das Eine und das Andere
So, was ist in der Zwischenzeit passiert?

Meine Oma ist gestorben. Unemotionalität meinerseits, vom Zeitpunkt als ichs erfahren habe, bis zum Begräbnis. Am Begräbnis konnte ich mich gut zurückhalten, da tats mir eher weh meinen Vater kurz vorm weinen zu sehen (seine Mutter) als dass mich der Tod meiner Oma getroffen hätte.

Der Leichenschmaus (und ich finde das Wort immer wieder makaber) war ganz ok- hab kaum ein Wort geredet und bin meiner Mutter nicht von der Seite gewichen damit sie die Konversation macht. Lauter Verwandte und Bekannte die ich zum Großteil nicht kannte, bzw. ich mich noch an Gesichter erinnern konnte, aber nicht an Namen oder gar Verwandtschaftsverhältnis. Hab den anderen das reden überlassen.
War zusätzlich noch schwierig weil ich meine Schwester mitvertreten musste- sie im Prüfungsstress in Graz, nix mit rüberkommen. Bist du groß geworden- Wahnsinn. Wo ist deine Schwester?

Was ich interessant fand war, dass man richtig am Gesicht sehen konnte wer aus welcher Ecke kam und wer zusammengehörte. Ich bin draufgekommen dass ich nach einem Familienzweig schlage wo alle blond und blauäugig sind (was witzig ist, weil nur mein Vater blaue Augen hat, und keiner von meinen Eltern blond ist.. alle rezessiven Gene haben sich durchgesetzt). War ziemlich eindeutig als wir zum Schluß nach mehreren Durchmischungen alle am letzten Tisch zusammen gesessen sind. Tja, Schade nur- werde wohl die letzte sein so wies ausschaut, zumindest von der Verzweigung von meiner Oma weg

Am nächsten Tag als ich in die Arbeit gegangen bin hab ich schon gemerkt 'Hoppla, heute wirds schwierig', und wollte mir ein paar wenig anspruchsvolle Sachen raussuchen zum erledigen. War ja eh schon Freitag, den einen Tag steh ich durch dachte ich.

Tja, ich hab ihn dann nicht durchgestanden. Kaum hatte ich mich an die Arbeit gesetzt hab ich angefangen loszuheulen. Meine Kolleginnen haben gesagt ich soll in die Küche gehen und sie schauen dass niemand reinkommt (Wache stehen, total lieb). Da hab ich dann halt eine Stunde die Küche blockiert, keiner konnte sich einen Kaffee machen oder seine Zigaretten holen
Immer wenn ich dachte es geht wieder hats wieder angefangen- sobald ich mich nicht mehr drauf konzentriert habe alles zu unterdrücken kams hoch (ich nehm an auch deswegen genau als ich mit der Arbeit beginnen wollte).

Ich fands nur äußerst seltsam- ich mein ich hatte mich schon gewundert weil ich davor wirklich so gar nicht betroffen war, aber das kam echt urplötzlich und nicht mal von irgendwelchen Gedanken in die Richtung, sondern einfach so.

Meine Vorgesetzte hat mich dann auch nach Hause gehen lassen- hätte eh nix mehr gerissen an dem Tag. Der Heimweg war schlimm, wollte nicht hochsehen weil ich wusste dass meine Augen total rot sind. Daheim hab ich dann erstmal nix unterdrückt und mich ins Bett gelegt, bin irgendwann eingeschlafen und total gerädert wieder aufgewacht, hab mich gefühlt wie wenn ich aus Blei wär.

Dummerweise hatte ich aber einen Termin für eine Pediküre (meine erste professionelle), und ich wollte nicht absagen weil ich ihn schon mal vom Vortag verschoben hatte (da wo das Begräbnis war). Hab mich also aufgequält und bin losgepilgert. Es hat sich als genau das Richtige herausgestellt dort hinzugehen. Bin an eine total Liebe geraten, wir hatten eine nette Unterhaltung, und sie hat mich wieder auf komplett andere Gedanken gebracht.

Das Wochenende hab ich dann verplempert, obwohl ich mit meinem Lernplan eh schon hintennach war. Hat aber nichts gemacht wie ich dann plötzlich um drei Uhr Nachts am Montag bemerkt habe- ich hatte mich mit dem Prüfungstermin verrechnet und noch ein Wochenende mehr zur Verfügung als vermutet.
Naja, dieses Wochenede ist nun auch vorbei, und das Fazit ist dass ich schon wieder hintennach bin Typisch. Nächste Woche muss ich mich ordentlich ranhalten, das geht sich schon noch aus.

