Manche Menschen...


Manche Menschen wurden geboren, um am Fluss zu sitzen
Manche werden vom Blitz getroffen
Manche haben ein Ohr für Musik
Manche sind Künstler
Manche schwimmen
Manche kennen sich mit Knöpfen aus
Manche mit Shakespeare
Manche sind Mütter
und manche Menschen tanzen.

Das ist ein Zitat aus dem Film "Der seltsame Fall des Benjamin Button".
Hab ich letzten Freitag gesehen...und das ging ziemlich unter die Haut in vielerlei Hinsicht.
Ich mag Filme, die irgendwie...wahr sind, die einen zum Nachdenken bringen.
Obwohl ich ja weiß Gott nicht wenig nachdenke...eher im Gegenteil.

Im Augenblick muss ich mich hochgradig anstrengen nicht in ein tiefes tiefes Loch zu fallen.
Ich habe nichts zu tun, ich habe Ferien und auf einmal kommt es mir vor als hätte ich nicht mal eine Perspektive.

Dieses Gefühl, dass das Leben um einen herum vorbeirauscht und man scheint auf einer Art Sandbank festzustecken....das ist unerträglich.

Sogar das Wetter ist so.
Trüb.
Nass.
Kalt.
Windig.
Unfreundlich.

Ich fühle mich so träge...machtlos...ausgeliefert...verzweifelt.
Manchmal.

Ich frage mich was ich wirklich kann.

Es gibt sicher bessere Sänger.
Bessere Tänzer.
Bessere Schreiber.
Bessere Journalisten.
Bessere Soziologen.
Bessere Germanisten.
Bessere Sportler.

Schönere Frauen.
Intelligentere Frauen.
Witzigere Frauen.
Talentiertere Frauen.

Was also....was kann....ich?
Was ist mein Talent...was meine Aufgabe...
Das frage ich mich.

Und auf einmal fühlt sich alles so schrecklich sinnlos an.
Die Welt vergisst mich hier. Und sie scheint ohne mich ganz gut zu recht zu kommen, während ich hier langsam in meinem Loch versinke.

Ich muss immernoch an Steven denken.
Wieder und wieder durchlebe ich den Abend und immer neue Erinnerungsfetzen steigen in mir hoch.

Ich hätte so vieles anders gemacht. Ihm Dinge gesagt, die ungesagt geblieben sind. Und manche Dinge hätte ich nicht gesagt.
Ich hätte ihn nicht einfach so gehen lassen...

Aber was nützt das jetzt.
Entweder er meldet sich, wenn er meine Mail liest...oder ich muss es vergessen und weiter machen.
Wie immer.

Oh bitte lass es nicht wieder so kommen !
Nicht wieder vergessen.
Nicht wieder umkehren.
Nicht wieder zweifeln.

Ich weiß, dass ich mich selbst viel zu gering schätze.
Ich erzähle meinen Freundinnen nie, wenn ich in jemanden verliebt bin, weil ich mich schämen würde, wenn nichts draus wird. Weil ich kein Mitleid möchte.
Weil ich unbewusst davon ausgehe, dass dieser spezielle Er mich nicht will.
Am Ende stehe ich immer alleine da.

Ich versuche ja mich selbst wertvoll zu behandeln...aber es ist schwierig.
Jede Niederlage wirft mich zurück und alles bleibt beim Alten.

Ich fühle mich im Augenblick so...unbesonders.
So mittelmäßig.

Ich weiß nicht, was ich zu geben habe. Was man von mir auch nur wollen könnte. Von welchem Nutzen ich sein könnte.
Für die Welt, für die wenigen Menschen, die ich kenne.
Für mich selber.

Warum fällt meine Zuversicht zusammen wie ein Kartenhaus, wenn ich mit mir alleine bin?
Warum verblassen meine Träume und Hoffnungen?
Warum kann ich keine Kraft daraus schöpfen Zeit für mich zu haben?

Warum...bin ich nicht....glücklich?