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Tagebuch Sommer
2015-01-11 11:20
Abwarten und Tee trinken

Seit Tagen ist das normal. Wir wissen nämlich immer noch nicht, wie es mit meiner Mutter weiter geht. Am Mittwoch wollte man mit der ersten Untersuchung anfangen, am Donnerstag sollte die zweite Untersuchung statt finden. Passiert ist bis jetzt gar nichts. An Silvester hat der Arzt das alles so dringend gemacht. Da hat es sich angehört, daß meine Mutter nur noch vier Wochen zu leben hat und jetzt kommt man einfach nicht in die Gänge. Am Mittwoch mußte sie so einen Wisch unterschreiben und nun geht gar nichts. Vielleicht hat das was damit zu tun, daß meine Mutter am Mittwoch Fieber hatte. Aber das ist doch auch nicht von Dauer, denn ihr geht es jetzt wieder besser. Man sieht aber auch mal keinen Arzt, den man fragen kann. Und wenn ein Arzt da ist, dann kümmert der sich um die Patientin, die bei meiner Mutter mit auf dem Zimmer liegt. Das kann doch kein Zustand sein. Vielleicht ist das ja gar nicht so schlimm, wie der Arzt gesagt hat. So lange sie ihre Tablette nimmt, ist doch alles im grünen Bereich. Ich bin echt überfragt. Es gibt Tage, da wünsche ich mir, daß mich jemand in den Arm kneift und mir sagt, daß das alles ein schlechter Scherz ist. Doch die Person kommt leider nicht, um mich zu kneifen. Das Leben ist nun mal kein Ponyhof. Schade eigentlich. Irgendwann ist alles gut und wir können uns darüber freuen, daß wir noch im nächsten Jahr in den Urlaub fahren können. In dieser Situation will man nicht mehr. So viel zu diesem Thema.

Meine erste Arbeitswoche habe ich geschafft. Es gab zwar nicht so viel zu tun, aber man hat die Tage gut hinter sich gebracht. Dafür wird in den nächsten Tagen viel Arbeit kommen, aber das kann mir ja nur recht sein. Mein Chef hat damit nichts am Hut, weil er sich lieber um seinen privaten Kram kümmert. Und wenn ihm das auffällt, legt er mir alles hin. Auch in diesem Jahr wird sich das nicht ändern. Warum auch? So lange der Laden läuft, ist doch alles gut. Ich will mich an der Stelle nicht beschweren, denn so lange ich noch einen Job habe, mache ich das, was in meiner Macht steht. Es gibt zwar Dinge, die ich nicht mache, weil ich nicht alleine im Büro sitze, aber das meiste bleibt doch an mir hängen. Warum rede ich eigentlich noch darüber? Es wird sich ja doch nichts ändern. Wenn man darüber redet, dann hält das nur für ein paar Tage an und driftet dann irgendwann wieder ab. So ist das nun mal. Im Moment lebe ich eh für meinen Urlaub. Ich habe mir heute mal die Mühe gemacht und habe die Tage gezählt, die ich bis zu meinem Urlaub noch arbeiten muß: es sind noch 116 Tage. Eigentlich ist das gar nicht so lang, denn ich kann mich daran erinnern, da sind wir erst im September in den Urlaub gefahren. Ich wüßte nicht, daß ich zwischendurch ein paar Tage frei hatte. Da habe ich nach Ostern frei gehabt und das war es dann auch. Man kann es eben niemandem recht machen.

Wir waren heute ein wenig länger im Krankenhaus. Ich will ja nichts sagen, aber so langsam aber sicher wird es langweilig. Man weiß auch irgendwann gar nicht mehr, was man noch erzählen soll. Es werden ein paar Neuigkeiten erzählt und dann ist Funkstille. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich ein Schläfchen machen können. Aber man fährt ja ins Krankenhaus, um einen Besuch zu machen und nicht, um zu schlafen. Kurz bevor wir uns auf den Heimweg gemacht haben, gab es Diskussionen, ob ich morgen auch ins Krankenhaus komme. Ich soll auf direktem Weg nach Hause fahren, denn sonst habe ich wieder so einen langen Tag. Na und? Wenn mein Vater erst um 18.45 Uhr zu Hause ist, muß eh erst noch gekocht werden und bis wir essen, ist es 19.30 Uhr. Was soll das also? Keine Ahnung. Ich soll dran denken, daß Ekel Alfred morgen um 13.00 Uhr Feierabend macht. Was hat denn das eine mit dem andern zu tun? Rein zufällig sitze ich nicht mit Ekel Alfred alleine im Büro. Aber wenn man meint, dann lasse ich das eben bleiben. Und so ist wieder ein Wochenende um, an dem ich mich nicht wirklich erholt habe. Was mir an der Stelle bleibt, ist die Tatsache, daß ich mich jetzt im Pyjama auf die Couch lege, ein wenig fernsehe und dabei eine Kleinigkeit esse. Ich hasse es, morgen wieder in die Kälte zu müssen, nur um mich durch den Tag zu schleppen. Echt grausam. Am liebsten würde ich morgen den ganzen Tag im Bett bleiben.

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2015-01-11 11:20