Diese Woche lief unspektakulär- bin nicht weggegangen weil ich lernen hätte sollen, aber immer so lang in der Arbeit geblieben dass ich zu gerädert war um tatsächlich zu lernen. Die nächsten zwei Wochen werden hart werden, weil eine Kollegin auf Urlaub ist und ich viel von der übernehmen werde müssen- muss die Balance finden zwischen lange genug in der Firma zu bleiben um nicht in der Arbeit unterzugehen (wäre mit meiner Arbeit alleine schon mehr als gut ausgelastet), und genug Energie übrig haben um zu lernen. Juchu.

Meine Schwester und ich haben spontan beschlossen Urlaub zu machen. Wir sind beide absolute Reiseneulinge (meinen Trip mit der Schule nach Madrid zähle ich nicht weil ich da einfach immer allen nachgelaufen bin- weiß nicht mal was man am Flughafen macht), deshalb haben wir uns für London entschieden- da können wir uns wenigstens auf jeden Fall verständigen Also nicht schlecht um ein bisschen Erfahrung zu sammeln.

Meine Schwester hat sowieso Ferien, und für mich war in der zweiten Septemberwoche zum Glück noch Urlaub frei- rundherum war alles belegt, wir hatten uns ja den Urlaub in der Abteilung schon Anfang des Jahres eingeteilt. Passt also alles super zusammen

Nachdem ich ein bisschen Stress gemacht habe haben wir den Flug jetzt schon gebucht- bei der AUA waren die günstigsten Tickets für die Zeit schon weg, und da wir unflexibel mit der Zeit sind wollte ich dass wir zumindest den sofort buchen weil die andere günstige Fluglinie sonst sicher auch noch ausgebucht gewesen wäre. Wir reisen von Samstag bis Samstag, und man will ja vom An- und Abreisetag auch noch was haben, also früh hin und spät zurückfliegen.

Bin mir nicht sicher ob wirs gut gemacht haben mit dem Hinflug zu Mittag, aber ich denke das geht schon. Wir hatten die Wahl zwischen 8 in der Früh und 12 Uhr. 8 wär aber definitiv zu früh gewesen, wenn man rechnet dass wir ca. 2 Stunden vorher am Flughafen sein müssen, das heißt eine Stunde davor wegfahren, und noch eine Stunde davor aufstehen (wenn man mal davon ausgeht dass wirklich alles absolut top fertig gepackt ist, sonst noch früher). Und um vier in der Früh wollte ich halt wirklich nicht aufstehen, nur damit ich gleich am ersten Tag erschöpft umkippe, ausgerechnet einem Samstag Abend. Dann haben wir halt ein bisschen weniger Zeit nach der Ankunft, aber wir müssen uns am Flughafen nicht stressen- kennt sich ja keiner von uns aus

Mit dem Hotel buchen können wir uns jetzt ein bisschen mehr Zeit lassen- muss mich aber richtig zurücknehmen dass ich auch lerne und nicht nur vor der Reiseplanung sitze, ich hab nämlich die Befürchtung dass wir nix günstiges mehr kriegen wenn wir zu lange warten. Und da London sowieso verdammt teuer ist, die Hotelstandards aber um einiges niedriger als im Rest Europas, haben wir es sowieso schon schwer was passendes zu finden.

Jetzt muss ich mich natürlich auch wieder ranhalten was das abnehmen betrifft (bin seit dem Begräbnis wieder leicht rausgerutscht)- möchte mir ja auch was nettes kaufen in London. Ich wollte ja eigentlich immer erst dort hin wenn ich am Ziel bin mit meinem Gewicht weil das bestimmt das Klamottenparadies ist, aber ich sehe schön langsam ein, dass 'ich verschiebe mein Leben so lange bis ich dünn bin' absoluter Blödsinn ist Hab das Gefühl dass mich das eh nur blockiert, weil ich vermute dass ich eigentlich zu feige bin für die Dinge die ich da so auf meiner kleinen Liste habe, und indem ich nie abnehme 'muss' ich sie auch nie tun, auch wenn ich mir jetzt einbilde dass ich mich ja total drauf freuen würde. Wenn das verständlich war.

Jetzt hab ich noch zweieinhalb Monate um das Beste rauszuholen- ein bisschen abnehmen um mir wenigst das ein oder andere Kleidungsstück kaufen zu können (auch wenns schwer wird Dinge liegen zu lassen in die ich noch lang nicht reinpasse, und ich mich ärgern werde warum ich es noch nicht gepackt habe auf mein Zielgewicht zu kommen), und fit werden um die Touren durchzuhalten die meine Schwester sicher zusammenstellt

So, und jetzt ists Zeit um ins Bett zu gehen- brauch genügend Schlaf, sonst rede ich mich morgen abend wieder raus was das lernen betrifft