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Thursday, 18. April 2024
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Tagebuch Rosie
2016-04-25 20:30
Eintrag Nr. 3

Vorwort: Ich habe diesen Eintrag schon am Vortag verfasst, bitte nicht über zeitliche Ungereimtheiten wundern.

 

 

Hallo meine Lieben, ich bin schon wieder da. Irgendwie ist heute so viel zusammen gekommen und ich bin vielleicht doch ganz froh, dass ich es aufschreibe und so vielleicht doch etwas besser verarbeite. Ich hoffe wirklich dass ich ab jetzt regelmäßig schreibe. Außerdem bin ich mal schlauerweise auf die Idee gekommen, meine Texte auf Word so zu sagen vor zu schreiben, damit ich nicht so viel Fehler habe. Ich glaube ich sollte meinem Freund mal danken, dass er mich doch noch mal zum Tagebuch bzw Blogschreiben gebracht hat. Zu dem interessiert es mir wirklich ob sie jemand das ganze durch liest und sogar einen Kommentar hinterlässt oder Fragen stellt. Ich bezweifle es. Mir kam auch die Idee, meinen Blog auch auf Facebook zu verlegen, also es auch dort zu posten, wobei ich ehrlich keine Lust habe, dass irgendein Bekannter das liest oder. Da fühle ich mich auf Tumblr schon eher anonymer und in der Sache sicherer. Es würde mich interessieren was ihr dazu sagen würdet. Also falls das hier jemand liest, was hälst du davon?

Nun aber zum eigentlichen Thema. Gestern Abend, relativ spät, hat mich eine Freundin und alte Klassenkameradin angeschrieben. Warum das etwas Besonderes ist? Weil wir seit 2012 keinen Kontakt mehr hatten. Wir hatten keinen Streit oder so, wir haben uns einfach aus den Augen verloren. Auf jeden Fall muss ich dazu sagen, wir beide mehr oder weniger das ähnliche durchgemacht, nur stehen wir jetzt beide an recht unterschiedlichen und doch wieder gleichen Punkten unseres Lebens. Man kann unsere Geschichten nicht vergleichen oder gleich setzten, aber die ein oder andere Parallel kann man ziehen. Ihre weiß ich leider nur in sehr groben Zügen und ohne Details oder zeitliche Angaben. Ihre Mutter ist im Jahre 2010 an Krebs verstorben, zwei Tage bevor meine Mutter an Leberzirrhose gestorben ist. Bald jähren sich die beiden Todesfälle zum 6ten Mal. Ich hab tiefsten Respekt vor ihr, weil die Krankheit Krebs nicht ohne ist und sich über Jahre ziehen kann. Ich selbst stehe dieser Krankheit zweigeteilt gegenüber, zum einen bin ich, nennen wir es neugierig auf diese Krankheit, sie übt so zu sagen eine gewisse Faszination auf mich aus, weil sie in der Gesellschaft immer noch irgendwie ein Tabuthema ist. Zumindest habe ich das Gefühl. Da wären wir auch schon bei meiner zweiten Ansicht, ich finde die Krankheit einfach nur schrecklich und finde es unfassbar, dass die Natur so etwas geschaffen hat. Die Krankheit interessiert mich aber auch noch aus einem anderen Grund, ich werde ihn jetzt aber nur kurz streifen, weil es eigentlich nicht zu diesem Blog gehört. Die Ex-freundin meines Freundes hat/ hatte Leukämie. Ich selbst verstehe mich selbst nicht so ganz, wieso ich Interesse an ihr oder an ihrer Krankheit habe. Vermutlich liegt es daran, dass sie mit meinem Partner zwei Jahre seines Lebens verbracht hat. Aber egal, zurück zu meiner Freundin. Also wir waren damals bei in einer Klasse und haben uns sehr gut verstanden und als meine Mutter ins Krankenhaus kam, war sie diejenige, die ich gebeten hatte mit mir ins Krankenhaus zu gehen um sie das erste Mal dort zu besuchen. Wir waren um die 13 Jahre alt. Unsere Mütter sind an verschiedenen Ursachen aber relativ zeitgleich gestorben, uns beide hat das natürlich mitgenommen, aber jeder ist seinen Weg gegangen. Ich habe einfach weiter gemacht als wäre nichts geschehen. Zu dem Zeitpunkt hat bei mir auch ein Schulwechsel angestanden und es musste weiter gehen. Ich muss aber dazu sagen, dass ich mit meiner Familie nie wirklich darüber gesprochen habe. Der einzige mit dem ich über meine Ma geredet hatte, der mich an der Beerdigung als Einziger trösten durfte, der mich wegen ihr hat heulen sehen, war mein Cousin. Das ging ca. ein Jahr, wenn nicht sogar zwei, ehe ich wirklich mal verstanden habe, dass ich sie nie wieder sehen werde. Keine Umarmungen, keine Ratschläge mehr von ihr, ich kann nie wieder von ihr getröstet werden und sie verpasst so unfassbar viel in meinem Leben. Wie ihr Weg genau verlaufen ist und wie sie damit umgegangen ist kann ich euch nicht sagen. Ich weiß nur, dass ihr Vater relativ schnell eine neue Frau hatte und wie ich heute erfahren habe zwei Kinder mit dieser. Ich selbst finde das auch noch heute relativ krass. Ich meine, er hat seine Frau bei ihrer Krankheit beigestanden und das war bestimmt nicht leicht und kurz nach ihrem Tod hat er eine Neue. Aber irgendwo kann ich es auch verstehen, das Leben geht weiter, muss weiter gehen, nur war eine sehr kurz Zeitspanne und das ist glaube ich, was ich so krass finde. Jetzt habt ihr einen ungefähren Hintergrund von ihr uns mir und ich komme zu dem, was mich gestern Abend eigentlich so erstaunt oder schockiert hat. Bei ihr wurde eine mittlere Despression festgestellt und wie ich heute Morgen bemerkt habe, hat sie auch Suizidgedanken und nur ihr fehlender Mut hält sie ab. Ich fand, dass sie damals schon irgendwo die Stärkere von uns beiden war, sie war auch diejenige die mehr mitgemacht hatte. Ich hatte meine Oma, die die Hand über mich gehalten hat, so dass ich doch irgendwo eine normale Kindheit hatte. Damit man versteht was ich meine, muss ich euch erzählen, dass meine Eltern, beide Raucher, Säufer und Hartz 4 Empfänger sind, bzw meine Mutter war. Dazu kommt, dass mein Vater meine Mutter geschlagen hat und man bekommt auch als Kind das ein oder andere mit. Deswegen habe ich seit ich ca. 6 Jahre alt war, mehr bei meiner Oma gewohnt als bei meinen Eltern. Diese haben sich auch scheiden lassen als ich klein und ich so die Wochenenden abwechselnd bei meinem Vater oder meiner Mutter verbracht habe. Ich hatte so auch nach dem Tod meiner Mutter ein stabiles Umfeld, während bei ihr auf einmal die Mutter weg war, die Neue da  war, mit der sie glaube ich nicht wirklich gut klar kam und sich so auch das Verhältnis zu ihrem Vater verschlechtert hat. Ich kann also im Grunde sagen, dass sie es schwerer hatte und trotzdem macht es mich traurig dass es so weit bei ihm gekommen ist. Sie hat mir auch erzählt, dass sie am Freitag zum Psychologen geht und ich hoffe wirklich dass es ihr hilft, dass es ihr wieder besser gehen wird. Sie meinte auch zu mir, ich solle doch auch einmal zum Psychologen gehen .Ich hatte es am Anfang ja mehr oder weniger verdrängt oder ignoriert und ich auch momentan etwas Probleme mit meinem Vater habe, was ich euch aber in einem anderen Eintrag genauer erzähle und ich es mir vielleicht helfen würde mit dem Ganzen besser klar zu kommen und es bei mir nicht so weit kommen müsste wie bei ihr, also dass ich krank werde. Mir selbst kam auch schon einmal der Gedanke zum Psychologen zu gehen, einfach mal um mit jemandem zu reden und so. Ich wüsste gerne mal eure Meinung darüber. Ich werde auch morgen mit meinem Freund darüber reden, weil es mir wichtig ist, was er dazu sagt.

