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Tagebuch Sayu
2008-06-30 23:35
Auf der Suche nach dem "Mehr"
Seit ich mich erinnern kann hat Übersinnliches eine unglaubliche Anziehung auf mich ausgeübt.

Vielleicht kam es nicht von ungefähr, dass mein erstes Wort "Hexe" war .
(Im Zimmer meiner Tante hing am Fenster eine Hexenpuppe.Unglaublich hässlich, ich weiß. Aber als kleines Kind muss ich ungeheuer fasziniert von ihr gewesen sein...)

Auf irgendeine Weise habe ich auch immer daran geglaubt, dass jeder Mensch zu einer Art "Magie" fähig ist....

Als kleines Mädchen dachte ich da vielleicht eher an sowas wie "Superkräfte", die in manchen von uns schlummern. Und ich habe allen ernstes oft davon geträumt, dass mir eines Tages auch irgendein mysteriöses Wesen begegnet, dass mir eröffnet, dass ich solche Kräfte besitze und unbedingt die Welt retten muss.

Als ich dann älter wurde war ich dann eher von Esoterik fasziniert. Ich las eifrig Horoskope und errechnete meinen Aszendenten.
Witzigerweise bin ich ein "doppelter" Skorpion: sowohl vom Sternzeichen als auch vom Aszendenten.
Manchmal denke ich, dass das keine sehr glückliche Kombination ist.
Immerhin gilt Skorpion als das "extremste" aller Sternzeichen.
In meinem Fall zumindest...kann ich das unterschreiben.
Zeit meines Lebens suche ich schon nach dem perfekten Maß. Aber anstatt dieses zu finden, schlittere ich von einem Extrem ins Nächste.

Ich habe schon recht früh den Ehrgeiz entwickelt dem Leben "auf den Grund zu gehen". Und der Gedanke hilflos einem vorbestimmten Schicksal ausgeliefert zu sein, passte mir gar nicht.
Also versuchte ich "Kontrolle" zu gewinnen so gut es ging.
Ich kaufte mir Tarot-Karten, befragte regelmäßig das Pendel und informierte mich über "Hexerei" .

Zwei Freundinnen und ich gründeten sogar einen hochgeheimen "Hexenzirkel". Zusammen wälzten wir Bücher über Rituale, erfanden Zaubersprüche und Jede von uns hatte bald ein ganzes Arsenal an Räucherstäbchen.

Die Sache hielt allerdings nicht lang...und befriedigte meine Neugier auch in keinster Weise.
Denn es kam nie etwas dabei heraus.
Es erschien mir unlogisch das Schicksal mithilfe bunter Kerzen und selbsterdachter Zaubersprüche zu erforschen.

Vielleicht frustrierte es mich auch, dass ich auf diese Weise keine Macht über das Leben ausüben konnte.
Denn zu dieser Zeit war es mir bereits entglitten.
Ich mag wohl etwa 13,14 Jahre alt gewesen sein...und die rosige Kindheit war schon so gut wie vergessen.

Es bedurfte mittlerweile eigener, innerer Stärke um sich zu behaupten. Die Herzen der Jungs flogen mir nicht zu, weil ich mein Zimmer mit Lavendel einräucherte und bei Vollmond Gänseblümchen pflückte.
Aber das war mir damals nicht klar.

Ich fühlte mich ja längst nicht mehr so besonders wie als kleines Mädchen und so allmählich...sah die Welt nicht mehr so märchenhaft aus.

Heute glaube ich mit diesen Hexenspielchen wollte ich einfach mit Gewalt die Kontrolle zurückgewinnen. Ein verzweifelter Appell an meine kindlichen "Wunderkräfte", obwohl die Vernunft sich bereits meldete und mir sagte, dass es die einfach nicht gibt und es anders gehen muss.

Innere Stärke...ist wohl doch etwas anderes.
Ich besitze sie immernoch nicht so, wie ich sie mir wünschen würde. Aber mittlerweile glaube ich zu Wissen, dass ich nicht das Universum um Hilfe anflehen muss.

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Kommentare

00:25 06.03.2009
Die Herzen der Jungs flogen mir nicht zu, weil ich mein Zimmer mit Lavendel einräucherte und bei Vollmond Gänseblümchen pflückte.
Soll der Kommentar wirklich gelöscht werden?
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