Samstag, der erste.
Der Tag ging heute ganz gut über die Bühne, denn es ist Wochenende und ich kann mich überlisten, indem ich mir einrede, es sei wie immer.
Zumindest phasenweise.
Enden tut es stets da, wo ich eine Freiphase erwische, in der ich, konditioniert durch die Zeit, sofort denke: hey, ich kann und werde Dich jetzt gleich anrufen! Nix is.
Ich ärgere und frage mich, wie es Dir in der Situation möglich ist, Dir Gedanken über Telefonvertreter zu machen, wie Du es in Deinem Tagebuch thematisierst. Unsicher bin ich, ob es mich aufbringen oder traurig stimmen soll. Beides bin ich wohl, mal dies mal das.
Lethargisch scheine ich zu werden.
Abends war ich mit B im Kino. Der Film war beklemmend, wenn auch unglaublich gut. Feinfühlige Kameraführung, interessante Story, gute Darsteller, traurige Musik. Sie verliert ihn im Film und meine Gedanken sind sofort wieder bei Dir. Zugegebenermaßen ist die Art des Verlustes eine andere. Er stirbt. Und eher sehe ich mich in seiner Position. Sterbend fühle ich mich an. Die Hülle macht weiter, wie programmiert. Das Innere will nicht mehr.
Das war Tag drei.