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Tagebuch Silence
2008-07-07 01:16
lüttjes lage
Zum Ausklang des gestrigen Tages, da sahen wir uns noch zwei Folgen einer Serie an und tranken dabei ein Bier. Als bald war die Nacht über uns hereingebrochen. Der Tag endete. Den Tag über hatte ich auch gar nicht soviel getrunken, obwohl ich es mir wohl vorgenommen hatte. Ich hatte es mir vorgenommen, weil, ja weil eben. Aber manchmal da tut es nicht die Masse. Nein, manchmal sind es eben die Ereignisse des Tages und einige wenige gut ge-timte "lüfftje lage". Das Gesöff kannte ich zuvor überhaupt nicht. Heute erfuhr ich auch, dass das wohl eher was Hannover-spezifisches wäre. Diese kleinen Dinger, die gibt es stückweise oder als Meterware. Also so ähnlich wie n Meterbier. Eigentlich war all das eher sekundär. Tatsächlich waren wir ja auch auf dem Schützenfest gewesen. Wir. Das sind halt meine Freundin und ich. Am Abend. Als Kind geht man auf solche, naja, ich sag jetzt mal, Jahrmärkte ja wegen den Fahrgeschäften. Irgendwann später dann. Man ist etwas älter. Man kennt ein paar peoples. Man ist in Bayern. Man trinkt. Der einzig wichtige Grund warum ich damals auf die Messe gegangen bin war der mit Leuten dort einen zu trinken. Gut, ok. Meistens wenn ich dort war, war ich Singel. Vielleicht also phasenweise auf der Suche gewesen. Von der Hoffnung getragen eben einer sie zu begegnen. Einige anderer Male war ich aber auch in Begleitung, war ich glücklich, und auch dann war das Trinken sekundär gewesen. Ach, wahrscheinlich war das Trinken auch desöfteren sekundär gewesen. Gestern ja auch. Meine Freundin schleppte mich von einem Fahrgeschäft ins nächste. Und dann eben Lüttjes Lage. Schon strange. Früher kam mir immer das große Kotzen wenn ich auf solchen Jahrmärkten unterwegs gewesen bin. So viele peoples gesehen habe. Derweilen war alles irgenwie anders. Irgenwie, nun ja auf das focusiert was eben wichtig ist. Auf sie. Auf mich. Ach, diesen Rausch eben. Gut, jetzt kann ich Hannover nicht mit dem Odenwald vergleichen. Andere peoples, andere Ausstrahlung, aber dennoch, irgendwie spielt sich da ein anderes Feeling in mir ab, als zu seiner Zeit es wohl der Fall gewesen wäre. Ach, irgendwie war ich auch scharf auf nen halben Meter Bratwurst gewesen. Die hatte ich mir aber verkniffen. Wir hatten am Mittag ja ganz gut gegessen. Bayrisch wenn man so will. In so ner bayerischen Location. War ebenfalls ziemlich geil gewesen. Lüttjes Lage kannte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Hätte es dort auch nicht gegeben. Warum auch? Dafür gibts doch das Weizen.

Die Lücke zwischen dem Essen und dem abendlichen Ausflug auf dem Schützenfest füllten wir ja auch mit einer kleinen Shoppingtour. Meine Freundin is derweilen irgendwie auf den Pen&Paper-RPG-Trip gekommen, oder sowas in der Art. Jedenfalls, whatever sie da auch vorhat, ohne klassischen Füllfederhalter läuft das wohl nicht. Look & Feel war angesagt. Wie das eben so ist. Sie wurde fündig. Irgendwie später suchte ich auch nach Schuhen. Das war irgendwie witzig, da ich, wie erwartet nichts finden konnte. Heutzutage gibts ja nur Sportschuhe oder schlimmeren Mist. Zum Glück brauchte ich keine Klamotten. Was hätte ich, außer schwarzen T-Shirts finden können ohne tiefe Depressionen zu kriegen? Jedenfalls, Schuhe. Meine Freundin versuchte mir zu helfen. Das muss man sich in etwa so vorstellen: Sie zeigt auf irgendwas und ich schüttele ohne ein Wort zu sagen den Kopf oder schaue weg als hätte ichs nicht gesehen. Irgendwann gab sie auf. Verständlicherweise. Hatte dann dennoch irgendwie geklappt. Sie meinte es sähe irgendwie punkig aus.

