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Tagebuch Sommer
2014-04-20 18:47
Das Leben ist kein Ponyhof...

...gerade dann nicht, wenn sich jede Menge Gedanken in meinen Kopf einnisten und die einfach nicht verschwinden wollen. So ist es mir heute ergangen. So lange ich beschäftigt war, ging es ja noch, doch sobald ich zur Ruhe kam, war es mit meiner Beherrschung vorbei. Und dann hat man noch einen freien Tag, der garantiert nicht anders verlaufen wird. Ich bin voll begeistert. Ich kann es nicht ändern, von daher muß ich das beste daraus machen. Eine andere Möglichkeit habe ich ja doch nicht. Zu meiner eigenen Schande muß ich auch noch gestehen, daß ich mich mal wieder in meine Tagträume geflüchtet habe. Wenn ich frei habe, ist das ja auch kein Problem, aber aus mir unerklärlichen Gründen gelingt mir selbst das auch im Büro. Wenn mein Vater das wüßte, dann könnte ich mir wieder was anhören. Hätte er damit recht? Ich weiß es nicht und eigentlich ist mir das auch egal. Ich bin alt genug um zu wissen, was ich mache und solange ich meine Arbeit schaffe, ist alles im grünen Bereich. Mein Vater muß auch nicht alles wissen. Wer weiß, vielleicht bin ich ja irgenwann wieder normal.

Doch will ich das eigentlich, normal sein? Nein, will ich nicht. Natürlich wäre es toll, wenn ich in die Schublade passen würde, in der man die Leute steckt, aber es muß auch die Leute geben, die sich eben nicht in diese Schublade stecken lassen. Will jemand Kinder haben, dann ist das weiß Gott seine Sache. Ich muß mich dem doch nicht anschließen, weil das so cool ist. Mir ist mein Job nun mal wichtiger wie Kinder. Was soll ich mit Kindern, wenn ich keinen Job mehr habe? Dann kann ich mir gleich einen Strick nehmen. Ich sehe das doch bei einer Freundin. Sie hat vier Kinder und verzichtet praktisch auf Essen, nur damit sie ihrer großen Tochter ein Brot mit zur Schule geben kann. Ob das noch so ist, entzieht sich meiner Kenntnis und wenn ich ehrlich bin, dann will ich das auch gar nicht wissen. Der Kontakt zwischen uns war mal besser. Ich könnte mich an der Stelle fragen, wer schuld daran ist, daß das so gekommen ist, aber darauf habe ich echt keine Lust. Sie kann auch anrufen, wenn sie was von mir will. Eigentlich ist das auch egal, denn ich muß mir nicht um alles Gedanken machen. Das dazu.

Ansonsten ist alles im grünen Bereich, wenn man von meinem kleinen Tief einmal absieht. Ich habe noch einen Tag frei und kann mich dann wieder ins Gewühl stürzen. Ich weiß nicht warum, aber ich gehe davon aus, daß mir Ekel Alfred am Dienstag den Hals umdrehen wird, wenn ich ihm stecke, daß ich eine Rechnung freigegeben habe, bei der eine Position unklar ist. Doch da ich weiß, wie der Typ so drauf ist, ist mir das egal. Manchmal habe ich das Gefühl, daß er mich eh nicht leiden kann. Das beruht auf Gegenseitigkeit, denn leiden kann ich ihn auch nicht. Zumindestens ist er nicht so anstrengend wie mein Chef. Er legt mir nicht alles hin. Ich kann mich daran erinnern, daß er das ganz am Anfang gemacht hat, als ich in der Firma war und irgendwann hat das dann aufgehört. Tja, so ändern sich die Zeiten. An dieser Stelle mache ich einen Schnitt. Auch wenn ich nicht wirklich Hunger habe, muß ich doch zusehen, daß ich was in den Magen kriege. Wie der morgige Tag aussieht, weiß ich noch nicht. Ich werde auf jeden Fall noch mal länger schlafen, bevor ich am Dienstag wieder früh raus muß. Und was dann kommt, steht in den Sternen. Es gäbe da allerdings ein paar Sachen, die ich unbedingt erledigen müßte, weil ich das immer wieder auf die lange Bank geschoben habe. Ich lasse mich überraschen, für welche Sache ich mich entscheide: Staub wischen oder bügeln.

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2014-04-20 18:47