Schlanding
Vom aufkommenden Patriotismus überwältigt, haben wir heute kurzerhand beschlossen unser verbissenes Kampfsportprogramm zu canceln und uns gepflegtem Schlanding zu widmen.

Schlanding deshalb, weil es uns nicht wirklich ums Fußball an sich geht. Eigentlich wollen wir uns nur lächerlich anziehen und uns unter nen Haufen euphorische Menschen mischen, uns albern benehmen und dabei am Rheinstrand Cocktails schlürfen.

Vielleicht wird ja sogar gesungen.
Da bin ich auch total vorbereitet.
Weil echte Fans singen nicht etwa "Schalalala" - nein! - echte Fans gröhlen...und dann klingt das "Schölölölöööö".
Das gleiche Prinzip eigentlich, weshalb aus "Deutschland" auch "Schland" wurde.

Ein hochinteressanter Mechanismus übrigens.
Zumindest für uns Germanisten .
Ausspracheökonomie nennt sich das tatsächlich. . . und - ich sollte ihnen dankbar sein - das kann ich mir nur wegen den gröhlenden Fußballfans merken.
Ausspracheökonomie - wenn aus "Deutschland" "Schland" und aus "Schalala" "Schölölö" wird.

So egal jetzt.
Ich brauch noch irgendein lächerliches Fanaccessoir.
So ne Blumenkette oder sowas. Naja mal sehen.
Wir verlieren ja eh.
Was schade ist...ich hätt nach dem Spiel gern noch etwas gefeiert.
Bin in Feierlaune.

Aber naja. In Prinzip...ists mir egal.
Ich versuche ihn jedenfalls zu genießen, den letzten Abend, an dem "Schlanding" aller Wahrscheinlichkeit nach noch betrieben werden kann.
Wenn Schland aus dem Rennen ist, macht Schlanding zumindest nicht mehr so viel Spaß.