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Tagebuch Silence
2005-04-13 23:55
violett roman
Mag sein dass es vielen nicht so toll geht, dennoch gönne ich es mir, von mir zu sagen, ich habe es zur Zeit auch nicht unbedingt leicht.
Nochimmer fühle ich mich wie ein gescheitertes Kind, dass im Nest seiner Erzeuger gerade noch so geduldet wird. Ich habe das Gefühl, dass ich den für mich bestimmten Weg aus falschen Gründen ausgeschlagen hatte. Wahrscheinlich war ich zu unmotiviert, konnte nie so recht an mich glauben und faul bin ich leidergottes auch gewesen. Ich war zu oft nicht in der Lage mich auf Lösungen zu konzentrieren, um eben jene Probleme zu lösen, die mich schließlich dazu brachten mich aufzugeben.
Die Folge ist, dass ich mich nach solanger Zeit immernoch nicht dazu in der Lage sehe, mir eine bescheidene und unabhängige Existens aufzubauen. Fakt ist, dass ich die letzten fünf Jahre meines Lebens in besorgniseregender Weise verschwendet habe. Sicherlich nicht in jedem Bereich meines Lebens, aber wenn ich überhaupt irgendeine Kunst für mich entwickelt habe, dann ist sie vielleicht liebenswert aber dennoch brotlos.

Was meine Persönlichkeit betrifft. Nun..... ich bilde mir ein, ich war eine Zeit lang relativ ausgeglichen. Ich hatte wenig nennenswerte Konflikte, und wenn ich dann doch etwas provoziert hatte, dann zumindest aus dem Glauben heraus gutes zutun. In letzter Zeit jedoch, da scheint es mir, als wäre es wieder schlimmer geworden. Schlimmer, damit meine ich, dass ich meinen Mitmenschen gegenüber ziemlich schnell sauer und eklig gegenübergetreten bin. Oft nur weil ich mir einbildete in ihren Worten und Taten böse auf mich abgezielte Absichten zu erkennen. "Die schwarze Brille", wie ich sie manchmal nannte. Bis ich dann begreife dass die Situation viel einfacher ist, als sie mir erschien, ist es meistens schon viel zu spät.

Was mein Herz betrifft. Ich kann einerseits stolz sein, und andererseits mich meinerselbst verachten. Ich bin natürlich schon davon überzeugt, dass ich zu echten und ehrbaren Gefühlen fähig bin. Dass bedeutet also auch, dass ich Rücksicht auf den Anderen nehme. Ihm Vertrauen schenke und deren Schwächen ebenso schätze wie die vielen vielen Stärken, die sie einzigartig und unentbehrbar macht.
Aber leider.......habe ich auch das gefühl.....je mehr ich liebe, desto mehr wächst die "schlummernde" Verachtungen, die ich dieser Person gegenüber verberge. Es ist aber auch so, dass ich mich meistens unter Kontrolle habe. In meiner Welt würde ich sagen: "Silence Roman war mein innerer Wächter. Er sorgte dafür, dass die Verachtung, dessen Personifizierung ich aus eigenem Interesse namentlich nicht nenne, sicher und ohne Einfluss auf mich, weggesperrt ist."
Aber vor einiger Zeit glaubte ich mich bereit und gewillt, dieses Spielchen zu beenden. Einen Weg zu finden als Ich-selbsts mein Leben fortzuführen, und eben diese Gefühle dominieren zu können. Leider hat das bisher aber überhaupt nicht geklappt und ich fühle mich wieder um Jahre zurückgeworfen.
Es gibt zwar kleine Fortschritte, will heißen, ich gebe mich noch nicht völlig auf, aber leider habe ich etliche Stunden am Tag mit tiefster Trauer zu kämpfen und bin viel zu oft paranoiden Gedanken ausgesetzt, die mir einbleuen es niemals zu schaffen. Ich sehe mich als viel zu schwach, viel zu krank und vorallem viel zu bescheuert.
Meine Sicht der Welt erscheint mir absolut wahnsinnig, und genauso bin ich, oder zumindest fühle ich mich, eben vom Wahnsinn verzerrt. Und eben in diesem Wahn entsteht unter bestimmten Voraussetzungen eine Verachtung für die, die im Stande sind mich zu verletzen.
Wenn die Voraussetzungen also gegeben sind und der Stein also ins Rollen gebracht wurde, dann ist es schwierig diese Lawine aus Aggresivität zu bremsen. Dann passiert, was eben passiert und was wirklich zählt ist a) wurden wirklich alle Konflikte beseitigt oder lediglich verdrängt und b) kann diese Verbindungen weiterhin bestehen oder sollte ich lieber mit dem Exil vorlieb nehmen......
Ich habe es in den letzten Tagen in so einigen Bereichen meines Lebens gesehen. In anderen wiederum nicht, aber natürlich verfolgen mich nur sämtliche Situationen, in denen ich scheiterte.
Ich weiss nicht, wie es weiter geht. Ich weiss nur, dass ich so bald fallen werde......

