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Tagebuch seltsam
2006-03-13 07:33
Sein Abschiedsbrief
Seit Samstag geht es mir unerklärlicher Weise besser. Ich habe in der Nacht von Freitag auf Samastag von ihm geträumt. An sich nicht ungewöhlich das man von Dingen oder Personen träumt die einen beschäftigen, aber für mich ist es sehr ungewöhlich. Ich träume viel und meist wirres Zeug, merke sozusagen das es ein Traum ist. Erkenne die in den Träumen vorkommenden Menschen nicht, weil ich ihr Gesicht nicht sehe oder ähnliches.
Aber er war da. Er war so real. Er war so echt...

Ich kann seit Samstag wieder an ihn denken, von ihm reden ohne weinen zu müssen. Ohne dieses beklemmende Gefühl in mir zu spüren.

ich musste an seinen Abschiedsbrief denken. Seine Eltern sagten er wäre schon einige Monate alt gewesen, hätte unter einem Stapel anderer Papiere gelegen, Rechnungen, Belege etc.

Und im Nachhinein ist es mir endlich eingefallen, was mir an diesem Abschiedsbrief aufgefallen war:Er war so halbherzlig geschrieben. Er klang in einigen Sätzen fast trotzig. Ein bisschen gedankenlos fand ich den Brief.

ich hab ihn immer und immerwieder gelesen. Als würden aus dem Nichts noch Sätze auftauchen, die alles erklären.
Es war ein unbeschreibliches Gefühl, einen Abschiedsbrief zu lesen und seine Schrift zu sehen. Nach so vielen Jahren. Seine Schrift wiederzuerkennen.

Zuletzt hab ich diese Handschrift auf einer Karte gesehen, die er mir geschenkt hatte als wir noch zusammen waren. Das war es, was mich so geschüttelt hat.

ich frage mich, ob er es ist, der mir diese innere Ruhe gibt. Ob er mich davor bewahrt durchzudrehen, mich in diesen Gefühlen, Ängsten, Schmerzen, Fragen zu verlieren. Meine Umwelt zu vergessen.

Ich bin wirklich seltsam ruhig. Seltsam ruhig.

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trauer 

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2006-03-13 07:33