Das Wochenende ist vorbei und die kommende Woche ist für mich der Hit, weil ich nur drei Tage arbeiten muß. Der Mai ist überhaupt perfekt, was die ganzen Feierage angeht. Wenn man so was jeden zweiten Monat hätte, dann wäre ich glücklich. Aber ich habe ja bald Urlaub, von daher ist das alles gar nicht so dramatisch. Das sage ich jetzt, denn ich gehe davon aus, daß es morgen ein paar Diskussionen geben wird. Morgen kommt Chef wieder und der wird vermutlich in Ohnmacht fallen, wenn er die ganzen Reparaturen sieht, die sich im Körbchen befinden. Von dem, was sich noch in seiner Mappe befindet, rede ich gar nicht erst. Wenn ich ehrlich bin, dann ist mir das egal. Wenn mein Chef seine Mails auf Ekel Alfred umstellt, dann dürfte man eigentlich erwarten, daß sich Ekel Alfred auch darum kümmert. Er kann auch an die Körbchen gehen und sich die Sachen nehmen. Es geht mir so auf den Geist, daß sich die Leute bei mir melden, daß die Sachen raus müssen. Wenn man schon so drauf ist, müßte ich jedes Jahr auf den Urlaub verzichten. Auf die Idee käme ich gar nicht erst und wenn doch, gehörte ich eingesperrt. An meinem ersten Arbeitstag ist ein Kollege total begeistert, weil ich wieder da bin, weil dann wieder ein paar Sachen raus gehen. So was ist doch traurig. Und zum Dank dafür soll ich mich um die Reparaturen kümmern? Sicher nicht. So einfach ist das.

Ansonsten war meine Woche ganz ruhig. Der Bahnstreik ist vorbei und ab morgen geht alles seinen geregelten Gang. Wie lange das so weiter geht, weiß ich jetzt nicht, aber das tut jetzt nichts zur Sache. Gestern und vorgestern hatten wir wieder ein paar Auseinandersetzungen. Am Freitag hat mein Vater erzählt, daß sich meine meine Mutter in diesem Monat mit 400 Euro beteiligen müßte, da es auf seinem Konto nicht gut aussieht. Meine Mutter hat gesagt, daß mein Vater arbeiten gehen soll, wenn er Geld braucht. Der Schuß ging ja wohl voll nach hinten los: er findet es gut, wenn sich meine Mutter aufregt, wenn man was sagt. Dabei hat sich meine Mutter gar nicht mal aufgeregt. Sie hat ihm nur eine Antwort gegeben. Daß man sich mal die Hände wäscht, ist in meinen Augen normal. Daß mein Vater den Wassertropfen für einen Fleck hält, ist eben so. Mein Vater hat ja nur gefragt, ob das ein Fleck ist. Ich konnte meinen Mund nicht halten und habe gesagt, daß meine Mutter nur geantwortet hat und wo jetzt sein Problem ist. Was konnte ich mir anhören? Ob ich schlecht geschlafen habe? Ich glaube nicht, daß ich meinem Vater Rechenschaft schulde, wie gut oder schlecht ich schlafe. Es kommt auch keiner auf die Idee, daß es mich ankotzt, den Mund halten zu müssen. Wir leben in einem freien Land, da wird man doch wohl noch seine Meinung sagen dürfen. Wenn meinem Vater das nicht paßt, sollte er sich vielleicht mal zusammen reißen. Wenn er sich schwer damit tut, dann soll er mal in sich gehen. Vielleicht hilft das ja ein wenig. Ein Versuch wäre es wert.