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Thursday, 28. March 2024
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Tagebuch Schatten
 1918-06-22 hh:mm
Zuflucht und Nahrungsknappheit

Gott sei Dank haben die Fliegerangriffe etwas nachgelassen.
In Metz, Diedenhofen etc. soll es ganz schrecklich sein, sodaß hier mehrere Familien angekommen sind, welche hier Zuflucht suchen. Heute kamen wieder 500 junge Achtzehnjährige, die ausgebildet werden sollen, sie ziehen umher und sehen die Stadt an, sind so vergnügt und stolz, aber wenn man diese Kinder ansieht, dann schlägt der Jammer dieser Kriegszeit uns über dem Kopf zusammen! Soll denn all unsere blühende Jugend hingemordet werden in diesem furchtbaren Krieg?
Die Frankf. Ztg. schreibt heute, daß in diesem Jahre der Krieg noch nicht beendet werde, selbst wenn Paris falle – was ich längst gefürchtet habe! So sollen wir also noch ein Jahr so weiter leben – und es wird immer schlimmer! Bei allem guten Willen zum Durchhalten, fehlt doch bei Vielen die Kraft – geistig und moralisch – diese Lasten noch sehr lange zu tragen. Wie soll es mit der Ernährung werden! So knapp an Brod waren wir noch nie, wie jetzt! Fleisch ist nur ganz wenig da und wird immer rarer, da törichter Weise zu viel Kleinvieh geschlachtet werden mußte um Futter zu sparen! –

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1918-06-22 hh:mm