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Tagebuch Schalk
2010-01-08 19:31
Strategie oder Gaunerstück
Da las ich die Tage folgenden Artikel in der Presse (Auszug):
Der Zug durchs „Colosseum“
Köln Strategische Neuigkeiten vom Rosenmontagszug: Das Festkomitee Kölner Karneval verzichtet auf sieben seiner Zuschauertribünen entlang der Severinstraße, um dort mehr Platz für kostenlose Stehplätze zu schaffen. Mit den rund 1000 Bezahlplätzen weniger in diesem Abschnitt will das Festkomitee dem erklärten Ziel, den Zoch familienfreundlicher zu gestalten, näher kommen. Gleichzeitig wollen Präsident Markus Ritterbach mit seinem Vizepräsidenten und Zugleiter Christoph Kuckelkorn neun Tribünen auf dem Heumarkt konzentrieren, wo bislang weniger standen. Sie sind höher und steiler als andere Tribünen, werden über die gesamte Länge des Platzes in dessen Mitte gerückt und erwecken den Eindruck einer schmalen Gasse. Diese neuartigen Zuschauerrängen - einem „Colosseum“ ähneln - sollen an das römische Köln erinnern. Einen Partner, der dieses Konzept trägt und finanziert, haben die Karnevalisten in dem internationalen Kreditmanagement-Unternehmen „Intrum Justitia“ gefunden, das das neue Platzkonzept möglich macht. Das im Ursprung schwedische Unternehmen ist dort an der Börse notiert und in mittlerweile 24 Ländern tätig. Hauptsitz der Intrum Justitia in Deutschland ist Darmstadt. Das Unternehmen plant aber, auch in Köln eine Niederlassung zu eröffnen.
Da ist letztes Jahr erst die römische Geschichte der Weltstadt in einem großen Loch verschwunden, kurz nachdem der Rosenmontagszug vor dem historischen Archiv vorbei zog. Da möchte man nun ja nicht, dass ganze Tribünen dort verschwinden, sondern nur einzelne Personen. Und da ja nun Werbung zugelassen ist, die im Übrigen bisher auch am Rande nicht gewünscht war, wirbt vielleicht ja auch der Zugleiter für sein Unternehmen, denn er ist Beerdigungsunternehmer.
Interessant ist aber vor allem der letzte Satz. Und das zu schließen fällt ihr jetzt umso schwerer, als ihr gestern der im Dezember erst gewählte Kämmerer abhanden gekommen ist, da ihn die Aufsichtsbehörde - vertreten durch einen zum Regierungspräsidenten mutierten Lehrer - nicht akzeptierte.
Und so ist es auch in der Weltstadt. Nur hieß es eigentlich Amphitheatrum Novum oder auch Flavium und war wie allseits bekannt rund. Die geplante Gasse hat eher Ähnlichkeit mit einem Tunnel, der hohlen Gasse in Küßnacht oder einem Triebweg, in dem der Schall der Drumms, Trommeln, Fanfaren usw. nicht nach oben entweichen kann wie in einem Kolosseum oder am Zugweg. Von daher hat vielleicht die Werbung am Zugweg dann doch seine Berechtigung.
Kommentareunbekannt
13:24 09.01.2010
die haben bestimmt Angst, daß in der Severinstraßen noch mehr einbricht ... und das dann mit der ganzen Schar von Narren gäbe zwar spektakulär mehr Tote, hätte aber an dieser Stelle ganz offensichtlich nur Nachteile ... aber bitter wirds für die Kölner schön sein ... Kommentar löschen |
Schalk OfflineMitglied seit: 29.03.2005DE mehr... 2010-01-08 19:31 |