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Tagebuch seltsam
2006-03-10 14:12
Er ist da, manchmal
Immer wieder kommt dieser Hass. Er kommt in mir hoch wie Erbrochenes. Er breitet sich aus, vom Magen in alle Glieder. Ich bin so wütend, ich hasse so sehr. ich möchte alles kurz und klein schlagen, mir selbst die Haut abreissen, Knochen brechen hören...nur um etwas später wieder in mir zusammenzusinken, ohne Kraft, weil ich weiss das jetzt alles zu spät ist.
Weil er da ist, der mir diese gefühle nimmt und mich ruhig macht.

Es wird nie, nie wieder so sein. Er kommt nicht zurück. Unsere Zeit wird nicht mehr kommen.

Ich glaube, es ist das wirklich endgültige womit der Mensch nicht zurecht kommt. Nichts, aber auch absolut nichts nicht für immer...nur der Tod.

ich weiss nicht wie ich es beschreiben soll ohne das es kitischig klingt, oder tränenrührig...Manchmal ist er da. Das fühle ich ganz, ganz deutlich. Und ich bin kein abergläubischer Mensch, ich halte nichts von geisterbeschwörung, glaube nicht an Erscheinungen oder Nachrichten aus dem Jenseits.

Aber er war da, an dem Abend. Und auch jetzt ist er es. Deswegen bin ich so ruhig. Kein Kloß im Hals, dieses taube Gefühl in meinen Armen und dieses bestimmte Vakuumgefühl in meinem Bauch.

Manchmal, wenn ich viel an ihn denken muss, kommt ganz kurz der Gedanke. Wie ein Flimmern, so kurz. Dann denke ich: Hey, ruf ihn doch mal an.
Dann weine ich. Weil ich es immernoch nicht glaube.

Jetzt gerade scheint die Sonne und mir ist als wäre er es. Er, der mir zeigt, hey, wein nicht, es ist jetzt alles gut. Mir geht es jetzt gut. Schau nur, ich kann den Himmel blau machen für dich.

Dann muss ich wieder lächeln.

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trauer 

Kommentare

18:42 10.03.2006
wenn du an diese zeichen glaubst dann halt dich daran fest. selbst wenn sie irgenwann vergehen haben sie dir doch jetzt, wo du es am nötigsten brauchst, geholfen. du hast nichts ausser ihnen was dir helfen kann, ich wünsche dir, dass sie dir bleiben
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18:29 10.03.2006
ich weiß nich, ob dir das hilft oder so, weil ich noch nie jemanden verloren habe, der mir so wichtig war.
Aber es gibt da ein Lied, in dem es darum geht, dass die Zurückgebliebenen nicht nur trauern sollen...ihn nicht vergessen, klar, aber eben nicht nur weinen sollen..
Mir ist das eingefallen, als ich gelesen habe, was du in einem der letzten Einträge geschrieben hast, nämlich, dass er immer noch der alte ist.
"ich bin kein anderer mensch, seitdem ich gestorben
und begraben bin"
also wie gesagt, ich weiß nich, ob du sowas hören willst, es fiel mir nur ganz spontan ein..
Es ist von den Wohlstandskindern und heißt "Das Grab".
Nur mal so.
Ansonsten kann ich mir zwar nicht vorstelllen, was genau du durchmachst, aber es muss schlimm sein..
Ich hoffe, das schreiben tut dir gut..

Mein Beileid.
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17:38 10.03.2006
Ich kann dir aus Erfahrung sagen, am Anfang ist es verdammt schwer. Dieses: Es ist vorbei! Du wirst ihn nie wieder sehen! Das ist schlimm. Und es dauert, die Trauer dauert. Aber ich kann dir sagen, auch wenn esfür dich im Moment unvorstellbar ist, dass das vorbei geht. Du wirst irgendwann dich nur noch an ihn zurück erinnern. An ihn denken, von ihm reden, ohne in Tränen auszubrechen! Gewisse Bilder werden immer bleiben, gewisse Vorstellungen. Aber sie werden nicht mehr so weh tun.
Na, du schreibst, das du nicht an Nachrichten vom Jenseits glaubst. Aber du schreibst, das er gerade bei dir ist, du das spürst. Also glaubst du ja doch dran, denn sonst würdest du das nicht spüren.
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2006-03-10 14:12