Mr.Black-Blue,der Hobbit u.seine Freunde
Ein Silvester sondersgleichen wurde mir gestern beschert....ach wie war es doch unpulkisch.
Während der Pulk, der nunmehr nur noch aus den beiden Einzelkämpfern Jule und Carry besteht, in der ehemaligen Stammdisco feierte...zogen Klara, Lissy und ich durch die City.

Erste Station war das sogenannte "Unverschämt", ein Club, den wir noch nie ausgetestet hatten.
Das Ambiente war sehr gothic, die Musik war äußerst ansprechend...allein das Publikum ließ zu wünschen übrig. Indem es einfach entweder alt, seltsam, eklig oder ein Mix aus allem war.
Nun ja. Wir genehmigten uns erst mal einen gediegenen Drink.
Doch noch bevor wir ihn uns ganz hinter die Binde gekippt hatten, standen drei Shots seltsames Gesöff vor uns.
Wir blickten den Barkeeper an wie drei Kühe wenns blitzt...doch der zuckte nur die Schultern und deutete in eine dunkle Ecke, aus der uns ein paar Augen anblitzten.
Als das Licht die Ecke erleuchtete, sahen wir einen Hobbit.
Oder zumindest etwas , was einem Hobbit sehr nahe kam.
Es war klein, es war kugelrund, es war lockig und es war blau-schwarz-gestreift und bemühte sich um einen lasziven Blick.
Nach diesem Schock konnten wir den Shot gut gebrauchen.
Schmeckte auch nur ansatzweise eklig.
Wir beschlossen den Hobbit einfach zu verdrängen.
Aber Hobbits sind gewiefte Geschöpfe.
Keine zwei Minuten später stand schon wieder dieses seltsame Gebräu vor unserer Nase.
Mit den besten Empfehlungen von Mr. Blue-Black dem Hobbit.
Pflichtschuldigst kippten wir dieses Ding auch runter und ertränkten den Nachgeschmack im Batida de Coco.

Und an diesem Punkt stellte sich so langsam schon die alkoholische Wirkung ein. Und es war noch nicht mal 23 Uhr.
Als ich aus dem Augenwinkel sah, wie der Hobbit den Barkeeper ein weiteres mal heranwinkte und ihm drei seiner kleinen Knubbelfinger zeigte, schnappte ich Lissy und Klara und wir wankten aufs Klo.
Wir beschlossen zu tanzen.
Doch kaum waren wir auf der Tanzfläche angekommen , lehnte Mr. Blue-Black , der Hobbit, lässig an der Wand und sah uns wieder sehr lasziv an. Langsam aber sicher tastete er sich näher an uns heran und mit Entsetzen sah ich , dass er ein kleines Tablett mit drei Shots drauf, mit sich rumschleppte.
Wir suchten das Weite. Doch wohin wir auch gingen....Mr. Blue-Black, der Hobbit, tauchte immer mit seinen unglückseligen Shots auf.
In einem unaufmerksamen Augenblick passte er uns ab und schon hatten wir die eklige braune Brühe in der Hand.
Zum Glück verkrümelte er sich danach wieder.
Ich hatte nicht vor um zwölf Uhr schon unterm Tisch zu liegen und verteilte die braune Pampe mit einer flotten Drehung des eleganten Handgelenks auf dem Boden.
Klara und Lissy folgten meinem glorreichen Beispiel.

Zwölf Uhr erlebten wir in diesem Schuppen. Wir genehmigten uns ganz traditionell ein Glas Sekt und gingen nach Draußen um das Feuerwerk zu bewundern.
Verwegen wie wir ja sind, hatten wir sogar Wunderkerzen dabei um uns so richtig den Kick zu geben.
Geblendet von den hellen Lichtern der Raketen, beschlossen wir , dass diese Nacht zu Größerem ausersehen ist und zogen weiter.

