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Tagebuch Sommer
2017-11-25 19:00
Die Katastrophe

Andere Worte kann ich nicht für das finden, was am Donnerstag im Büro abgegangen ist. Mein Chef und meine Kollegin haben sich angeschrien, daß die Wände gewackelt haben. Es ging darum, daß mein Chef ins Büro kam und das Fenster geöffnet hat. Dabei hat meine Kollegin das Fenster eine Minute vorher geschlossen hat. Was meiner Kollegin einfällt, es sind frühlingshafte Temperaturen, da kann man das Fenster ruhig aufmachen. Das mag ja sein, aber wenn ein Luftzug kommt, kann es frisch werden. Ich weiß nicht mehr, was sich die beiden alles an den Kopf geschmissen haben, aber es war schon heftig. Es hat nicht mehr viel gefehlt und er hätte ihr eine gelangt. Wir sitzen immerhin mit vier Leuten im Büro, da ist Sauerstoff nun mal nötig. Was auch sein mag, aber in den letzten beiden Wochen waren wir nur zu dritt. Sie denkt immer nur an sich und sie kann doch auch mal das Fenster bei sich aufmachen. Was unlogisch ist, wenn einem kalt ist. Eine Logik, die man nicht versteht, aber nun gut. Wenn man keinen Hunger hat, ißt man ja auch nicht. Außerdem fragt sie nie, wie es ihm geht. Er hat grauen Star und er braucht frische Luft. Das haben andere Leute auch. Ob die auch so ein Drama daraus machen? Ich habe keine Ahnung und ich will es auch nicht wissen. Ich kriege zwar mit, daß er zwischendurch zu seinen Augentropfen greift, aber das ist mir neu, daß er unter grauen Star leidet. In den Jahren 2012, 2014, 2016 und 2017 mußte ich auch Augentropfen nehmen, weil das bei einer Gesichtsnervenlähmung erforderlich ist. Da habe ich so meine Probleme, über einen längeren Zeitraum in den Bildschirm zu gucken. Da fragt mich auch keiner, wie es mir geht. Aber das ist ja was ganz anderes. Daß er sich um seine Mutter Sorgen macht, ist völlig normal, immerhin wird sie im nächsten Monat 90. Ich mache mir auch Sorgen um meine Eltern und die sind noch ein wenig jünger wie seine Mutter. Er erlebt es zum Glück nicht mehr, daß meine Mutter vielleicht eine neue Herzklappe bekommt. Wenn dem so wäre, käme wieder so ein dummer Spruch. Mal angenommen, man überbringt meinem Vater am Dienstag keine guten Nachrichten. Das ist alles gar nicht so schlimm. Ich hoffe natürlich schon, daß mein Vater Ruhe hat, wenn er aus dem Krankenhaus entlassen wird und daß meine Mutter noch so lange wie möglich ohne neue Herzklappe auskommt. Jetzt mal ehrlich: muß ich meinen Chef jeden Tag fragen, wie es ihm geht? Ganz bestimmt nicht. Fragt mich das jemand? Nein. So ganz stimmt das nicht, denn Ekel Alfred ist der einzige, der sich für mein Wohlbefinden interessiert. Das ist aber auch von seiner Laune abhängig. Im Gegensatz zu meinem Chef fragt er aber wenigstens und das will schon was heißen. Mein Chef ist froh, wenn ich an meinem Platz sitze und wie eine Verrückte in die Tasten haue. Da ist es ja egal, wie es mir geht. Ich kann mich aber auch anstellen. Ich kann mich noch ewig darüber auslassen, aber darauf habe ich keine Lust mehr. Es muß auch mal gut sein.

Es ist gelogen, wenn ich an der Stelle behaupte, daß es mir gut geht. Daß ich seit Tagen Magenschmerzen habe, habe ich bereits erwähnt. Gestern war es so schlimm. daß ich auf das Abendessen verzichtet habe. Was gar nicht so verkehrt war, denn es wäre eh wieder alles raus gekommen. Und da einmal bei mir nicht reicht, mußte ich mich in der Nacht noch zweimal übergeben. Am Morgen habe ich die Tropfen genommen und am Nachmittag habe ich noch mal einen Kamillentee getrunken. Jetzt geht es eigentlich. Worüber ich ganz froh bin, denn lange hätte ich das nicht mehr ausgehalten. Ich kann mich ja nicht nur von Tropfen ernähren. Doch die nächsten Tage werde ich die Flasche wohl noch bei mir haben. Man kann nie wissen, was mich so erwartet. Und so schwer ist die Flasche nicht. Vielleicht gibt es noch ein paar Dinge, die mir in den nächsten Tagen auf den Magen schlagen. Ich kann zwar darauf verzichten, aber bei der aktuellen Stimmung bin ich froh, wenn ich was einnehmen kann. Die Parodontosebehandlung am Donnerstag war ein Witz. Ich habe mich darauf eingestellt, daß das 45 Minuten dauert und nach noch nicht mal 10 Minuten war ich fertig. Am nächsten Donnerstag werde ich vermutlich auch so schnell fertig sein. Ich weiß nicht, was das soll. Da macht man so ein Drama daraus und tut so, als würden mir innerhalb von acht Wochen die Zähne ausfallen und dann ist das Thema schneller vom Tisch als mir lieb ist. Natürlich bin ich froh, daß ich nicht so lange beim Zahnarzt sitzen mußte, aber verstehen muß ich das jetzt nicht. Am 05.12. muß ich noch mal zur Kontrolle und bekomme dann noch eine Füllung gemacht. Je mehr man zum Zahnarzt geht, desto mehr findet er auch. Ich bin zwar froh, daß diese Fehler behoben werden, bin aber auch genervt, daß das nie ein Ende hat. So hat man eben immer was zu meckern. Ich wundere mich gerade ein wenig, daß ich heute doch so viel geschrieben habe. Ich hatte auch allen Grund dazu. Dabei habe ich eigentlich jeden Tag was zu erzählen, aber wie das nun mal so ist, fehlt mir manchmal die Lust dazu. Ich kann nur hoffen, daß ich zwischen den Jahren viel zu erzählen habe. Wenn ich auf die letzten Jahre zurück blicke, ist das kein Problem. Irgendwas ist ja immer und wenn man sich nur über das Wetter ausläßt. Oder über die Weihnachtsgeschenke, die nicht so der Vorstellung entsprechen. Was will man auch erwarten, wenn man keine Wünsche äußert. Ich habe doch alles und wenn ich was brauche, kann ich mir das auch selbst kaufen. Ich weiß immerhin am bestern, was ich brauche und was mir gefällt. Wobei mir gerade einfällt, daß mich meine Eltern noch nicht gefragt haben. Oder ihnen ist schon was eingefallen. Ich lasse mich überraschen.

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2017-11-25 19:00