Zerreißprobe
Im wesentlichen habe ich diese Zeilen in einem Brief an Birkbarde geschrieben, der mich zum Samhainfest einladen wollte. Sie beschreiben denke ich ganz gut mein Problem im Moment- es ist zu viel um mich. Ich bin glücklich, ja, aber das Interesse an mir bringt mich in die dumme Situation, Prioritäten setzen zu müssen. Das kann ich nicht. Konnte ich noch nie. Und stattdessen werde ich immer fahriger, abgehetzter und verspannter. Mein ganzer Körper fühlt sich zeitweise wie ein Krampf an, diese Unruhe schmerzt mich. Und trotzdem fahre ich morgen nach Berlin. Es wäre blöd, nicht mitzukommen, wir haben es lange geplant, aber es raubt mir Zeit und Ruhe. Ich möchte am liebsten jetzt schon zusammenbrechen.
Ich hab es mir lange überlegt und entscheide mich schweren Herzens mal, nicht Ende November in den Harz mitzufahren. Es wird mir einfach zu viel im Moment, ich muss drei Hausarbeiten schreiben und hab die Wochenenden auch so schon voll. Mit dem RC müsste ich mir viel Zeit nehmen, ich bin halt im Moment sehr ausgelastet, wenn, möchte ich was davon haben und mich nicht in die x-te Sache stürzen. Ich hab bisher dazu tendiert, die Dinge auf mich zukommen zu lassen, aber es werden zu viel und Zeit und Geld zu wenig. Ich habe keinerlei Übung darin, Dinge abzusagen, das widerspricht meiner Lebensphilosophie, aber der Punkt ist gekommen, wo ich damit anfangen muss, und ich tu's mit schwerem Herzen, auch wenn es wohl das richtige ist, wenn ich nicht völlig aus dem Ruder laufen will.
Was ich fast noch bedauerlicher finde, ist, dass ich am Montag nicht Samhain feiern kann, da wir wohl noch in Berlin sind.
Aber irgendwas MUSS ich machen, sonst krieg ich die Hollywood-Halloween-Depression. Irgendwas pompöses muss es nicht sein, eine Nacht im Wald reicht mir völlig, mit anderen Freunden, die sich auch so was wünschen. Samhain ist mehr als nur ein Abend.
Ich dreh durch sonst.

current mood: hard to say, mostly as written above
current music: Tenhi, "Väre"