In der Straßenbahn wurden wir von einer Gruppe netter Herrn begrüßt, die ganz stilvoll in der Straßenbahn feierten.
An der Haltestelle rannten wir durch ein Minenfeld an Böllern und entronnen nur knapp dem Tod.
Schnellen Schritts flüchteten wir vor einer Horde gröhlender Kerle , die halsbrecherisch mit Böllern um sich schmissen, in den pulkberühmten Krokokeller.
Den Schuppen kannten wir schon gut und dementsprechend war es auch. Es war voll, alle schwitzten, alle waren betrunken.....es war toll. ^^
Ein Batida-Orange, ein Vodka-Energy und ein Baileys mussten dran glauben (und mir wird direkt schlecht wenn ich mir das nur vorstelle). Wir verausgabten im Gewühle der Tanzfläche.
Und gerade dachte ich an nichts Böses, schon klebte mir ein Kerl am Heck und zog mich an sich.
Ich sah Lissy an, Lissy sah ihn an , ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen und schon schnappte sie mich am Handgelenk und zog mich weg.
Von fern sah ich dann das Desaster: ein großer, möchtegern-latinohafter ....Türke.
Versteht mich nicht falsch. Ich hab null Prozent was gegen Türken.
Es ist nur.....dass ich sehr oft für ne Türkin gehalten werde.
Zu oft eigentlich. Öfter als dass man das noch als normal bezeichnen könnte.
Ich weiß nicht wieso, aber ich scheine für türkische Männekens DIE Frau zu sein. Und es ist gruselig.

Wir suchten uns einen anderen Fleck auf der Tanzfläche. Aber nach zwei Runden Pogo hatte die Menge den Herrn Latino wieder herangeschwemmt. Er zog die Heldenmasche durch, indem er vorgab mich vor der Pogowelle zu schützen.
Dann kam die verhasste Frage.
"Bist du Türkin?"
Da war dann alles aus.
Lissy , Klara und ich wechselten wieder den Standort. Aber noch bevor ich die Szene verlassen konnte, hatte ich wieder die Grapschhand an der Hüfte. "Ich komm mit, " verkündete Herr Latino und heftete sich an meine Fersen.
Ich versuchte den Kerl krampfhaft zu ignorieren.
Doch ich wurde eine Sekunde lang von dem Blitzen eines Fotos geblendet, den irgendein Holzkopp auf mich gerichtet hatte und schon stand der Latinohengst wieder hinter mir.

Ich weiß nicht mehr wie ich ihm entkam.
Aber irgendwie manövrierte ich mich außer Reichweite.

Um drei Uhr wechselten wir abermals den Standort und landeten in einem edlen Hotel ganz im mediterranen Flair.
Meine Stimme hatte mittlerweile ganz den Geist aufgegeben. Wir ließen uns kurz nieder um stilvoll etwas erfrischendes zu uns zu nehmen. Dabei fiel mir mein fetter goldener Fake-Armreif auf den Boden und rollte zum Nachbartisch. Ein netter Herr hob ihn auf und gab ihn mir zurück. Er schmunzelte zu meiner Peinlichkeit, als ich ihm ein "Danke" entgegenkrächzte.
Und zu meiner Bestürzung stellte mir nach kurzer Zeit ein Kellner ein Glas Milch mit Honig vor die Nase.
"Gegen die Heiserkeit", hörte ich es vom Nachbartisch herüberrufen. Spätestens jetzt war ich so rot wie ein Radieschen.
Aber es half ein bisschen.

Danach ergötzten wir uns an der House-Mucke, die aus allen Ecken und Enden dröhnte und ließen den Abend sehr stilvoll ausklingen.
Um halb sechs machten wir uns zum Gehen fertig, als uns ein Herr mit gläsernem Blick anvisierte.
"Geht ihr noch wo hin?"
Wir schüttelten schnell die Köpfe und verdufteten.

An der S-Bahn Haltestelle wartete schon wieder eine Gruppe Checker-Kerle mit Böllern in allen möglichen Taschen.
Lissy, Klara und ich versuchten uns blind und taub zu stellen.
"Na , alles klar?"
"Du bist aber hübsch ! "
"Bist du müde?"

Alles wäre gutgegangen, hätte sich nicht eine andere Gruppe eingemischt.
"Lasst doch die Mädels in Ruhe ... ihr aszialen *******"

Und schon gerieten wir in einen Bandenkrieg der Böller. Beide Seiten attackierten sich gegenseitig und wir waren mittendrin.
Mit letzter Kraft retteten wir uns außer Reichweite und beschlossen zu Fuß zum Bahnhof zu gehen.

Am Bahnhof hatten wir noch eine Stunde.
Die überbrückten wir beim Fotofix und machten Siff-Bilder zusammen mit "Berry Bee".
Sie sind peinlich, sie sind gruselig, sie sind siffig und niemand soll sie je zu Gesicht bekommen.

Um 8 Uhr heute morgen fiel ich in mein Bett.
Und genau jetzt....brummt mir der Schädel.
Aber es war toll. ^^

Ein frohes neues Jahr meine Lieben ! Ich hoffe ihr habt es auch gut angefangen.