wochenendparadis
Wir waren gestern wieder mal auf unserem Wochenendgrundstück. Das Wetter war ja eigentlich nicht das beste, aber im Friesennerz ließ es sich trotzdem wunderbar im Garten arbeiten. Während ich meine Tochter und meinen Freund auf dem Grundstück zurückgelassen habe, bin ich ins benachbarte Dorf zum Einkaufen gefahren. Ich fand es verblüffend, was dort für eine Stimmung im Laden herrschte. Ein wildes Geplapper und Gelächter aus allen Ecken. Beim Verlassen des Ladens entdeckte mich eine Frau, die mich noch als Kind kannte. Hab sie ungelogen sicher schon 15 Jahre nicht mehr gesehen. Sie war damals die Arbeitskollegin meiner Mutter gewesen. Wir unterhielten uns und es war mehr als nur oberflächlich. Mir fiel mal wieder auf, dass es tatsächlich einen feinen Unterschied zwischen den Ober- und Mittelfranken gibt. Ich bin ja geborener Oberfranke, lebe aber inzwischen in Mittelfranken. Ich empfinde die Leute in Oberfranken wesentlich offener und auch positiver. Sie haben weniger den Hang alles so schwarz zu sehen. Man sagt den Franken ja nach, dass wenn man ein Wirtshaus betritt, hockt jeder einzeln an einem Tisch. Also, ehrlich gesagt ist das in meiner alten Heimat (das gesegnet ist mit der größten Brauereidichte Deutschlands) nicht wirklich so. Erst einmal klopft man zur Begrüßung bei jedem auf die Tischplatte. Vielleicht empfinde ich das anders, weil es doch meine alte Heimat ist und deswegen liegt mir die Art auch mehr. Aber auffallend ist das schon, dass hier viel gejammert wird im mittelfränkischen Raum.Hab das ja während meiner Zeit hinterm Tresen zu genüge erlebt...!

Jedenfalls hab ich beim Zurückkehren aufs Wochenendländchen versucht ein Beet vorzubereiten und beim wilden Hacken der Erde leider eine Blindschleiche in der Mitte zerteilt. Dann wachte mein Kleiner auf und ich war ständig am hin- und herspringen zwischen Beet und Baby. Irgendwann ist mir dann die Hutschnur gerissen, da mein Freund seiner Arbeit fröhnte während ich immer unterbrochen wurde. Irgendwie denkt der Gute ständig, er würde mehr machen, weil ich eben ständig aus der Bahn geworfen werde und mich um den Zwerg kümmern muss. Wenn er ihn dann nimmt, dann nutz ich die mir verbleibende Zeit ja nicht zum Lesen oder zum Faulenzen, sondern einfach nur um was zu erledigen, was meines Erachtens wichtig ist. Wir haben da nämlich erheblich unterschiedliche Ansichten. Ach und er sieht es dann so, dass er der Fleißige ist und ich Rumhocke. Nicht wirklich dramatisch, dieser Konflikt, dennoch unnötig. Wir beide denken halt ständig, jeder von uns würde mehr als der Andere machen und empfinden uns im Recht. Hat dann gestern kurz gekracht zwischen uns und dann wars auch wieder gut.

Ich zeig Euch jetzt mal unser halbfertiges Baumhaus, dass wir auf Tara errichtet haben...