.

Ich finde es nicht gut, daß mein Vater die Welle macht, nur weil es heute Bratkartoffeln gab. Von den Kartoffeln, die meine Mutter heute gekocht hat, sollte es morgen Kartoffelsalat geben, für heute war nur Wurstsalat geplant. Meine Mutter wird immer schlimmer. Und mein Vater ist die Unschuld vom Land, ist schon klar. Bratkartoffeln und Wurstsalat schmeckt doch nicht. Ich habe beides gegessen und mir hat es geschmeckt. Ich sehe da keinen großen Unterschied, ob man zu Bratkartoffeln einen grünen Salat oder einen Wurstsalat ißt. Mein Vater ist im Gesicht nicht blau angelaufen und sein Magen hängt auch nicht an der linken Kniekehle. Und wo ist das Problem, wenn meine Mutter noch mal Kartoffeln kocht? Die brauchen schließlich keine 31 Jahre, bis sie gar sind. Daß meine Mutter in den letzten Wochen und Monaten extrem komisch ist, habe ich an der Stelle mehr als einmal erwähnt. Für mich ist das ist kin Grund, wegen den Bratkartoffeln so an die Decke zu gehen. Wenn das mit meiner Mutter so schlimm ist, wie mein Vater heute behauptet hat, soll er froh sein, daß sie die Bude nicht abfackelt. Da fallen die blöden Bratkartoffeln nicht wirklich ins Gewicht. Die Stimmung ist natürlich im Eimer: meine Eltern reden kein Wort miteinander und ich vergnüge mich an meinem Rechner. Wenn es mehr nicht ist, ist doch alles gut. Eigentlich ist gar nichts gut, denn ich habe ein schlechtes Gewissen und möchte deswegen am liebsten in Tränen ausbrechen. Das mache ich natürlich nicht und selbst wenn mir das gelingen würde, ginge es mir danach auch nicht viel besser. Es ist alles so ungerecht. Da muß ich jetzt wohl durch, ob mir das nun paßt oder nicht. Im Moment ist es mir auch egal, ob die Welt morgen wieder anders aussieht.

Kommentare

20:55 13.08.2015
Schau nur, dass Du irgendwie zu Deinem Recht kommst!
Schade und traurig, dass es nicht "normal und richtig" funktioniert
Good luck!
Soll der Kommentar wirklich gelöscht werden?
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2015-08-13 19:55