Dieser Tag hatte auch einen Morgen. Der Morgen fühlte sich strange an. Ich hatte gewisse Empfindungen. Allem Anschein nach ist mir für einen Moment klar geworden, dass dieser Lebensabschnitt irgenwie zuende gegangen ist. Ja. Irgenwie hatte ich diese Sache dann doch vermisst. Sich morgens mit den Leuten zu treffen. Mir u. A. dieses Computerzockergelaber anzuhören um dabei immer den Kopf zu schütteln. Oder eben, ja, keine Ahnung. Alles eben. Es war ja tatsächlich der letzte Termin, das alles wäre also gewissermaßen Vergangenheit gewesen. Wir fuhren dann auch bald los. Mit den Öffis. Stiegen am Waterlooplatz aus. Dort wo wir dann auch am Abend ausgestiegen sind um auf das Schützenfest zu gehen. Und dort wo wir sowohl nach der Veranstaltung, als auch noch den ganzen lüttje lage´s auf dem schützenfest wieder eingestiegen sind. Als wir schließlich dort ankamen, ja, da waren dann die meisten schon dort gewesen. Sie waren dort und, ja, da waren halt einfach alle und taten das selbe wie ich. Warten. Es hinter sich bringen. Einige hatte man gut zwei Tage zuvor auch auf der Party getroffen. Die Party klang ja ebenfalls recht angenehm aus. Wir wollten danach ja zunächst ins Dax, wg. dem Gewitter hatte ich jedoch meine Stiefel an. Diese hatten Stahlkappen vorne drinnen. Ich kam nicht rein in den Club. Schon lustig. Im Odenwald hatte ich das Stahlkappenverbot selbst befürwortet. Da ging es allerdings um Faschos. Das ich selbst mal nicht reinkommen würde, naja, wer hätte es gedacht? Also landeten wir woanders. Einer der Kollegen schüttete ein Glas um. Davon abgesehen. Egal. Die Veranstaltung jedenfalls, um wieder zum Kern der Erzählung zurückzufinden. Ja. Sie begann. Und endete. Ich war mit Abstand der beste aus allen sechs Klassen. Anschließend konnten wir alle nochmal bei einem Glas sekt miteinander quatschen. Dann trennten sich die Wege. Wie das halt immer so ist.

Das Glas Sekt machte mich durstig. Meine Freundin und ich überlegten uns vielleicht Essen zu gehen. Dann etwas zu unternehmen. Irgenwann spät nachts waren wir dann wieder am Waterlooplatz.Gut angeschwippst von den Getränken. Dann. Die selbe Tür. Ein DejaVu. Stunden zuvor hatte ich mich von den letzten Leuten aus meiner Klasse genau hier verabschiedet. Inzwischen war alles schon wieder soweit weg gewesen. Irgendwann am nächsten Morgen öffnete ich dann mein ICQ. Ich kam auf die Idee meine Kontakte zu aktualisieren. Einige waren zu löschen. Die meisten zu verschieben. Einige wenige blieben stehen. Die verschobenen Kontakte befinden sich in jenem Ordner, welcher die meisten meiner Kontakte enthält. Leute die ich derweilen noch nicht löschen möchte, mit denen ich aber wahrscheinlich nur noch wenig oder gar nicht reden werde. (Ich rede ja eh kaum mit jemand bzw. kaum jemand redet mit mir; und ich rede nicht gerne bzw. viel zu viel mit dem jeder andere halt nichs anzufangen weiss) Der Ordner heißt nochimmer: Past Life

Der Tag an sich war gut gewesen.

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