Damit meine ich nicht das, was ich am Wochenende vom Stapel lasse, sondern auch den Gedankenfluß unter der Woche. Gut, vorgestern habe ich was von mir hören lassen, der Hit war es aber auch nicht. Auf der anderen Seite denke ich mir, daß es nicht so wichtig ist, wie viel man schreibt, sondern daß man überhaupt was von sich gibt. Und wie oft das ist, bleibt jedem selbst überlassen. In der kommenden Woche muß ich unbedingt öfter was von mir hören lassen, denn am Wochenende sind wir ausgebucht. Übers Wochenende kriegen wir Besuch und da man ja sicher viel zu erzählen hat, kann man sich nicht ständig vom Acker machen. Vielleicht ergibt sich ja doch die Gelegenheit, wenn der Besuch einen Spaziergang macht. Obwohl ich mich eigentlich anschließen könnte, denn so wie ich mich kenne, fällt auch in der nächsten Woche der Sport ins Wasser. Ich muß zu meiner eigenen Schande gestehen, daß sich heute der Faulpelz bei mir breit gemacht hat. Damit ist mein Vorsatz, den ich Ende 2015 gefaßt habe, endgültig den Bach runter gegangen. Ich wollte richtig durchstarten, bin aber jetzt an der Stelle, wo mir der Sport nur einmal in der Woche reicht. Einmal in der Woche zum Sport zu gehen ist besser wie gar keine Bewegung, aber es könnte echt mehr sein. So ist das immer bei mir: erst habe ich eine große Klappe und dann ist alles doch ganz anders. Aber auch hier zählt der gute Wille und der ist ganz eindeutig bei mir vorhanden. Was mir seit meinem Sommerurlaub aufgefallen ist, ist die Tatsache, daß ich mit einem ganz anderen Gefühl ins Büro gehe. Sonst habe ich mich immer gefragt, was auf mich zukommt und ob sich nicht doch irgendwo der Fehlerteufel eingeschlichen hat. Aber es läuft und das ist auch gut so. Was mir persönlich in den Kram paßt, ist die himmlische Ruhe, die im Büro herrscht. Da ist es mir schon fast egal, daß Ekel Alfred noch immer mit einem langen Gesicht durch die Gegend läuft. Er hat doch keinen Grund, sich zu beschweren, denn ich habe den meisten Anteil gemacht. Wenn ihm das nicht paßt, ist das nicht mein Problem und im nächsten Jahr bleibt der größte Teil vom Export eh an mir hängen. Es ist also alles im grünen Bereich.

Irgendwie hat man ja immer einen Grund, sich über gewisse Leute zu ärgern. Gestern war A. an der Reihe. Ich glaube, ich habe mich letzte Woche Freitag klar und deutlich ausgedrückt, als ich ihr sagte, daß wir so wie gestern nicht zusammen nach Hause fahren. Nun kann man ja solche Informationen leicht vergessen und sie mußte mir nach zwei vergeblichen Anrufen eine Mail schreiben. Ich meine, mich daran zu erinnern, was ich ihr geantwortet habe: daß ich um 14.30 Uhr einen Termin habe und ich den Zug um 15.54 Uhr nehme. Sie wollte dann auch den Zug nehmen. Drei Anrufe und eine SMS später bin ich dann alleine in den Zug gestiegen. Sie wird wahrscheinlich mit der Ausrede kommen, daß ich geschrieben habe, daß ich den Zug um 14.54 Uhr nehme. So schusselig kann man doch nicht sein. Wenn ich mir nicht mehr sicher bin, wie die Antwort gelautet hat, lese ich noch mal nach. Aber irgendwie kann sie das nicht. So ist das eben, wenn sie immer alles besser weiß. Von mir aus kann sie anrufen, was das Zeug hält, mir ist das völlig egal. Es ist ganz alleine meine Entscheidung, wann ich Feierabend mache.  Auch in den nächsten Tagen habe ich so viel um die Ohren, daß ich froh bin, ein wenig Zeit für mich zu haben. Ich mache mich im Büro zwar nicht kaputt, aber wenn man eine Sendung nach der andern verschickt, ist man auch mal ganz froh, wenn man den Kopf frei kriegt. Das kann ich am besten, wenn ich im Zug lese oder kurz die Augen schließe. Da kann ich es einfach nicht brauchen, daß mir jemand eine Frikadelle ans Ohr quatscht. Was das angeht, hat A. den Knall nicht gehört. Passend dazu fällt mir ein schöner Spruch ein: ich weiß nicht, ob Sie es wußten, aber ich hatte eine fürchterliche Kindheit.