So meine Lieben, ich glaube das waren so die größten Themen heute die mich beschäftigt haben und jetzt wisst ihr schon eine Menge über mich. Mal sehen was mich morgen so erwartet und wenn es was zu erzählen gibt, schreib ich es euch.

In dem Sinne wünsche ich euch eine gute Nacht, bei mir ist es jetzt schon kurz vor Zehn. Schlaft gut.

Eure Rosie

Kommentare

03:12 28.04.2016
Als 13-jährige die Mutter zu "verlieren", ist schon schlimm - auch wenn Du damals schon bei Deiner Oma wohntest.
Und natürlich ist es 1000x besser hier zu schreiben, als auf Facebook. Hier brauchst Du Dir keine Gedanken zu machen, dass Dich jemand kennt und kannst schreiben, was Dir in den Kopf kommt oder hinaus will Und sicher wirst Du mit der Zeit auch etliche Kommentare und Ratschläge bekommen, manche werden Dir gefallen, manche manchmal wohl auch nicht
Ansonsten: je mehr Leser Du hast/bekommst, um so mehr Feedback bekommst Du natürlich auch. Und neue Leser bekommst Du am besten, indem Du bei anderen mitliest und kommentierst, so wird manche/r dann auch neugierig auf Dich, weil man natürlich wissen möchte, wer da kommentiert hat
Good luck !
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20:56 25.04.2016
Da hast du ja wirklich schon viel erlebt in deinem jungen Leben
Tut mir sehr leid für dich!
Ich würde es einfach mal mit dem Psychologen oder der Psychologin probieren, je nachdem bei wem du dich wohler fühlen könntest
Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass sich da so einiges bei dir angesammelt haben könnte, dass du noch verarbeiten musst.
Ich finde es aber sehr bewundernswert wie straight du deinen Weg gegangen bist
Ach ja herzlich wilkommen hier ❤
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2016-04-25 20:30