Der heutige Tag war echt ein Spiesrutenlauf. Mal wirklich. Hach.

Große Krise.

Große Aus-mir-wird-nie-was-und-ich-kann-gar-nix-Krise. -_-

Heute Morgen brachte mir Klara einen großen Umschlag von der Firma, bei der ich mich für einen Studentenjob beworben hatte. Die Stelle war inoffiziell frei, der Chef der Firma hatte Lissy angesprochen ob sie nicht ne Freundin hätte, die im Büro aushelfen könnte. Also rechnete ich mir ganz gute Chancen aus.

Aber der große Umschlag bescherte mir schon Bauchschmerzen. Zusagen kommen doch nicht in Din-A4 Umschlägen.

Und auch tatsächlich. Ich hatte meine Bewerbung zu Händen des Chefs abgeschickt. Und nun hatte ich einen Brief von irgendeiner Dame vor mir, die mir bescheinigte meine Bewerbung könne leider nicht berücksichtigt werden. Und Punkt.

Ich habe keine Ahnung warum und wieso. Und ich hätt dieser fremden Person am liebsten an den Hals springen können.

Ich leb schon ziemlich lange mit ohne Geld. Und zwar wörtlich. Ich hatte noch nie gar nichts. So richtig nichts nichts. -_-

Schuld ist ja nur die verhauene Hausarbeit. Hätt ich die nicht so taktisch klug am Ende des Grundstudiums in den Sand gesetzt, würde ich noch Bafög kriegen. -_-

Würde ich noch Bafög kriegen müsste ich nicht irgendwelchen Jobs hinterher rennen. Ein Rattenschwanz an Niederlagen wirklich.

Dann komm ich an die Uni und Kerstin fiept mir direkt entgegen sie hätte ihre Hausarbeit abgeholt: 1.0. Bei dem Prof, bei dem sie die geschrieben hat, gilt schon ne 1.7 als höchst ungewöhnlich. -_-

Und bei Kerstin kommt das so rüber als wär das doch alles gar kein Kunststück. Tja. Dacht ich auch mal. Bis meine Endlosschleife der Enttäuschungen in Kraft trat.

Auf dem Weg zur Mensa blubberte Kerstin dann munter vor sich hin. Im Sommer Praktikum beim ZDF und jetzt erst mal Praktikum bei nem Verlag, vielleicht gefällt ihr das ja. Und  RTL haben ihr nen Job angeboten und wenn sie den nicht will, soll sie sich doch nach dem Studium melden und die wollen sie doch unbedingt. Und am Wochenende jetzt fliegt sie mal schnell nach Dublin und in zwei Wochen fliegt sie mal schnell nach Berlin und überhaupt scheint ihr Leben total auf der Erfolgsschiene zu fahren.

Und ich bin daneben nur so ein kleines stinkendes langweiliges Etwas. Ich hab so Angst vor dieser Hausarbeit jetzt. Ich will nicht mit dieser Professorin reden, ich schäme mich so. Und ich krieg doch eh nichts hin. Wenn ich was lernen will, bleibt nichts hängen und diese dauernd anwesende Panik diesbezüglich macht es nicht besser.

Und ich hab kein Geld. Keinen roten Heller nix. Meine Semesterferien muss ich im Sommer - so Gott will - wieder so gut es geht durcharbeiten, damit ich von etwas leben kann. Meine Eltern habens ja auch nicht so dicke und mein Bruder ist auch noch da -_-. Keine Zeit für großartig dreimonatige Praktika in Großstädten wie Kerstin das so macht. Und Praktika sind doch so wichtig für nach dem Studium. Ich muss doch was vorweisen können. Aber ohne Geld kann ich ja auch wiederum nicht studieren. Aber ohne Praktika wird doch nichts aus mir. Ich hab so Angst arbeitslos zu sein später mal. Nachdem ich so viel Zeit auf der Uni "verschwendet" hab. Und überhaupt hab ich sowieso schon Angst die Uni nicht zu schaffen, dass mich alles überfordert und ich einfach nur dumm bin. Zu dumm für mein Studium. Zu dumm für die Uni.

Ich könnt grad alles hinschmeißen und heulen, echt mal.

Ich will ja gar keine große Karriere, echt nicht. Ich hätt gern einfach nen Job bei ner Zeitung. Muss keine große sein, ich will eh nicht weit von zu Hause, wo ich mich wohl und glücklich fühle, wegziehen. Einfach nur so ein gutes Mittelklasse-Gehalt, nen netten Job, der für ne kleine Familie, ein Haus mit Garten und vielleicht nen Urlaub im Jahr reicht. Das ist doch echt nicht größenwahnsinnig.

Aber an Tagen wie diesen kommt es mir so utopisch vor, dass ich es jemals so weit bringen könnte. Unabhängig sein...und...relative Sicherheit und Sich-aufgehoben-fühlen...ich komm mir so nutzlos vor. -_-