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Tagebuch Schalk
2008-09-04 21:50
Piraten
sind bekanntlich Seefahrer, die es sich zur Ehre gereichen lassen, anderer Leute Eigentum von deren Schiffen zu holen oder diese gleich ganz in ihren Besitz zu bringen.
Das war aber meist früher nur der Fall.
Zumindest habe ich noch nichts derartiges gelesen von den Piraten der Neuzeit.
So dachte ich jedenfalls bisher.

Heute Abend hörte ich nun, dass sich in NRW eine Partei gegründet hat, die sich so nennt, um die Politik zu revolutionieren.
Ideenklau???

Demnächst halten sie in Bielefeld Ihren Gründungsparteitag ab,
Ich sollte eigentlich mal in meine alte Heimat fahren.

Ernst nehmen kann man das Ganze ja wohl nicht so ganz.
Aber die bibeltreuen Christen haben es auch auf die Wahlliste geschafft.
Und die Seeräuber der Politik messen sich sogar an den Grünen, die damals ja auch keiner kannte.

Da räume ich doch den Grauen Panthern noch größere Chancen ein, denn alte Leute hat jeder in der Familie, wobei ich gar nicht weiß, ob es die noch gibt.
Von der streitbaren Gründerin hört man jedenfalls nichts mehr.

Nun ist es hier ja eine Landeswahl.
Aber nächstes Jahr sind Bundestagswahlen.

Da beschleicht mich das Gefühl, das wir uns mit großen Schritten der Weimarer Zeit wieder nähern.

Überhaupt sollte man mal darüber nachdenken, die Wahlpflicht einzuführen oder Wahlergebnisse, die auf unter 51 Prozent Beteiligung basieren, nicht anzuerkennen.

Da ist jetzt in der Landeshauptstadt ein OB gewählt worden mit knapp über 30% Wahlbeteiligung.
Das ist ja wohl nicht Volkeswille.

Auch verstehe ich seit einiger Zeit nicht, dass sich eine Partei, die mal gerade 1/160-tel der Bundesbürger als Mitgliéder hat und jetzt dabei ist,uns den dritten Kanzlerkandidaten zu präsentieren, als Volkspartei bezeichnet.

Aber um den Parteienproporz zu wahren sei gesagt, dass es da auch nicht viel anders aussieht, auch wenn es in einem unserer Freistaaten einen anderen Anschein zu haben scheint.

Die Parteien dienen heute - vor allem deutlich sichtbar in Kommunnen - der eigenen Profitmaximierung.
Wer da nicht mitsingt, singt alleine, aber dafür besonders schön, denn er kann so singen wie er will.

Ich weiß wovon ich rede, denn ich habe es am eigenen Leibe erfahren .
Dafür weiß ich, wen ich morgens rasiere.
Hat ja auch was für sich.

Viele flüchten morgens, wenn sie in den Spiegel gucken, aus dem Haus.
Das erhält sich bis ins hohe Alter.

So stand der Politiker einer "Volkspartei", der mir die Erreichung meiner Endbesoldungsstufe in meinem Beruf versaut hat, mit seinen 89 Jahren schon morgens um 6 Uhr im Hausflur meines Dienstgebäudes, in dem auch einige Büros der von ihm behüteten Firmen ansässig sind, um das zu retten, was schön vor Jahren durch seine tätige Mithilfe dem Untergang geweiht wurde.

Ich habe den Anblick genossen, denn sein Gesprächspartner, der um diese Uhrzeit auch zu erwarten gewesen wäre, bestellte ihn in seinen Betrieb ein.

Viele meiner Kollegen haben 3-4 mal den Dienstherren gewechselt, nur um den mir versagten Ruhm zu erlangen.
Ob es jedesmal zur Ehre gereichte, lassen wir mal dahin gestellt.

Ich habe das Volkslied verinnerlicht:
Was frag ich viel nach Geld und Gut, wenn ich zufrieden bin

So kann sich eine Weltstadt zumindest damit rühmen, unbewusst meiner Sicht der Dinge recht zu geben.

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