Bilder, Gedanken, Gewissheit
Seit er tot ist, ist der Himmel eine Art Verbindung zu ihm. Wenn ziwschen all dem Grau manchmal ein wenig Sonne hervorkommt, bilde ich mir ein er schickt mir ein wenig davon. Nur so, als kleine Aufmerksamkeit.

Ich sehe zichmal am Tag hinauf zum Himmel...vielleicht erwarte ich ja ein bisschen das er sich zeigt, nur ganz, ganz kurz. Als Vergewisserung das er auch wirklich da ist.

Tagsüber rede ich mit ihm wenn ich allein bin. Es ist mehr ein Beschwören, ein Aufihneinreden. Ich sage ihm immer wieder das er mir fehlt, das es weh tut zu wissen wie und wann...das er zurückkommen soll...

Sein Suizid hat viele Fragen in mir aufgeworfen. Gibt es den Himmel? Ist er dort? Wie sieht er wohl jetzt aus? Wie ist es im Grab zu liegen? Geniesst er die Kälte darin oder spürt er es nicht mehr? Wie sieht er wohl aus, da unten? Ob er schon verwest...

Ich weiss, das sind teilweise grausame Gedanken, aber ich kannn sie nicht abschütteln. Warum auch? In meinen Gedanken bin ich allein, kann denken und mich fragen was immer ich will...

Immer wieder hab ich Bilder vor Augen, sie tauchen wie Brummkreisel auf...schwirren geordnet in meinen Kopf.
Sein Sarg, der übelkeiterregende Geruch der Kränze und Blumen, die kleine Kapelle, die Gewissheit...und vor allem das Bild von ihm , wie da gehangen haben muss, unterm Dach, in seinem PC-Kabuff...schlaff, mit dem Rücken zur Tür, ganz ruhig, entspannt, leblos...

Und schon wieder macht sich ein dicker Kloß in meinem Hals breit...