Ich habe im Übrigen aufgrund dieses Problems schon viel Scheisse gebaut und viel verloren, dass mir einst sehr viel bedeutet hat und weswegen ich tiefe und schmerzhafte Reue überstehen musste. Mann kann mir also glauben, dass ich nicht gerade scharf darauf bin, alles zu verschlimmern, und meine schwindenden Chancen auf das Leben auszuschlagen. Ja, das Leben, denn ich will diesen Trip nicht, der mich unter optimalen Bedingungen zum Selbstmord führen könnte. Und ich will auch kein schlechter Mensch sein, der seiner Liebe nicht würdig ist.
Nein, aber ich bin mir darüber bewusst, dass ich dennoch so bin und daher muss ich handeln, nur wie???
Ich weiss von einer vorherrschenden Neigung in mir, die die Dunkelheit nicht siegen lassen will. Ich weiss. Es liegt ganz bei mir.
Ich bin noch nicht am Boden, auch wenn ich noch sehr oft fallen werde.

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Kommentare

17:53 16.04.2005
Enni, in dem Fall ist es unglücklich, dass Allan und ich zusammen in der gleichen community bloggen und es manchmal doch passiert, dass wir über die blogs oder Kommentare miteinander kommunizieren.
Denn Allan hat Recht mit der Sache, dass ein Aussenstehender es tatsächlich nicht beurteilen kann. Schon gar nicht, was unsere Gefühle angeht.
Auch wenn wir uns hier mal ab und zu auseinandersetzen, dann sollte sich nicht jeder dazu aufgerufen fühlen, seine Meinung zu äussern, oder womöglich noch Partei zu ergreifen.
Ich lege darauf keinen Wert.
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unbekannt
14:49 16.04.2005
Ach Allan,
Du vermutest hinter jeder Aussage sofort einen persönlichen Angriff, oder?
Aber sei Dir gewiss, so ist dem nicht.
Aber sei weiter der kleine 'inkonsequente' (mir fällt kein besseres Wort ein) Egozentriker, und lass Dich in deiner Welt betätscheln.
IdS - ausgeklinkt, das wirkt wenig konstruktiv gerade...


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unbekannt
14:43 16.04.2005
In einem hast du Recht:
Es ist meine Sache.

In einer anderen Sache nicht: Ob es für mich einen großen Unterschied macht oder nicht kannst du gar nicht beurteilen.


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unbekannt
14:37 16.04.2005
1) Ich wollte nicht belehren, nur hinweisen. Was Du unterm Strich draus machst -> Deine Sache!
2) Zum Punkt des Verständnisses, lass uns in 3 oder 4 Jahren nochmal darüber verhandeln. Ich bin mir sicher, Dein Kopf wird in dieser Richtung schon noch zurecht gerückt werden.
3) Wenn´s so eindeutig ist, sei ihr doch eine 'große Hilfe' und beende das Ganze. Ich nehme nicht an, dass es für Dich einen großen Unterschied macht, ob Sie nun da ist, oder eben nicht...


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unbekannt
14:27 16.04.2005
Nimms net persöhnlich Enni, aber wags bloß niemehr mich belehren zu wollen.
Ich weiss ganz genau was ich tue, und ich werde niemals Verständnis dafür haben, dass ich meiner angeblichen Freundin so scheissegal bin.
Und was soll denn bitteschön noch nach hinten losgehen? Es ist sowieso schon alles am Arsch, also bemüh dich nicht mir irgendwas einzuflößen. Ich werde das was ich schreibe und denke niemals bereuen. Ich werde höchstens bereuen es nicht vorher schon auf den Punkt gebracht zu haben.


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unbekannt
14:03 16.04.2005
Ruhig Brauner,
das geht nach hinten los...
Eines schönen Tages wirst Du sicherlich verstehen, das man, nur weil man etwas nicht sagt, oder sich erkenntlich zeigt, dass man eben trotzdem dran gedacht hat.
Und wie ich die Situation einschätze, gibt es manchmal Dinge, wo es eben nur um einen selbst geht. Hab dafür Verständnis...


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13:40 16.04.2005
Dann gib ihm zur Abwechslung mal Grund dazu etwas anderes als NICHTS empfinden zu können.

oder distanziere dich vollendst von ihm, sodass er sich nicht mehr mit dir rumärgern muss. Es ist ihm gleich.

Aber unternimm nie mehr den Versuch die Ehrbarkeit meiner Gefühle in Frage zu stellen. Du bist hier die jenige, der mein Geburstag scheiss egal gewesen ist, also spiel hier nicht die Angepisste und lass mich in Ruhe.
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13:10 16.04.2005
Gegen Deine Überzeugung, dass ich keinen Schmerz an Dir verstehen kann, bin ich machtlos.
Und leider liebe ich es nicht, im Rahmen einer Härte Missachtung meiner Selbst und damit verletzte Gefühle zu spüren.
Ich bin nicht damit einverstanden, dass Du mich in dieser Form benutzt, um etwas zu empfinden.
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unbekannt
12:48 16.04.2005
Es ist schwierig, wenn nicht unmöglich, in solche Tiefen vorzudringen.
Ich glaube außerdem, mit niemandem je so offen geredet zu haben, wie hier geschrieben steht.
Ich verstehe aber dass du dich danach sehnst, solche Wahrheiten im sog. "entscheidenden Moment" zu erfahren.
Nur wie soll ich meinen innersten Schmerz einer Person erklären, die den äußersten schon nicht versteht?
Außerdem liebe ich die Härte zwischen mir und jedem anderen. Sie gibt mir das Gefühl überhaupt noch was zu empfinden.


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12:00 16.04.2005
schon oft habe ich mir gewünscht, solche Worte in entscheidenen Augenblicken von Dir zu hören. NIcht um Dich mit Deinen Schwächen, Deinen Schwierigkeiten mit Dir selbst niederzuschmettern, sondern um aus der Härte der Fronten weicher werden zu können.
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2005-04-13 23:55