Touristen
kennt jeder.

Es gibt die verschiedensten Spezies.
Eine kannte ich bis gestern Abend aber noch nicht:

Orkantouristen

Da gibt es wahrhaftig vermeintlich normale Bürger, die nach Sylt reisen, um den Orkan zu beobachten.
Wirklich wollen die nur sehen, wie große Teile der Insel weggerissen werden, genau wie auf Juist, wo heute 1 km Dünen verschwunden sind.

Das ist kein Tourismus, sondern Perversion.

Daß die Meinungsmacher, die man Journalisten nennt, in heutiger Zeit durchgeknallt sind, weiß der kundige Bürger.
Aber dass das so schnell übergreift, hätte ich nie gedacht.

Meine Mutter hat immer gesagt:
„Junge sieh dir deinen Umgang an, man wird meist nach unten gezogen!“
Sie hatte recht.

Das Schlimme ist aber, man kann sich den Medien heutzutage nicht entziehen.
Sensationen, Skandale und Katastrophen sind gefragt und werden meist durch die Politik auch forciert und geschürt, bis sie zum Selbstläufer werden nach Art des Zauberlehrlings.

Aber bei dieser jetzt wirklich schlimmen Situation ist nirgendwo mit nur einem Wort erwähnt worden, wer denn die Orkantouristen aus dem Wasser zieht, wenn sie da rein plumpsen.

Wenn hier auf dem Festland ein Journalist vom Broken gefegt wird, obwohl er evakuiert und gesperrt wurde, wird man ihn mehr oder weniger lebend irgendwo wiederfinden.

Im Wasser ist das anders.
Da müssen andere ihr Leben aufs Spiel setzen, die sonst nur der „christlichen Schiffahrt“ dienten.
Das tuen die ohnehin nur noch bedingt.
Meist müssen sie irgendwelchen Touris zu Hilfe eilen.

Keiner bedenkt im Prinzip, dass die Sicherung der Verkehrswege, einschließlich derer auf dem Meer, Sache des Bundes ist, also die des Verkehrsministers.
Die Meisten wissen noch nicht mal, wie der jetzige heißt, obwohl sein Name ja Bezug hat zur See, die bekanntlich tief ist
- na die Leipziger schon.

Sie werden es Lesen können, wenn sie das Jahresheft der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger lesen, wo dann steht, wann er oder sein Staatssekretär die Geschäftsstelle besucht hat.
Tiefensee heißt er.

Aber die DGzRS kennt ja erst recht überhaupt kaum keiner.
Es ist eine frei finanzierte Gesellschaft ohne jede Unterstützung des Bundes - außer ideeller.
Schirmherr ist immer der jeweilige Bundespräsident.

Sogar, als sie in einem ehemaligen Bundeswehrgebäude ein Schulungszentrum einrichteten vor einigen Jahren, mußten sie dem Bund - in diesem Fall dem Verteidigungsministerium - das Gebäude für teueres Geld abkaufen.
PFUI

Und da mich das gestern so bewegt hat, habe ich die folgende Mail nach Bremen gesandt

Liebe Freunde auf hoher See,

am heutigen Tage, an dem man in den Medien nur über den Orkan hört und sieht, ist es mir ein besonderes Anliegen, Ihnen als langjähriger Gönner für Ihre Arbeit zu danken und eine trotzdem ruhige Nacht zu wünschen.

Obwohl ich meine Urlaube seit Jahren in den Bergen verbringe, bin ich von Ihrem Einsatz, der ja eigentlich Aufgabe des Bundes wäre, angetan.

Ich finde es schade, dass kein Medium über Ihre besondere Herausforderung in dieser schweren Zeit berichtet, wohl aber über Orkantouristen auf Sylt, die ich bitte da zu lassen wo sie hin wollten, wenn sie ins Wasser plumpsen, und über die Zerstörungen auf Juist, wo meine Eltern ihr Feriendomizil haben/hatten.

Vielleicht sollte Ihr Medienbeauftragter da mal etwas nachhelfen.

Einen herzlichen Gruß an sie und aller Rettungsmänner
und natürlich Frauen.

Ihr

Und um nun allen die Möglichkeit zu geben zu spenden hier die Url der
DGzRS

http://www.dgzrs.de/

und die Konten
Spendenkonten:
Sparkasse Bremen (BLZ 290 501 01) 107 2016 BIC:SBREDE22,
IBAN: DE36 2905 0101 0001 0720 16
Deutsche Bank AG (BLZ 290 700 50) 2 123 610 BIC:DEUTDEHB,
IBAN: DE83 2907 0050 0212 3610 00
Bremer Bank - Niederlassung der Dresdner Bank AG in Bremen -
(BLZ 290 800 10) 1 002 338 00
BIC: DRESDEFF290, IBAN: DE57 2908 0010 0100 2338 00
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