Der Gedanke kam mir am Morgen ganz spontan, als der Regionalexpress mal wieder am Flughafen stand, weil drei Züge vom Fernverkehr Vorfahrt hatten. Da stellt sich mir die Frage, was am Fernverkehr so besonders ist, daß die immer Vorrang haben. Die Frage konnte ich mir leider nicht beantworten. So was soll ja vorkommen, daß man auf eine Frage so gar keine Antwort hat. Eigentlich ist mir das egal, so lange ich zur Arbeit komme. Es passiert aber auch, daß mir diese Tatsache einfach auf den Keks geht. Und so ein Tag war eben heute. Ich wollte im Büro so viel wie möglich schaffen, aber durch die paar Minuten, die der Zug am Flughafen stand, konnte ich die Minuten in die Tonne hauen. Ich will mich nicht über den grünen Klee loben, aber ich habe doch eine Menge geschafft. So soll es auch sein. Was ich bis nächsten Mittwoch nicht schaffe, muß T. am 03.06. machen. Ab dem 03.06. mache ich Vertretung. Und wenn das alles vorbei ist, kann ich mich auf den Urlaub freuen. Was man so Freude nennt, wenn ich noch immer nicht so richtig glauben kann, was passiert ist. Ich habe das Gefühl, daß die Trauer schon ein wenig nach gelassen hat. Ich denke zwar noch jeden Tag an meine Mutter, aber das ist ja völlig normal. Ich werde auch in einem halben Jahr noch an sie denken. Es wäre schlimm, wenn das anders wäre. Wenn ich auf die letzten Tage zurück blicke, so kann ich sagen, daß es mir schon etwas besser geht. In ein paar Tagen sieht die Welt noch ein wenig besser aus.