Das Leben
Heute Abend mal....da ich ganz alleine stubenhockermäßig zu Hause sitze...was ganz Philosophisches.

Nehmt mal diesen Satz ganz in euch auf:

"Wir meistern das Leben spielerisch leicht oder gar nicht."

Was haltet ihr davon? Stimmt das?

In letzer Zeit mache ich mir oft Gedanken darüber ob ich die Dinge richtig angehe. Ich meine....diese depressiven Löcher...diese schlechte Laune aus dem Nichts immer wieder....irgendwie läuft bei mir was falsch.
Ich bin gerade dabei meine Lebensphilosophie ein bisschen auf Vordermann zu bringen. Zumindest mach ich den Versuch.
Ich glaube nämlich irgendwie...hab ich etwas verloren.
Ich weiß nicht was aber....das Leben...scheint mir irgendwie schwerer von der Hand zu gehen als früher.

Früher war ich...naja....meine Mutter nannte mich "ihren Wirbelwind". Ich war ein kleiner Temperamentsbolzen mit dem Kopf voller blöder Ideen.
Mein Lieblingsspiel war "so tun als ob"....und ich kann euch sagen....das waren tolle Fantasiewelten, die ich mir damals ersonnen hab. ^^
Und in der richtigen Welt , lief auch alles gut. Ganz von selbst....weil ich glücklich war.
Und nie vergessen hab glücklich zu sein.

Aber irgendwie...scheine ich diese Gabe verlernt zu haben. Plötzlich hakt da was.....es fließt nicht mehr.
Ich habe nicht mal Worte dafür, das so auszudrücken.

Früher hätte ich dem Satz da oben sicher voll zugestimmt. Immerhin....habe ich es damals genau so gemacht.

Heute...hab ich mir Gedanken gemacht...was genau ich an diesem Satz da oben auszusetzen habe. Vielleicht komme ich so dem Problem auf den Grund.
Hier sind meine Einwände:

1. Der Satz impliziert in meinem Kopf irgendwie den Begriff "Leichtsinn"...und in mir drin ist die Meinung verankert, dass Leichtsinn etwas sehr Negatives, Dummes ist. Und Gefahr mit sich bringt.
Leichtsinn bedeutet Risiko. Das Leben so zu leben ist....naja nicht gut.

2. Wenn man etwas erreichen will...muss man doch hart dafür arbeiten, oder? Zumindest kriegt man das immer eingetrichtert. Hassen wir denn nicht Leute, denen alles scheinbar "zugeflogen" kommt, während wir uns abrackern? Irgendwie hat sich in mir die Einstellung festgesetzt, man hätte nur gutes "verdient" , wenn man dafür rackert.

3. Für ein gutes , erfolgreiches Leben....bedarf es da nicht der sorgfältigen Planung? Und einen Plan auszuhecken...ist das nicht mit Anstrengung verbunden? Spielend leicht....schmiedet man doch keine Pläne. Pläne sind langfristig...Pläne sind...naja Arbeit. Sie entstehen nicht einfach aus dem Handgelenk. Und ohne Pläne....wie soll es da laufen?

4. Um spielerisch leicht zu leben...müsste man doch loslassen. Aber...wenn wir jegliche Kontrolle aufgeben...wie können wir dann sicher sein, dass nicht alles aus dem Ruder läuft? Wir müssten dann ja zusehen, wie unser Leben möglicherweise den Bach runter geht. Das geht doch wirklich nicht. Ohne Kontrolle....geht es nicht. Oder?

5. Da fielen mir noch die altbekannten Phrasen ein.
"Das Leben ist kein Ponyhof", "Ohne Fleiß kein Preis"....irgendwoher...müssen diese Sprichwörter doch kommen?

So. Das sind also meine 5 Einwände, die mich nicht recht an das "spielerische Meistern des Lebens" glauben lassen.
Ich bin überrascht. Diese fünf Einwände...wüsste ich nicht, dass ich sie gerade niedergeschrieben habe...würde ich denken sie seien nicht von mir.
Das hört sich nach so jemandem an, zu dem ich mich nie hinentwickeln wollte. Zu einem kontrollsüchtigen, vernünftigen....langweiligen Wesen. Zu einem flachen Menschen...ohne Tiefgang ohne Faszination.
Quasi Verstand auf zwei Beinen. Ohne Herz, ohne Gefühl...und wenn...dann nur mit dem eiskalten Verstand dabei.
Wie schrecklich.
Ich glaube meine Einstellung muss tatsächlich generalüberholt werden.

Naja....puh.
Was meint ihr denn dazu? Habt ihr ach Einwände?