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Tagebuch Schalk
2008-07-09 22:18
Kollateralschäden
War das Unwort des Jahres 1999
wird im Kriegszustand verhüllend für Opfer unter der Zivilbevölkerung gebraucht
und bedeutet auch eine schädliche Nebenwirkung

Da sind in einer Weltstadt die Nacht drei unschuldige Bürger übergemangelt worden und unserem Freund und Helfer.
Zwei davon sind schwer verletzt, wobei einer noch um sein Leben ringt.

Es wird berichtet, dass die Einsatzmittel, so heißen die im fachchinesisch, denn auch die sind eigentlich nur Nummern – uneigentlich sind sie Beamte, sich im Einsatz mit Signalhorn und Blaulicht befunden hätten auf dem Weg, eine Schlägerei zu schlichten, und beim Überfahren einer roten Ampel, einem Kleintransporter hätten über den Bürgersteig ausweichen müssen.

Dass die 3 da nun auch stehen mußten, kann ja keiner mit rechnen.
Oder?

Und dazu wird es sich wohl bei dem Transporter noch um einen Kamikazefahrer eines großen Paketunternehmens gehandelt haben, die sich morgens bei meinem Weg zur Arbeit auf der Fahrt zum Paketzentrum, an dem ich vorbei komme, noch die letzten Rennen liefern.
In der Fernsehwerbung rollen die Flugzeuge dieses Unternehmens sogar bis in die Vorgärten, weil sie nicht Bremsen können .

Ich beklage schon länger, dass die Signalhörner nicht dauerhaft eingeschaltet zu hören sind, sondern erst kurz vor einer Kreuzung oder hinter einem Stau eingeschaltet werden, dass man sich unnötig erschrickt, wie bei einem Steinschlag auf die Windschutzscheibe.

Wie dem auch sei, bin ich aber der felsenfesten Überzeugung, dass die beiden so in Eile waren, um bei dem Einsatzgrund mal so richtig beweisen zu können vor allen andern.
Vielleicht stimmte ja ihr Knöllchenkonto nicht.

Genauso überzeugt bin ich davon, dass der - wenn auch geleaste – Einsatzwagen ein Bremspedal, ASP und ESP gehabt hat, um den drei Bundesbürgern – ein Schelm wer jetzt was anders denkt – ausweichen zu können, denn die standen nicht im Dunkeln sondern vor einer erleuchteten Spielhalle.

Notfalls hätte sich ja noch ein Baum oder sonstwas angeboten, gegen das man mit Bedacht hätte knallen können.

Und nun stellen sich für mich 2 Fragen:
1)Ist das ein hinzunehmender Kollateralschaden wie im Krieg, um die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu schützen oder

2)ist das eine schädliche Nebenwirkung organisatorischen Fehlverhaltens innerhalb der Organisationsstruktur des Landes.

Ersteres wollen wir ja mal uni sono ausschließen.

Aber bei Zweiterem kommen einem doch schon gewisse Bedenken vor dem Hintergrund der Standardreduzierung der Einsatzmittel und deren Überalterung, der Schließung von Wachen, Planzahlvorgaben und Änderung des Besoldungssystems.

Nicht Bewährung ist bei den Staatsdienern mehr angesagt, sondern Profilierung.
Deswegen will man sie ja auch den Angestellten des öffentlichen Dienstes auch gleichschalten hinsichtlich der Bezahlung.
der aufgebaute leistungsdruck ist ja nur die Vorstufe.

Aber die TVöD ist ein anderes Fass.
Dazu heute nicht schon wieder.

Tja und wie das mit Süchten ist, weiß der eine oder andere ja.

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2008-07-09 22:18