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Tagebuch Silvanus
2006-06-23 23:12
Divide et impera
Vielleicht ist es nur
ein gezielter Schnitt
mit dem Schwert
des Geistes.
Ich will...
...Klarheit.
...
[vielleicht hätte ich eine Schere nehmen sollen]
Aber dann...



Es wird Zeit aus den um mich fliegenden Realitätsfragmenten wieder ein Bild zusammenzusetzen. Nicht das "wahre", aber ein brauchbares. Ich habe sowieso einiges zu tun (z.B. meine erste Powerpoint-Präsentation an der Uni- ich hab keine Ahnung davon, ehrlich...), aber eines habe ich mir fest vorgenommen, bevor ich Ende nächster Woche wieder ins Land hinter den Wäldern flüchte.
E., ich danke dir für deine ehrlichen Worte am Feuer. Es war kein schönes Gespräch und es hat mir irgendwie den Abend versaut, aber es war nötig. Ohne dich hätte ich wohl noch weiter auf den Lauf der Dinge vertraut und damit ignoriert, was an mir nagt und was ich dagegen tun muss. Danke. Ehrlich.
Ich werde ein -hoffentlich klärendes- Gespräch führen, mit N. und L. Sie war mal fast meine beste Freundin, und ja, wir hatten auch mal was miteinander, obwohl L. damals auch schon in sie verliebt war. Im wesentlichen ist das bereits und immer noch das Hauptproblem, obwohl sie seit über einem Jahr glücklich (so sollte man doch meinen) zusammen sind. Nur ist er unglücklicherweise irrational eifersüchtig auf mich, anscheinend schon immer, so dass sich N. erst ihm zuliebe und schließlich völlig von mir distanziert hat. Ich erkenne sie nicht mehr, wenn ich mit ihr spreche, ist es nicht mehr der gleiche Mensch. Alles ist oberflächlich, kein Wort geht tiefer als bis zu den neuesten CDs und dem aktuellen Institutstratsch. Für mich ist es, als wäre sie tot und ich könnte nicht einmal meine Erinnerung behalten.
Ich fühle mich verraten. Ich habe immer versucht, Rücksicht auf L. zu nehmen, habe seine Liebe über meine gestellt und versucht, mich nicht einzumischen. Aber anscheinend dachten alle das genaue Gegenteil. Als wäre ich der oberlaszive passionierte Ladykiller. Ich. Aber sicher. Schön wär's (immerhin gäbe es dann einen Grund, sich mit diesen Vorwürfen auseinanderzusetzen).
Zumindest wirke ich wohl arrogant. Ich scheine mich nicht so sehr für andere zu interessieren. Dabei bleiben nur alle so an diesem Eindruck hängen, dass sie sich mir einfach nicht öffnen können oder wollen. Was soll ich denn tun? Mir weiße Birkenstock, Hochwasserhosen und ein Polohemd anziehen oder mir eine rosa Schleife ins Haar binden? Wenn ich einfach nur lieb lächle, könnte es ja schon zynisch wirken.
Was hätte ich denn machen sollen? Ich habe mich irgendwann zurückgezogen, stimmt schon. Aber ich konnte mir das betreffende Pärchen einfach nicht ständig ansehen, es war zuviel damals, so schlecht wie es mir ging. Aber anscheinend wird mein Bemühen, vernünftig zu handeln, interpretiert, als wäre ich emotional tot- und damit unbegrenzt belastbar.
Aber der psychische Kampf ist da. Er findet nur in mir drin statt. Mit mir selbst.

Über oben genanntes ließen sich noch viele Worte verlieren. Alles liefe auf eins hinaus. Es lief schief, was nur schieflaufen konnte. Und weder sie noch er oder ich sind daran wirklich schuld.
Ich will beide nicht mit Vorwürfen bombardieren. Ich will nur, dass diese Hinterfotzigkeiten gegen mich aufhören und ich will die Menschen hinter diesen halbabgewandten ausdruckslosen Gesichtern wieder um mich haben. Vielleicht ist das eine gute Basis für ein Gespräch, vielleicht endet es im Streit. Wenn nicht, werden wir vielleicht zum ersten Mal seit Monaten zusammen auf ein Konzert gehen. Ich würde mich freuen.

Ich unterschlage immer, dass es gerade auch schönes in meinem Leben gibt. Vor zwei Wochen zum Beispiel an der Rhone.
Der Geruch von Kräutern in der Luft, violettblauer Himmel, römischer Wein, Ruinen und Bäder, köstliches Essen und gutgelaunte Gallier, Römer und Germanen. Halbnackt im Schatten einer Marmorsäule sitzen und die Füße ins Wasser hängen. Die lachende kleine Ronja, die sich an mir festhält und hochgeworfen werden will. Mit den Galliern Lieder singen, die entweder sie oder wir nicht verstehen. Sich zu Conans "Anvil of Crom" mit Olrun lachend über die Wiese prügeln. Epische Schlachten bei strahlender Sonne , Staub und heroischer Musik, 5 Stunden am Tag. Zusammen schwitzen, schreien, rennen "schlagen" und "sterben"... ;)
Und ich habe dem Praefekten der Legio XXX Ulpia Traiana den Kopf abgeschlagen. Boah, ich bin so männlich. :D
Was überwiegt nun? Vielleicht die Trankopfer zum Mittsommer, im Kreis der Freunde, morgen?
Macht euch selbst ein Bild. Mir gelingt es gerade nicht. Noch nicht.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge,
Euer
Silvanus Ulpius Aeton

current mood: ambivalent, anticipating, beyond sanity
current mood: Faun, "Licht"

Kommentare

10:03 30.06.2006
Heute abend bin ich noch da.. und habe auch schon mit dem Gedanken gespielt, dich anzurufen...
Jetzt renne ich aber erstmal hierhin und dahin, habe noch einiges aufzuräumen.
Ach ja, das Gespräch verlief übrigens ziemlich gut..
Morgen ziehe ich dann nach Osten, für vier Wochen.
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20:58 29.06.2006
Lieber Silvanus, heißt das, Du bist schon in der Ferne? Und wie lang?... ich vergesse sowas doch immer. :(
Denke an Dich. Vermisse Dich, aber ich bin selbst schuld, hätte ja anrufen können.
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2006-06-23 23:12