Der (Glücks)Cen†
Ich saß im Bus, alleine, im ersten Zweier des hinteren Busabteils. Während ich meiner Musik lauschte fiel mir etwas auf dem Boden auf. Es war ein kleiner, goldener Cent. Eigentlich glaube ich nicht an solche Dinge und die Mühe den einen Cent aufzuheben mache ich mir eigendlich selten..

Doch diesmal bückte ich mich und hielt in meinen Händen, den einen Cent. Früher brachten einzelne Pfennige Glück. Während ich darand achte steckte ich den Pfennig in meine Hosentasche und blickte zur Ampel. Dort sah ich einen Kerl und ein Mädchen, welche mir sehr bekannt vorkamen. «Nein, das kann nicht sein, nein.. (bitte nicht..)»

Und doch, er stieg ein, mit seiner Schwester. Erst stand er vorne und hat kurz auf seine Sis gewartet und dann kam er nach hinten. Ich tat mir meine Stecker aus den Ohren und er setzte sich neben mich, während seine Sis nach hinten durchging.

Wir haben ein bisschen geredet, nein, eigendlich die ganze Busfafhrt lang. Manchmal gingen uns die Themen aus und ich glaub es fiel ihm schwer mich anzuschauen, wenn er mit mir redete. Manchmal tat er das nur am Ende eines Satzes, so eine Art Seitenblick.. Ich fragte ihn, ob seine Sis von mir weiß.. Und er meinte, ja, er habe ihr von mir erzählt. Das hat mich irgendwie gefreut..

Er will mich am Mittwoch anrufen und ich bin gespannt. Ich glaube immer, wenn ich denke es ist vorbei, dreht sich die Welt um mich..

Yannick war auch im Bus und ich bin ihm dankbar, dass er mich in Ruhe gelassen hat.. ich denke das war besser so. Er kam rein, hat mich kurz gesehen und ist durchgegangen. Beim aussteigen hat er nichts gemacht.. Manchmal trau ich ihm doch ein Herz zu.

Meine Eltern haben heute Hochzeitstag. 20 Jahre lang.. und wieder denke ich an meinen Glückscent, der oben auf meinem Schreibtisch liegt.. ich werde ihn sorgfältig wegpacken. oh ja...