Als wäre alles nicht schon traurig genug, ruft mich vorhin Fabian an und weint mir einfach erst mal nur ins Telefon. Mein Herz ist beinahe stehen geblieben vor Schreck.

Unser Katerchen ist gestorben...unser süßer Jaques, unser Dickerchen. Der Kater, den Fabis Eltern behalten wollten.

Er wollte unbedingt noch raus und fünf Minuten später schaut Fabis Dad aus dem Dachfenster und sieht ihn auf der Straße liegen.

Fabi und seine Mutter waren in der Küche gesessen, die direkt an der Straße ist mit gekipptem Fenster und beide schwören, dass kein Auto vorbei gefahren ist. Aber es war Blut auf der Straße.

Oh Gott, ich kanns nicht glauben, unser armer kleiner Schatz...

Fabi hat erzählt, gestern Nacht habe Jaques bei ihm im Bett übernachtet. Eigentlich tragen wir ihn immer rüber zu Fabis Eltern, weil er das Futter von unseren Kätzchen immer weggefuttert hat. Ich bin so froh, dass Fabi ihn gestern da behalten hat.

Und ich bin so dankbar, dass ich den Armen nicht hab dort liegen sehen müssen, ich glaub das hätte mir das Herz gebrochen. Der Kleine hat noch nicht mal ein Jahr alt werden dürfen. Und er hat sich so gut mit seinen Schwestern vertragen. Sweetpea und er waren ein Herz und eine Seele. Immer wenn er zu uns ans Fenster kam, wollte Sweetpea zu ihm raus...

Und er war so unglaublich nervig. Man ist immer fast die Treppe runtergefallen, weil er einem immer vor den Füßen rumgetänzelt ist. Wir haben uns über ihn lustig gemacht, weil er immer sein Mäulchen so weit aufgesperrt hat und es kam nur ein ganz zartes, hohes Miauen dabei heraus.

Ich kanns nicht glauben, dass es unser aufdringliches, nerviges, schmusiges rotes Katerchen jetzt nicht mehr geben soll. Der Stärkste im Wurf.

Wer auch immer ihm das angetan hat, hat ihn da einfach liegen lassen. Ich kann nicht verstehen, wie man sowas übers Herz bringen kann. Der arme kleine Liebling.

Das fehlte gerade noch.

Für Fabi war es sicher auch ein Trost zu wissen, dass seinen Eltern immer noch der kleine Jaques bleibt, wenn er auszieht...

Oh Mann, er war so fertig vorhin am  Telefon. Es tat weh, nicht bei ihm zu sein und ihn in den Arm zu nehmen.

Wie schnell einem doch das Herz an so einem kleinen Kerl hängt. Nur etwas mehr als ein halbes Jahr hat er leben dürfen und trotzdem schon für so viel Wirbel und Trubel gesorgt. Der einzige aus dem Wurf, der sich getraut hat der Mama Jacky ihren Aussichtspunkt streitig zu machen...