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Tagebuch Rynnertau
2005-02-14 16:07
Nahkampf Grund I
*** DIE FOLGENDEN PRAKTIKEN KÖNNEN VERLETZEND ODER SOGAR TÖDLICH SEIN. ICH ÜBERNEHME KEINE HAFTUNG FÜR SCHÄDEN DIE DURCH DAS ANWENDEN DESER PRAKTIKEN IN IRGENDEINER ART ENTSTEHEN***

Hier geht es um Verteidigung, nicht Angriff.
Die Deppen die das nicht unterscheiden könne, sollten besser aufhören weiterzulesen. Danke.

Die Grundlage einer jeden Aktion, egal ob Angriff oder Abwehr, ist der korrekte Stand.
Im militärischen Nahkampf ist dieser Stand, anders als bei Kampfsportarten, auf absolute Standsicherheit mit darauffolgenden schnellen Aktionen ausserhalb des absoluten Gleichgewichts ausgelegt.
Er muss selbst mit Kampfgepäck und Feldausrüstung Sicherheit gewährleisten.
Man hüpft also nicht durch die Gegend wie Bruce Lee...

Basis Kampfstand

Die Füsse befinden sich in leichter Schrittstellung, so das der vordere Fuss (Wahlweise rechts oder links, je nach Händigkeit) etwa 5-6cm seitlich vor dem Hinteren steht. Der Vordere Fuss weist auf etwa 11 Uhr, der Hintere auf etwa 1 Uhr (Linkshänder umgekehrt). Die Beine sind leicht im Knie gebeugt und sollten so locker gehalten werden wie möglich, aber im Ernstfall schnell angespannt werden können. Man neigt seinen Oberkörper etwas über den vorderen Fuss und sichert somit seinen Schwerpunkt nach hinten ab.

Arm- und Handhaltung

In "normalen" zivilen Konflikten ist es nicht nötig sofort agressiv eine Faust zu bilden... man kann "lebhaft gestikulieren" und damit die Hände in die richtige Reaktionsposition bringen.
Mit folgender Übung findet man seine persönliche Deck- und Aktionsposition:
Mit beiden Händen eine lockere Faust bilden, Ballen auf Ballen, Daumenseite auf Daumenseite und 2. Fingerelemente auf 2. Fingerelemente legen.
Diese Formation mit den Daumengelenken zur Nasenspitze bringen.
Rechthänder schließen das linke, Linkshänder das rechte Auge.
Deckungshand (bei Rechtshändern LINKE Hand) vorbringen und Unterarm über den rechten Winkel hinaus (ca.110°) ausstecken.
Die Faust der Deckungshand wird nun soweit nach links bewegt, bis sie trotz des verdeckten rechten Auges vollständig gesehen werden kann (an Nasenrücken und Daumen der Rechten vorbei).
Die Schlaghand hat keine allgemeine Position, sie ist Aktionshand und bewegt sich damit immer aus der Situation heraus.
Ganz grundlegend befindet sie sich stets in Brusthöhe und deckt die starke rechte Flanke gegen Hochschläge und Sticke.
Wichtiger ist die schwache linke Flanke.

"Waffen" des Körpers

Jeder kennt die Faust. Aber sie ist nicht die effektivste Körperwaffe.
Handkantenschläge sind wesentlich wirkundvoller, müssen aber gut gesetzt werden.
Fingerstiche sind für den Kämpfer unter Umständen selbst gefährlich... mir ist der Mittelfinger fast gebrochen.
Dashalb benutzt man Daumen oder 2-3 Finger gleichzeitig zum Stich.
Dann die Handballen aufwärts gegen das Kinn oder den Kopf geschlagen, können tödlich sein (!).
Weiter sind die Ellenbogen (auf- und abwärts geschlagen) eine enorm gute Waffe... hat aber den Nachteil das die Distanz zum Gegner gering ist.
Dann der Kopf bzw. Stirn bei nahem Körperkontakt (Würge- oder Haltegriffen)
Knie und Fuss dürften bekannt und klar sein.

Jetzt noch einige Klarstellungen:

Kämpfe sind schnell und kurz, nicht lahm und lang wie im Fernsehen.
10 Sek. ist das Äußerste. Danach bist entweder Du tot oder er. Alles was nicht tödlich enden soll, endet auch vorher.

"Besiegte" sind nicht besiegt. Wer am Boden liegt ist nicht besiegt. Wer K.O. oder tot ist, gilt als keine Gefahr mehr.
Der Gegner kann ein Messer aus dem Stiefel ziehen und einen von unten Anspringen. Wachsamkeit muss immer sein.
Bodenkampf ist ein spezielles Genere im Nahkampf und zählt zu den "Königsdisziplinen".

Verletzte fallen nicht um und wehren sich nicht mehr.
Ein Gegner mit erfolgreich gesetztem Herzstich, ist noch über 10 Sek. gefährlich, körperlich fitte sogar 15 Sek.
Lediglich Schwerter und Schußwaffen entwickeln einen derartigen Schlag, dass der Schock des Aufpralls den Gegner paralysiert.
Zähle bis 10 und überlege, was dem Gegner sein Leben noch wert ist, wenn er Dich dabei erwürgt und welches Risiko er dann bereit ist einzugehen.

Kraft ist Nebensache. Geschwindigkeit ist ALLES.

Waffen können alles und jeder sein.
Gläser, Flaschen, Steine, Stöcke, Sand, Stifte und Kugelschreiber, Stühle, etc.

WICHTIG
Hat einer ein Messer und der Andere nicht, ist er verletzt oder tot.
Haben beide ein Messer, sind beide verletzt und mindestens einer tot.
Hat keiner ein Messer, sind beide verletzt, vermutlich auch einer tot.

UNVERLETZT BLEIBT MAN NIE!
Lasst Euch das vorweg von mir als Soldat sagen... Ihr müsst Schmerz als notwendiges Übel betrachten und ihn zu ignorieren lernen, wenn Ihr wirklich erfolgreich gegen Angreifer kämpfen wollt.

Die schönen Selbstverteidigungskurse für schwache Menschen und Frauen insbesondere haben einen entscheidenden Nachteil: sie lehren keinen Schmerz zu ertragen... klingt brutal... aber das ist Nahkampf nun einmal.

Soweit, so gut. Rynnertau
(Vielleicht irgendwann mehr)

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2005-02-14 16:07