ja, ich lebe noch
..mehr oder weniger. Vom letzten Eintrag bis zum vorigen Montag hab ich mich noch durchgeschlagen- mehr schlecht als recht, aber innerhalb überschaubarer Grenzen.
Am Dienstag wurde ich verführt- meine Mutter hatte etwas zu essen mitgebracht ohne dass sie vorher gefragt hätte ob es ok wäre (und und ich konnte mich nicht zurückhalten.. das fällt mir normalerweise ja schon schwer, aber wenn ich in so einem Zustand bin überlege ich nicht mehr lange).

Und ab Donnerstag gings dann los. Ich hab nur mehr gefressen. Das einzige wovor ich Halt gemacht habe, war Schokolade- Kuchen oder Mehlspeisen waren allerdings ok. Die "Schokolade-Sensation" (erstes Mal Schoki essen nach langer Abstinenz) wollte ich mir allerdings aufheben, und nicht gerade dann haben, wenn ich gleich zwei Packungen (Schokolade, Rocher, Giotto, was auch immer.. und ganz besonders die Mozartkugeln ) auf einen Sitz hinunterschlinge und sie gar nicht genießen kann.

Ich hab das aber ehrlich gebraucht. Hatte Donnerstag Abend einen mittleren Nervenzusammenbruch wegen meiner Diplomarbeit- keine Aussicht darauf, bis zum Abgabetermin am Samstag fertig zu werden. Ich war in einem richtigen Tief und habs nicht mehr ausgehalten zu Hause- bin mitten in der Nacht durch die Gegend gelaufen, und hab ein paar Zigaretten geraucht (also nicht nur beim essen rückfällig geworden..). Danach gings mir aber wenigst etwas besser. So einen nächtlichen Spaziergang werde ich jetzt öfters unternehmen wenn ich totalen overflow habe- drei Wochen sind es ja noch bis zur letzten Endprüfung, die ich durchstehen muss.

Bis Samstag Abend also im Diplomarbeitsstress- wenn ich daneben noch darauf aufpassen hätte müssen, was ich mir so alles reinstopfe, wäre ich glaube ich noch schlimmer dran gewesen mit den Nerven. Gesundes Essen wäre ja nicht so das Problem gewesen (abgesehen davon, dass ich keine Zeit zum kochen hatte und noch immer nicht habe)- die Menge war das schlimme. Anfangs habe ich noch alle meine Vorräte in mich reingestopft (also eh noch so Sachen wie Kornspitz, Joghurt, Obst,..), dann gings los mit Pizzaservice und kleineren Süßigkeiten (Lakritze), und am Freitag gabs dann Großeinkauf mit TK-Pizza, Kuchen, ein paar Weckerl, Aufstrich und Schinken,.. ein Haufen Dinge zum reinfressen eben. Das hat sich bis Samstag durchgezogen- ich bin Samstag abends im letzten Moment in den Copyshop und danach ins Institut, die Arbeit abgeben. Das in-mich-rein-gefresse war also reinste Nervennahrung- ich fühle mich zwar schlecht deswegen, aber ich glaube der Körper hat das einfach gebraucht.

Am Sonntag wollte ich eigentlich wieder anfangen aufzupassen was ich esse, obwohl ich bis diesen Freitag noch immer extrem Stress habe. Da musste ich aber wieder 12 Stunden am Stück im Institut verbringen- und nix gefrühstückt. Als ich spätabends heimgekommen bin hat mir erst mal eine Banane gereicht, und ich habe mich gefreut, dass ich vielleicht den Tag hinbekomme. Dann hab ich aber noch ein Päckchen Haltbar-Schlagobers gefunden das von vor ein paar Wochen stammt als ich meine Eismaschine ausprobiert habe- und schon gings los. Ein paar andere Kalorienhaltige Dinge hab ich auch noch aufgetrieben, und so war der Sonntag wieder vollends im Eimer.

Am Montag lief es schon besser, ich hab zwischendurch zwar ein paar Mal genascht (Rosinen, etc), habe aber zum ersten Mal wieder genau mitgeschrieben was ich esse, und bin auch im Rahmen geblieben. In der Nacht hätte ich ohne weiteres zwar nochmal zuschlagen können, hab mich aber zusammengerissen weil ich 10 Minuten später eh schlafen gehen wollte.

