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Tagebuch Rynnertau
2005-02-04 21:07
Die Allgemeinheit und Ihre Reaktionen
Ich kann zu gut verstehen, wie Menschen reagieren, wenn sie mich und meine Frau sehen.
Wo sieht man schon einen derartig gleichwertigen Umgang mit einem Tier?

Wir verhalten uns gänzlich anders, als es von einem Herrchen und seinem (Sklaven) Hund, erwartet würde.
Wir blödeln und tollen herum wie ein junges Liebespaar; ich spreche wie mit einem Mensch mit mir, sie versteht soviel davon, das Sie scheinbar „wie von selbst“ handelt und wir bekunden uns unsere Gefühle auch jederzeit gern.

Aber manche Reaktionen gehen eindeutig zu weit und verärgern mich.

Ich war diesen Sommer an der Isar zum Baden mit meiner Gemahlin unterwegs.
Wir spielten im Wasser, tollten herum und machten alles was ein Liebespaar eben aus Jux und Dollerei macht.
Einige vorbeigehende betrachteten das Schauspiel schon, obwohl ich extra einen abgelegenen Platz gesucht hatte... im Wasser sah man durchs Flussbett aber weiter, als an der Böschung.
Wir waren nach einer Viertelstunde jedenfalls sehr aus der Puste und schleppten uns ans Ufer. Dort setzte ich mich hin und Sie legte sich erschöpft neben mich... dabei zupfte ich Ihr einige Kieselsteine und Sand aus Ihrem Fell.
Als ich einen Stein mit den Zähnen aus Ihrer Pfote zog, weil er sich unter einen Ballen geschoben hatte, tat Ihr das furchtbar weh und ich präsentierte Ihr den Stein und tröstete Sie.
Darauf möchte Sie mir natürlich „Ist schon gut“ mitteilen und wir geben uns ein paar kleine Küsse.
Dies scheint ein beherzter Bürger sofort wahrzunehmen und erbost sich so lautstark, fast 70m entfernt, darüber, dass es mir auch ja nicht entgehen kann.
Anstatt her zu kommen, steht er feige herum und protestiert, obwohl er von der ganzen Situation nichts verstehen konnte.

Es vergeht erst mal eine gute Stunde... dann sehe ich zwei Polizisten zu dem lieben Bürger und seiner Frau kommen, die dann zu uns beiden herüberzeigen.

Jene Polizisten kommen zu mir herüber und stellen sich höflich vor. Ich mich ebenso.
Ich gab Ihnen meinen Ausweis und die Papiere von meiner Frau... der eine kontrollierte die Ausweisnummer über Funk.

„Der Herr dort benachrichtigte uns, sie würden ihn mit sexuellen Übergriffen und Nötigungen an Ihrem Hund, belästigen.“ Sprach der sehr förmliche Beamte.

„Ich bade hier mit meiner Lebensgefährtin und WIR haben uns dabei geküsst, was den Herr dort anscheinend missfällt... WIR belästigen doch niemanden damit“ ich betonte extra etwas das „wir“.

Die Zwei schauten sich an... der andere sagte dann etwas weniger flott:

"Es sollen Schmerzenslaute zu hören gewesen sein:"

"Ja, aber nur weil Ihr ein Stein zwischen den Ballen der Pfote steckte und ich Ihn rausziehen musste."

„Also haben sie das Tier nicht irgendwie gewaltsam oder unsittlich berührt?“ fragte der Beamte am Funkgerät langsam.

„Nein, habe ich nicht. Wir küssten uns lediglich darauf“

„Äh... Berührungen am Geschlecht oder ...äh... unsittliche Handlungen daran, haben Sie nicht vollzogen?“ –

„So etwas „unsittliches“ geht nur uns Zwei etwas an... das ist nichts für den Badeurlaub“ dabei strich ich Rynn liebevoll über den Nacken, Sie steckte ihre Nase nach oben und lehnte sich gegen meine Beine.

„Na, dann war die ganze Lauferei wohl völlig nutzlos.
Ihre Papiere sind in Ordnung. Hier EIN Ausweis und die Führungspapiere für Ihren Hund. Aber wissen sie, hier treffen sich oft Exhibitionisten und andere Personen die harmlose erholungssuchende Bürger belästigen wollen. Entschuldigen Sie bitte die Störung.“ Erklärte der im Rang höhere Polizist.

„Ich will nur mit meiner Freundin baden... mehr hab ich nicht vor.
Aber ich kenne die Vorschriften... Sie MÜSSEN ja schließlich kontrollieren kommen“ nickte ich ihm zu.

Beide nickten ebenfalls wissend, schauten sich wieder an...

„Einen schönen Tag noch“ – „Wiederschaun.“

Dann drehten sie sich um und gingen zu dem Kerl zurück.

Der Kerl war sichtlich enttäusch, als ich nicht in Handschellen abgeführt wurde... die Polizisten erklärten ihm nach seinem Aufbrausen, energisch, dass ich nichts strafbares machen würde... soviel bekam ich zumindest mit.

Zum Glück für uns beide, verschwand der Typ dann schleunigst mit seinem Weibe an der Hand. Und wir hatten Ruhe und Frieden.

Es sind solche Geschichten die ich behandeln und aufzeigen will, damit sich jeder ein Bild machen kann, wie schwer es mitunter für einen Zoo und seinen Partner sein kann, einfach nur zu leben. Obwohl unsere Liebe „erlaubt“ ist... werden wir doch diskriminiert und teilweise als vermeintliche Straftäter denunziert.

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leben 

Kommentare


unbekannt
07:07 08.02.2005
och, die Menschen können auch wegschauen wenn ihnen etwas vor die Nase gehalten wird. Schließlich gabs nicht umsonst einen zweiten Weltkrieg *g*
Aber es gibt ja immer noch nette.


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20:00 06.02.2005
Tja... was die Menschen nicht sehen (wollen), dass ist auch in Ordnung so.
Die gedankliche Verbindung von "Tierquäler" und "Zoophilen" ist so mächtig, dass keiner Zeit zum Nachdenken verschwenden würde... und zu wenige Zoo's treten gegen diesen Irrglauben an.
Würden die Mastbetriebe, wie Biolandwirte, öffentlich sichtbar "produzieren", würde das Wegschauen vielleicht endlich aufhören.
Damit muss ich und meine Frau leben... traurig, aber leider wahr.
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unbekannt
05:55 05.02.2005
Mhm.. nur mal eine rein rethorische Frage, ist Tierquälerei eigentlich gegens Gesetz? Man sieht nämlich überall dass Tiere (oder tierische Personen) gequält werden und da ruft auch keiner die Polizei

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