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Tagebuch Sayu
2008-02-26 23:33
Der gruselige Mann am Wald
Von schlechtem Gewissen wegen den Pommes getrieben, beschloss ich heute mal wieder die Inliner anzuschnallen.
Das Wetter war alles andere als ideal. Es war stürmisch und trüb und sah nach Regen aus...aber es half ja alles nichts. Die Pommes konnte ich nicht auf meiner Hüfte sitzen lassen.

Also fuhr ich mit meinem geliebten FireFox an den Rhein, schnallte die Inliner an die Hufe und ab gings.
Ich hab gemerkt, ich bin absolut nicht aus der Übung gekommen . Auf Inlinern hab ich mich fast schon immer zu Hause gefühlt.
Und es hat verdammt gut getan mal wieder den Rhein entlang zu sausen. War auch toll , insofern man vom Gegenwind mal absieht .
Ich war auch viel zu schnell ...bei meiner Diät berechnen sich ja die Punkte, die man mehr verbrauchen darf nach der Dauer des Sports. Und wenn ich da so schnell bin....naja.

Ich jagte den ganzen Damm entlang bis der in Richtung Wäldchen abbog und setzte mich dort auf ne hölzerne Bank. Hach war das idyllisch...
Ne Weile lang hab ich einfach den Schiffen beim Vorbeifahren zugeschaut.
Irgendwann schreckte mich dann ein Rascheln aus meinen Gedanken auf. Als ich mich umdrehte stieg grad ein dicker Mann mit Wollmütze den Damm hinunter. Mir standen vor Schreck fast die Zöpfe zu Berge.
Anstatt Sicherheitsabstand zu wahren, setzte sich der Mann direkt zu mir auf die Bank.
Ich schluckte schon mal heftig.
Und dann brabbelte der mich auch noch an. Er hatte irgend nen komisch gebrochenen Akzent. Musste ein Russe gewesen sein.
Und er war groß und schwer und dick.

Ob ich gelaufen sei. Als Antwort konnte ich ihm nur meine Skates zeigen und schüttelte den Kopf.
Wo ich denn her sei und ob das weit von hier sei.
Hier packte ich dann schon mal vorsichtig mein Trinken wieder ein und machte mich bereit.
Eigentlich könnte ich mich in so ner Situation ja selbst verteidigen. Aber mit Inlinern an den Füßen klappt das nicht recht. Und auf Waldboden schnell wegfahren is ja auch nicht.
Zum Glück trennte mich ein Holztisch von dem Kerl.
Ich stand langsam auf (nur nichts provozieren), murmelte irgendwas von wegen weiter-müssen und stapfte schnurstracks auf die Straße zu.
Ein paar Herzschläge lang kam keine Antwort von dem Grusligen und ich fühlte schon förmlich wie sich ne Hand um mein Handgelenk schlang.

Als ich grad die Straße erreicht hatte, hörte ich hinter mir nur "Gute Reise" oder sowas....und dann machte ich , dass ich weg kam.
Mein Herz machte echt halbe Luftsprünge vor Schreck. Und den Weg zurück zum Auto legte ich (sehr zum Leidwesen des Punkteplans ) in Rekordzeit zurück. Gott sei Dank bin ich zumindest auf Inlinern recht behende.
Als ich dann wieder im Auto saß, sah ich den Gruselmann mit dem Fahrrad von unten vom Rhein rauf kommen. Es hatte schon zu regnen angefangen und ich beeilte mich schnell den Motor anzuschalten. Ich spürte genau seine Blicke auf mir, als der Kerl an meinem Auto vorbei radelte.

Mann mann mann. Ich hatte echt Muffensausen.
Und ich hab auch nix meinen Eltern erzählt...sonst kriegt meine Mama nur wieder nen hysterischen Anfall.

Heute Abend war Mama ja wieder mal total süß zu mir. Hat mich einfach so mal fest in den Arm genommen und mir gesagt, dass sie sehr stolz auf mich sei.
Manchmal kriegt sie auch ihre melancholischen fünf Minuten...wie ich auch.

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Kommentare

00:15 27.02.2008
Urgh, schreckliche Situation! Ich hätte auch Muffensausen >.
Soll der Kommentar wirklich gelöscht werden?
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