Morgen ist meine Beziehung auf den Tag genau ein halbes Jahr alt. Das heißt sie kann aufrecht sitzen und vielleicht ein bisschen krabbeln.

Seit letztem Wochenende überlegen wir schon, wie wir diesen Tag zelebrieren wollen. Was heißt überlegen...wir disputieren irgendwie vielmehr.

Ich möchte ausgehen. Tanzen, feiern...das kleine Schwarze rausholen usw.

Fabian sagt zwar eigentlich nichts Gegenteiliges, aber seine Freude über diesen Plan ist doch ziemlich verhalten, finde ich. Er "erwähnt" dann ganz beiläufig Gegenargumente.

"Ich hätte auch ganz gern was allein gemacht, wo nicht unbedingt so volle Ochsen rumfallen..."

"Ich weiß aber nicht, wie lang ich dann in der Disco durchhalte..."

"Bis zum frühen Morgen will ich aber nicht bleiben, sonst haben wir nichts mehr vom Samstag, wenn wir so lang pennen..."

...

Im Grunde wäre es mir ja ganz egal was wir machen. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass Fabian denkt Party und Feiern ist die Angelegenheit der Kumpels und nicht der Freundin. Mit seinen Kollegen um die Häuser ziehen....so kennt er das bislang. Vielleicht denkt er auch es geht nur auf diese Weise....keine Ahnung.

Aber ich habe letztes Jahr ständig vor mir hergebetet "Sollte ich mal einen Freund haben, dann darf das auf keinen Fall ein Stubenhocker sein, sondern muss auch Party machen können. Ich muss mit ihm Party machen können...."

Ich weiß nicht recht, was ich jetzt tun soll. Soll ich an meinen Partyplänen festhalten, wenn ich merke, dass er gar nicht will? Ich möchte den Tag ja auch auf gute Weise verbringen und nicht irgendwie mit Zwang...hach.