...alle Tag gibts keinen Wein. Obwohl ich froh bin, Wochenende zu haben, muß nicht jeder Tag Sonntag sein. Ich könnte nie wieder Besorgungen machen oder zum Friseur gehen. Über den Wein kann man streiten, denn den trinke ich schon ganz gern. Allerdings nur im Urlaub und das auch nicht jeden Tag. Dafür gibt es aber Likörchen. Ich sollte so langsam über einen Entzug nachdenken. Spaß beiseite. Es ist schon gut so, wie es ist. Von daher ist alles gut. So langsam ist Land in Sicht, was den Badumbau angeht. Wir sind so weit fertig, meine Eltern müssen nur noch den Staub entfernen, der sich noch so in den Ecken findet. Im Bad selbst müssen noch die Wände und die Decke gestrichen werden, danach kann erst die neue Lampe angebracht werden und wenn das alles erledigt ist, sind wir so richtig fertig. Fertig waren wir schon die ganze Woche, denn man hatte das Gefühl, daß es gar nicht vorwärts ging. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich meine Bedenken, daß die Handwerker nach fünf Tagen raus sind, doch man ist am Freitag war wirklich alles fertig. Ich gönne mir gleich den Luxus und gehe duschen, wenn ich hier fertig bin. Ich weiß nur nicht, wann ich fertig bin, denn bis der ganze Staub aus den Haaren raus ist, dauert es auch etwas. Gut Ding will Weile haben. Ich werde das so genießen, das kann sich niemand vorstellen. Der Gedanke an die Dusche ist für mich schöner wie Ostern und Weihnachten. Ich bin schon ganz hektisch. So hat jeder sein Erlebnis.

Nun ist er vorbei, mein Urlaub. Ich sollte eigentlich wissen, daß zwei Wochen Urlaub schnell vorbei sind, aber so ganz gefällt mir das nicht, daß ich morgen schon wieder so früh raus muß. Aber daran gewöhnt man sich ja schnell, von daher ist das alles kein Problem. Ich bin mal gespannt, was mich morgen so erwartet. Dann weiß ich auch, warum sich meine Kollegin und mein Chef gezofft haben. Man ist ja gar nicht neugierig, man will immer nur alles wissen. Ich kann meinen Chef jetzt schon jammern hören, wenn er jedem am Telefon erzählt, daß der Kollege schon wieder im Krankenhaus liegt und er sich jetzt um alles kümmern muß. Ich mag nicht daran denken, wenn ich am 03.11. einen Tag frei nehme. Soll ich jetzt Mitleid haben? Sicher nicht. Er guckt auch nicht danach, ob zwei Leute die Arbeit schaffen, wenn Ekel Alfred krank ist und er in den Urlaub geht. Er hat kein schlechtes Gewissen, wenn ich mit den Leuten diskutieren muß und kurz davor stehe, den Leuten mit stundenlanger Begeisterung in die Fresse zu hauen. Also, wo ist das Problem, wenn ich einen Tag frei nehme? Ich sehe da kein Problem. Mein Chef sollte irgendwann einsehen, daß das Leben kein Ponyhof ist und daß man nicht immer nur im Internet nach Autos suchen kann. So was kann man auch nach Feierabend machen oder aufs Wochenende legen. Dann fährt man mal weniger mit dem Wohnmobil durch die Gegend und kümmert sich statt dessen um diese Sachen. Aber das muß jeder für sich selber wissen. So lange ich meine Arbeit mache, ist mir der Rest egal.