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Tagebuch Schalk
2007-11-08 23:18
Im Namen des Volkes
werden hierzulande Urteile gesprochen.

Das gilt nicht für Vergleiche.

Für erstere zeichnen die Richter verantwortlich,
für zweiter die beklagten und Kläger.

Deswegen ist den Richtern auch so an Vergleichen gelegen
Gütliche Einigung nennt man das dann.

Das ist mir gestern und heute noch einmal so richtig bewußt geworden bei dem Film über die Contergankatastrophe, wo sich sogar die Politik einschaltete, damit die Betroffenen Eltern den Vergleich annahmen.

Ich selbst habe mal einen Verwaltungsrichter, der mich in einem Nachbarschaftsstreit zu einem Vergleich nötigen wollte, gezwungen, ein Urteil zu fällen, wie es seines Standes ist, auch wenn es gegen mich ausfällt.
Den Blick werde ich nie vergessen und auch nicht das Urteil, das über das erwartete Maß hinaus ging und mir sogar Kostenerstattung des Klagenden zusprach, die ich allerdings nicht in Anspruch nahm.

Dabei frage ich mich, wo die Schamgrenze liegt.

Sich seiner Pflichten zu entziehen, ist schamlos.
Sich hinter der Politik zu verstecken noch mehr.
Sittlichen Verpflichtungen, angerichtetes Unheil für die Betroffenen über das verhandelte Maß hinaus zu mildern, nicht nachzukommen, ist ethisch verwerflich, aber nicht strafbar.
In England hat das Unternehmen anders reagiert, was mir die Angelsachsen etwas – wenn auch nicht viel – sympathischer erscheinen läßt.

Bisher bedauerte das besagte Unternehmen, keine Gelegenheit gehabt zu haben, mit Betroffenen sprechen zu können.
Und jetzt, wo es die Gelegenheit gehabt hätte, läßt sie die Gelegenheit ungenutzt vorbei gehen und versucht sogar, sie zu verhindern.

Welch ein „Bärendienst“ hätte sich das Unternehmen erwiesen, wenn die Bundesbürger das täten, was sie beim Östrogenskandal zB. auch schon tun wollten – weißes Kalbfleisch meiden.
Mittlereile werden sogar schon die Kälber Trächtig, wie ich unlängst hörte
Aber es kann beruhigt sein:
Alle regen sich auf und keiner tut was.

Ich frage mich schon länger, wo die Schamgrenze liegt,

wenn ich an die Absicht unserer bundespolitischen Vertreter denke, sich noch mal schnell selbst zu segnen, bevor sie auseinanderlaufen,

wenn ich an den Bundesbahnchef denke, der sich mit 77% Gehaltszuwachs bedachte und denen, die die Verantwortung für Millionen für Menschen tragen verweigert, die 2000€ Marke zu überspringen,

wenn ich daran denke, wie durch Privatisierung Volkseigentum verschleudert wurde(ich schrieb schon mal dazu) /werden soll, was in England ja schon anschaulich zum Fiasko geführt und teuer durch Rückkauf korrigiert werden musste,

wenn ich daran denke, wie Werte des Zusammenlebens eingefordert werden, die die Mahner selbst ganz ungeniert selbst verletzen,

wenn ich daran denke, wie sich die öffentliche Hand bei den steigenden Spritpreisen des Geldes ihrer Bediensteten bedient, um ihre Aufgaben mit den privateigenen PKW’s wahrzunehmen,

Aber bevor ich ins Schwelgen gerate, höre ich lieber auf
frage mich, wo das Volk eigentlich ist, in dessen Namen geurteilt wird,

und verbleibe mit einem laut vernehmlichen


P F U I D E I B E L

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2007-11-08 23:18