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Tagebuch Schalk
2008-01-18 22:54
Zum Fressen gern
hab ich Dich

heißt ein bekannter Spruch, den Mann - oder auch Frau - vornehmlich in besonderen Stunden dem Partner ins Öhrchen säuselt, um damit anzudeuten, dass man ihn nicht nur mit der Seele und dem Herz in sich aufnehmen möchte, sondern am liebsten zur Gänze.

Dieser Spruch hat ja seine tiefe Bedeutung im Tierreich.

Wenn das neugierige Kind die kleinen Hamsterkinderchen begucken will, geht die Hamstermutter hin und will sie in den Backentaschen verstecken.
Die Aktion hat allerdings den kleinen Nachteil, dass sie ihren Nachwuchs dabei zerkleinert.

Oder wie in Nürnberg unlängst die Bärenmama, die ihre kleinen Knuts verspeiste, wo die doch soooo süß gewesen sein müssen, denn gesehen hat sie noch keiner gehabt von den Besuchern.

Und da rächte sich der Fluch der bösen Tat.

Man hatte schon werbewirksam verkündet, wir haben nicht nur einen Knut, sondern zwei und sogar drei
frei nach dem Motto aus der Werbung:
mein Auto, mein Haus mein Boot
in der Hoffnung Berlin zu toppen.

Früher wurden ja die Tiere in den zoologischen Gärten auch zur Schau gestellt wie die Frau ohne Unterleib oder sonstige Mitgeschöpfe auf der Kirmes zum Ergötzen der Besucher.
Während letztere schon recht früh nicht mehr ausgestellt wurden brauchten die ersteren etwas länger, um zu erkennen, dass ihre Zielsetzung eine andere zu sein hat.

Aber weil das in Münster mit dem verliebten Schwan so gut klappte, den man in den Tierpark übersiedelte, versuchte man in Berlin auch Arterhaltung und Kommerz zu koppeln und es klappte prächtig.

Warum sollte Nürnberg da nicht nachlegen.

Aber anstatt der Natur, deren Erhalt ja eigentlich das Credo der Zoologischen Gärten sein sollte laut Selbstverpflichtung, verfiel man in das letzte Jahrhundert und rührte schon prophylaktisch mal die Werbetrommel wie auf der Kirmes.

Und dann das Desaster.
Die Natur nahm ihren Lauf.
Und dann waren da entsprechend dem Zauberlehrling die Geister, die gerufen wurden in Form der Medien.

Da frage ich mich doch mal, wie ist das mit den Selbstverpflichtungen?
Wann bleiben sie auf der Strecke?

In Köln schrappte man ja bei Marla noch mal dran vorbei als Mutter Marla starb, da es bei Elefanten eben etwas anders ist und die Tanten sich kümmern.

Mal sehen, wann die sich in erster Linie der Zurschaustellung zuwenden.

Beispiele gibt es ja genug, wo das mit der Selbstverpflichtung nicht so klappte.

Man denke daran, dass sich die Lebensmittelhersteller selbst verpflichteten und verpflichtet wurden, die Qualität der Lebensmittel selbst zu sichern, und die Behörde nur noch die Dokumentation derselben prüfen soll.

Und was hört man allenthalben?
Gammelfleisch allerorten.

Oder die Politiker, die sogar geschworen haben, dem Volk zu dienen.

Und was hört man?
Diätenerhöhung, Vorteilnahme im Amt und Pflichtverletzung.
Bestes Beispiel aus SH der Urenkel des eisernen Kanzlers Fürst von Bismarck, der durch Abwesenheit glänzte und erst seinen Hut nahm, als ihm 800 € Pension sicher waren.

Usw.

Aber das wird alles gar nicht so wahrgenommen, solange man selbst ja nicht tangiert ist.
Das läßt in mir die Frage aufkommen, wo sitzt eigentlich der normale Menschenverstand heute.

Im Bauch scheint mir.

Die Taube ist das Symbol des Friedens und muss natürlich gefüttert werden bis sie einem dann danach zu Hauff auf den Kopf kackt.
Dann ist sie Plage.

Reinecke Fuchs ist putzig, auf einer ostwestfälischen Brotsorte, die in Salzkotten produziert wird, sogar Werbeträger und will gefüttert werden, bis er einem nicht mehr von der Seite weicht.
Dann ist auch er Plage.

Und die süßen Frischlinge des Wildschweins.
Sie sind nicht nur einfach rosa wie Rennschwein Babe sondern schön gezeichnet.
Stehen sie als ausgewachsene Sau im vorgarten, sieht das schon anders aus.

Da stelle man sich mal vor, dass man in Kanada lebt, wo die Bären, wie ich im Fernsehen sah, in einer Region die Mülltonnen nach Freßbarem durchsuchen.
Wären Knut und Knuteline, die jetzt Flocke heißt, dann auch noch so süß.

Da könnten sie in Bayern froh sein, weiß zu sein, denn sonst würden sie es nicht weit schaffen.

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2008-01-18 22:54