Gestern habe ich in der Früh schon gemerkt, dass mein Körper von alleine sagt 'stop'. Vom Denken her merke ich ja schon seit über einer Woche wie ich wieder dabei bin auseinanderzugehen wie ein Germteig, konnte aber einfach nichts machen.
Gestern früh dagegen hatte ich erst mal keinen Hunger, und wollte kurz ins Institut. Das war wirklich nur ein SEHR kurzer Besuch- rein, auf die Toilette, wieder raus.. ich hatte unterwegs nämlich bemerkt wie meine Lippe ins kribbeln anfängt, und das heißt normalerweise "Fieberblase im Anmarsch". Da ich die jetzt aber überhaupt nicht gebrauchen kann, wollte ich unterwegs kurz in eine Apotheke (normalerweise habe ich IMMER eine Creme einstecken, nur da hatte ich sie ausgeräumt- eh klar)- hab aber ganz vergessen, dass die Mittagspause machen Also bin ich ins Institut und hab mir gedacht ich schau mir die Sache mal im Spiegel an (hatte leider keinen einstecken), und wenn ich mir nur eingebildet habe dass da was ist, dann bleib ich dort. Leider hatte ich es mir nicht eingebildet. Also sofort wieder auf den Weg nach Hause, Schadensbegrenzung betreiben. Da ich am Abend sowieso nochmal ins Institut musste bin ich nach der ersten Eincremeorgie einkaufen gegangen- hab mir Obst und Müsli gekauft, ein paar Kornspitz, Tomaten und ne Gurke.
Daheim habe ich dann schon gemerkt wie ich richtig Hunger bekomme, wollte ein Müsli und einen Kornspitz essen, aber das Müsli hat erst mal ausgereicht. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass mein Körper jetzt sagt 'so, mir reichts'.
Der Rest des Tages ist auch noch sehr gut verlaufen, aber ich glaube wenn ich am Abend nicht nochmal 6 Stunden im Institut verbracht hätte, hätte ich mehr gegessen. Das werde ich heute sehn- da fahr ich nur am Nachmittag kurz hin, und am Abend bin ich zu Hause, lernen- hab also ständig was zu essen um mich rum.

Ich hoffe wirklich es geht so weiter wie gestern- ich will nicht mehr den Rückwärtsgang einlegen. Deswegen hab ich auch gleich die Hose entsorgt mit der ich bis jetzt zu Hause rumgelaufen bin- das war noch eine Hose aus meiner schwersten Zeit. War eh schon nervig- eine Zeitlang hatte ich sie immer nur sehr tief an den Hüften hängen, das ging noch, aber in letzter Zeit ist sie manchmal von alleine runtergerutscht Jetzt passe ich ja wieder in meine ganz alte Hose, und nehme deshalb die, die ich bis jetzt zum rausgehen angezogen habe, für zu Hause. Die kann ich mir nicht einfach so ohne aufmachen an- und ausziehen, werde also wieder daran erinnert, dass ich unbedingt weitertun muss.

Wenn das Gefühl so bleibt wie gestern bin ich eigentlich ganz guter Dinge. Ich hab wirklich richtig gemerkt wie ich von einem Tag auf den anderen keine Lust mehr hatte Dinge in mich rein zu stopfen- so auf die Art 'Ich brauche nichts mehr um mit dem Stress klar zu kommen, danke- jetzt pass wieder auf was du isst, das war nämlich ganz schön Müll in letzter Zeit'. Ich werde das auch wirklich einhalten, denn am Freitag ist eh feiern angesagt- am Vormittag habe ich große Theorieprüfung, und am Abend geh ich mir dann den Schädel wegknallen. Aber sowas von Da ist mir dann auch wurscht wie viel ich esse, ich werde nur darauf schauen dass es halt nicht zu sehr Junk Food wird, sondern schon gescheite Sachen. Und dadurch dass ich eh die Aussicht auf den Freitag habe, sollte es mir bis da hin noch leichter fallen, mich zusammenzureißen.

Für Sport habe ich noch immer keine Zeit, und jetzt geht er mir auch nicht mehr ab. Das ärgert mich schon, dass ich die Motivation für den Sport verloren habe, ich war so gut drinnen Nächste Woche werde ich wieder versuchen, ein bisschen einzubauen- da muss ich zwar noch immer lernen, es ist aber nicht so schlimm dass ich wirklich jede Sekunde die übrig ist dafür ausnutzen muss.

Soda- jetzt hab ich eh lang gequatscht- weitertun ist angesagt. Erst ins Insitut mit einem kurzen Abstecher zur Post, dann sofort hinter die Bücher klemmen. Los geht's. Ich pack das